Maria Alexander, geb. Seyring

Allgemeines

Nachname:
Alexander
Geburtsname:
Seyring
Vorname:
Maria
Geburtsdatum:
10.07.1895
Geburtsort:
Hamburg
Sterbedatum:
30.03.1991
Sterbeort:
Kirchzarten
Konfession:
ev. luth.
Beruf des Vaters:
Gymnasialprofessor für Griechisch und Latein
Ehemann:
Eduard (Ludwig) Alexander
Kommentar zum Ehemann:
Jurist, geb. am 14.03.1881, Dessau, in 1. Ehe verheiratet mit Gertrud Gaudin, Kunstgeschichtlerin, es gibt 2 Kinder aus dieser Ehe.
1919 - 1929 war er Redakteur für die "Rote Fahne" u. Wirtschaftstheoretiker der KPD, 1933 wurde ihm als "Halbjuden" das Notariat aberkannt.
Heirat ca. 1932/33. Die Eheleute führten nur selten einen gemeinsamen Haushalt.
Im August 1944 wurde er verhaftet, er starb im KZ Bergen-Belsen
Kinder:
3
Kommentar zu den Kindern:
Karl Friedrich Seyring (geb. am 01.05.1925)
Anna Maria (Anne), geb. am 26.01.1930
Katharina, geb. am 28.12.1932
Sonstiges:
Vater: Friedrich Seyring, geb. am 22.09.1865 in Potsdam
Muter: Anna Hecht, geb. am 10.10.1867 in Linum
M. A. war befreundet mit der Ärztin Anneliese Hamann
in den 20er Jahren war sie sehr engagiert in der Parteiarbeit in der KPD, schrieb Artikel für Zeitschriften, nahm an Schulungen teil und hielt Reden vor Arbeitern

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch der "Klosterschule" in Hamburg, danach ein Jahr Ausbildung in einem Mädchenpensionat. Weiterer Besuch der "Klosterschule", die inzwischen auch für Mädchern zum Abitur führte, Abitur Februar 1916
Beginn des Medizinstudiums 1916 in München, Im 4. Sem. wechselte sie nach Rostock
nach dem Physikum ging sie nach Berlin und arbeitete von Okt. 1918 - April 1919 an der Charité unter Bonhoeffer
Staatsexamen 1921
Medizinalpraktikum ab August 1921 in der Frauenklinik Chemnitz, ab Jan. 1922 - Okt. 1922 in Halle a.S. bei Prof. Volhardt
Ort des Staatsexamens:
Rostock
Datum des Staatsexamens:
27.05.1921
Ort der Promotion:
Halle a. S.
Datum der Promotion:
1923
Datum der Approbation:
01.10.1922

Beruf

Fachbezeichnung:
Fürsorgeärztin, Stadtschulärztin
Art der Tätigkeit:
Volontärin u. nebenamtl. Ass.-Ärztin in der Säuglings- u. Klienkinderfürsorgestelle in Berlin-Kreuzberg (von Apr. 1923 bis Anfang 1926)
ab dem 01.12.1928 zuerst Privatass. bei Teleky in Düsseldorf, dannach bei ihm Gewebemedizinalassessorin
Fürsorge- und Stadtschulärztin in Berlin-Reinickendorf
gelegentliche Klinikaushilfen als Volontärärztin u. Praxisvertretungen in Berlin
Febr. - Nov. 1932 hält sie Sprechstunden in der Schwangerschaftsfürsorge des Krankenkassenverbandes Berlin
1941 - 1945 Arbeit an der Untersuchungsstelle für Gewerbehygiene und Berufskrankheiten in Berlin
1945 - 1956 niedergelassene Ärztin in Berlin
ab Anfang 1946 - 01.10.1946 hält sie Sprechstunden am Gesundheitsamt Berlin-Zehlendorf ab
1947 Arbeit im Landesgesundheitsamt im Bereich Gewerbehygiene
1948 Betriebsärztin im Wasserwerk Berlin-Nikolassee
Betreuung eines Müttergenesungsheimes des Roten Kreuzes in Berlin mit Sprechstunden 1x pro Woche bis 1954
Kommentar zur Tätigkeit:
Als Fürsorgeärztin führte sie Reihenuntersuchungen bei Erwerbslosen durch und hielt Vorträge vor Eltern zu Gesundheits- u. Erziehungsfragen
sie war auch Bürgerdeputierte in der GEsundheitskommission in Berlin-Wedding
Tätigkeitsorte:
Berlin, dort:
Weißensee, Gustav-Adolf-Str. 168 (RMK 1926, 1929)
Düsseldorf (Ende 1928 - 01.12.1929), dort:
Berlin (1930 - 1934), dort:
N 65, Oxfordstr. 7 a (RMK 1931)
Reinickendorf, Davoser Str. 98 (RMK 1933, 1934)
Bergedorf (1933 - 1935)
Berlin (1935 - 1959), dort: Nikolassee, Cimbernstr. 13
Haupttätigkeitsort:

Veränderungen nach 1933:
1934 zieht sie nach einer Hausdurchsuchung in der Berliner Wohnung mit ihren Kindern nach Bergedorf um. Sie führt dort keine Praxis. Sie tritt in die evangelische Kirche ein und läßt ihre 3 Kinder taufen
Die Ärztin Sophie Losch, Schwester von Ludwig Alexander, ließ ein Haus für die Familie in Berlin-Nikolassee bauen, welches auf den Namen von Maria Alexander eingetragen wurde
Ludwig Alexander wurde 1944 verhaftet und starb 1945 im KZ Bergen-Belsen
1956 üergibt sie ihre Praxis und zieht sich vom Berufsleben zurück
1959 zieht sie zu ihrer ältesten Tochter nach Kirchzarten. Sie starb dort mit fast 96 Jahren an Altersschwäche
Mitgliedschaften:
KPD (1928 legte sie Enttäuschung über die Politik der Partei alle Ämter nieder und beendete die aktive Arbeit. Austritt?)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Ärzteblatt für Berlin 39 (1934), S. 213, 41(1936), S. 293
RMK 1926, 1931, 1933, 1935, 1937
Berliner Ärzte-Adreßbuch 1960. Berlin:Bucho (um 1960)
Klinger, Katharina: Maria Seyring, Ärztin, Jahrgang 1896. Frankfurt am Main 1999 (Ed. Deutscher Schriftstellerärzte: Buchreihe "Zeitzeugen berichten")
matrikel.uni-rostock.de/index v. 23.07.2012
Portrait:
zahlreiche Fotos bei Klinger, Katharina, a.a.O.

Eigene Publikationen

Publikationen:
Tonus und Atmung. Halle a. S., Diss. Med. v. 1922
Deskriptoren:
Approbation in Weimarer Republik
KPD
Öff. Gesundheitswesen
sozialpol. Engagement