Elfriede Danziger, geb. Goldmann

Allgemeines

Nachname:
Danziger
Geburtsname:
Goldmann
Vorname:
Elfriede
Geburtsdatum:
11.02..1894
Geburtsort:
Friedland/Niederschlesien
Sterbedatum:
19.04.1976
Sterbeort:
Tel Aviv
Kommentar zu den Lebensdaten:
Seidler gibt ihr Todesdatum mit 1977 an
Ehemann:
Danziger, Karl
Kommentar zum Ehemann:
Arzt, geb. 31.08.1884, Hindenburg, Allgemeinpraktiker. Er stark 1962
Kinder:
2
Sonstiges:
Vater: David Goldmann
Mutter: Charlotte Emilie
In der Familie gab es 5 Töchter und 2 Söhne
Gideon Greif, Professor für Holocauststudien, ist der Enkel von Karl und Elfriede Danziger

Ausbildung

Ort der Promotion:
Breslau
Datum der Promotion:
1920
Datum der Approbation:
1920

Beruf

Fachbezeichnung:
Kinderärztin
Art der Tätigkeit:
Leiterin der Säuglingsfürsorgestelle in Brieg
niedergelassene Kinderärztin in Brieg (1920-1933)
Kommentar zur Tätigkeit:
Sie setze sich als erste dafür ein, dass die bis dahin nur angelernten Kindergärtnerinnen einen Ausbildungskurs machen konnten (Seidler 2007)
Tätigkeitsorte:
Brieg, 1920-1933
Hindenburg/Oberschl., 1933-1929, dort:
Dorotheenstr. 3 (RMK 1935, 1937)
Tel Aviv, Ben-Jehuda-Strasse, 1939-1977

Haupttätigkeitsort:

Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933
Die Familie zog 1933 nach Oberschlesien, da es dort einen vom Völkerbund überwachten Sonderstatus gab und es eine Minderheitenschutzregelung gab. Somit konnte sich die Familie in Hindenburg eine neue Praxis aufbauen. Das Genfer Abkommen lief 1939 aus und die jüdische Bevölkerung konnte nicht mehr dadurch geschützt werden. (Kranich, a.a.O.)
In der Pogromnacht 1938 wurde Karl Danziger ins KZ Buchenwald verschleppt. Die Familie hatte zu diesem Zeitpunkt schon ein Zertifikat für die Einreise nach Palästina. Karl Danziger wurde unter der Auflage freigelassen, Deutschland innerhalb von wenigen Wochen zu verlassen.
1939 Emigration nach Palästina. Das Ehepaar musste fünf Jahre auf eine Arbeitsgenehmigung durch die britische Mandatsregierung warten. Ab 1944 hatte sie in Tel Aviv wieder eine eigenen Praxis und arbeitete auch bei der Kupat Cholim (Seidler 2007)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1926/27, 1929, 1933, 1935, 1937
Seidler, Eduard: Jüdische Kinderärzte 1933-1945. Bonn 2000, S. 262-263 ; 2. erw. Neuaufl. Basel usw. 2007, S. 223
Kranich, Kai: Elfriede Danziger. In: Die Gestrichenen. Der Entzug der wissenschaftlichen Titel durch die Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau in den Jahren 1933-1945. Red. Norbert Finzsch u.a., S. 39 - 41. http://www.bibliotekacyfrowa.pl/Content/78792/Die_gestrichenen.pdf v. 03.07.2017
Jüdische Ärzte aus Deutschland und ihr anteil am aufbau des israelischen Gesundheitswesens. http://aerzte.erez-israel. de/danziger/ v. 03.07.2017
Das Unrecht von Breslau wird korrigiert. tacheles.ch/news/print/das-unrecht-von-breslau-wird-korrigiert. Vom 03.07.2017
Archivalien
Portrait:
Bilder bei Kranich, a,a,O.

Eigene Publikationen

Publikationen:
Zur Therapie der Abdominal-Tuberkulose im Kindesalter. Breslau, Univ., Diss. Med. v. 1920
Deskriptoren:
Approbation in Weimarer Republik
Emigration
jüdische Abstammung
Ärztin im Emigrationsland