Klara Griefahn, geb. Hoffmann

Allgemeines

Nachname:
Griefahn
Geburtsname:
Hoffmann
Vorname:
Klara
Geburtsdatum:
19.09.1897
Geburtsort:
Budapest
Sterbedatum:
31.01.1945
Sterbeort:
Jena
Kommentar zu den Lebensdaten:
K. G. beging Suizid aus Angst vor der drohenden Deportation
Konfession:
evangelisch
Beruf des Vaters:
Kaufmann
Ehemann:
Griefahn, Siegfried
Kommentar zum Ehemann:
Arzt, Heirat August 1920
Kinder:
2
Kommentar zu den Kindern:
Sigurd, Arzt, geb. 1924
Dörte, geb. 1928
Sonstiges:
K. Griefahn lebte seit 1917 in Deutschland. sie hatte noch 8 Geschwister, sie selbst war das achte von neun Kindern. Von der Familie überlebten nur 2 Schwestern den Holocaust

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch des Lyzeums des VIII. Bezirkes in Budapest sowie dort auch das Mädchengymnasium. Abitur 1916 als Privatschülerin des staatl. Obergymnasiums VII. Bez. in Budapest
Medizinstudium in Budapest bis zum Physikum. Nach einem weiteren Semester dort, Medizinstudium in Greifswald, dort Physikum 1920 und Staatsexamen 1922
Ort des Staatsexamens:
Greifswald
Datum des Staatsexamens:
1922
Ort der Promotion:
Greifswald
Datum der Promotion:
23.11.1923
Datum der Approbation:
1923

Beruf

Fachbezeichnung:
praktische Ärztin
Art der Tätigkeit:
niedergelassene Ärztin in Jena-Lobeda (ab 1922)
Kommentar zur Tätigkeit:
mit ihrem Mann führte sie eine gemeinsame Praxis, in der Geburtshilfe ein Schwerpunkt war (1922 - 1931)
zwischen 1930 und 1933 studierte sie Zahnmedizin und eröffnete 1931 eine eigene Praxis, in der sie hauptsächlich Frauen und Kinder behandelte. Sie führte in Jena die kostenlose Mütterberatung ein
Tätigkeitsorte:
Jena-Lobeda 1923 - 1945), dort:
Abbestr. 6 (1931 - 1933)
Haupttätigkeitsort:
Jena
Veränderungen nach 1933:
Sie legte bereits 1933 die Praxistätigkeit nieder, um nicht als jüdische Ärztin erfaßt zu werden (sie galt bis dato als "Mischling II. Grades)
Durch Denunziation durch eine Bekannte wurde ihre jüdische Herkunft aufgedeckt, die sie bis dahin aufgrund ihrer österreichisch-ungarischen Herkunft noch verschleiern konnte. Ihre Tochter muß das Lyzeum verlassen, der Sohn wird aus der Luftwaffe entlassen und in ein Arbeitslager gesperrt. 1943 wurde ihr die Approbation entzogen. Sie unternahm einen ersten Selbstmordversuch, konnte aber gerettet werden
Im Januar 1945 erhielt sie den Deportationsbescheid nach Theresienstadt. Sie nahm sich durch eine Überdosis Morphium das Leben
In Jena gibt es eine Klara-Griefahn-Str. und seit dem 19.09.2002 heißt auch die Station 3 der Jenaer Frauenklinik nach ihr.
Am 17.08.2009 wurde in Jena ein Stolperstein für sie verlegt.

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Grieser, Thomas: Jüdische Ärzte in Thüringen während des Nationalsozialismus 1933 - 1945. Jena, Med. Diss. v. 2003, S. 56-57
Blick in die Geschichte. Ehrung für eine jüdische Ärztin. www.med.uni-jena.de/klinikmagazin/archiv/km502/kmonline/geschichte.htm v. 28.06.2011
Stolpersteine in Jena. www2.jena.de/stolpersteine/griefahn.htm
Portrait:
kleines Bild in www.med.uni-jena.de/klinikmagazin/archiv/km502/kmonline/geschichte.htm v. 28.06.2011

Eigene Publikationen

Publikationen:
Die stillende Mutter in der Kunst. Greifswald, Diss. Med. 1923
Deskriptoren:
Approbation in Weimarer Republik
Suizid
jüdische Abstammung