Lilli Jahn, geb. Schlüchterer

Allgemeines

Nachname:
Jahn
Geburtsname:
Schlüchterer
Vorname:
Lilli
Geburtsdatum:
05.03.1900
Geburtsort:
Köln
Sterbedatum:
17.06. o. 19.06.1944
Sterbeort:
Auschwitz-Birkenau
Beruf des Vaters:
Kaufmann
Ehemann:
Jahn, Ernst
Kommentar zum Ehemann:
Arzt, Allgemeinpraktiker, Heirat 1926
Kinder:
5
Kommentar zu den Kindern:
Gerhard, geb. 1927, war später Justizminister im Kabinett von Willy Brandt
Ilse, geb. 1929
Johanna, geb. 1930
Eva, geb. 1933
Dorothea, geb. 1940
alle Kinder wurden evangelisch getauft und erzogen
Sonstiges:
L. J. ist eine Cousine der Ärztin Alice Nägele
Vater: Josef Schlüchterer,Kaufmann, gest. 1932
Mutter: Paula Schlüchterer, geb. Schloß
L. J. hatte eine Schwester, Elsa Schlüchterer, geb. a, 02.06.1901. Mutter und Schwester emigrieren nach 1933 nach England
nach dem Tode des ältesten Sohnes fanden seine Kinder einen Kartonm mit Briefen von Lilli Jahn. Sie edierten die Briefe und gaben sie zusammen mit Fotos und anderen Dokumenten 2002 unter dem Titel "Mein verwundetes Herz" heraus

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Zwischen 1906 und 1919 Besuch des Privat-Lyzeums und des Real-Gymnasiums der Kaiserin-Augusta-Schule in Köln. Abitur Frühjahr 1919
Medizinstudium in Würzburg, Halle, Freiburg i.Br., Köln. Staatsexamen 1924 in Köln.
Ort des Staatsexamens:
Köln
Datum des Staatsexamens:
1924
Ort der Promotion:
Köln
Datum der Promotion:
1924
Datum der Approbation:
1925

Beruf

Art der Tätigkeit:
1924 Volontärärztin im Israelitischen Asyl für Kranke und Altersschwache in Köln-Ehrenfeld
1925-26 Ass.Ärztin im Israelitischen Asyl
1926 - 1933 niedergelassene Ärztin in Immenhausen
Kommentar zur Tätigkeit:
sie führte bis 1933 eine Gemeinschaftspraxis mit ihrem Mann, übte den Beruf wegen der Geburt ihrer Kinder aber nur sporadisch aus
Tätigkeitsorte:
Immenhausen (1926-43)
Haupttätigkeitsort:
Immenhausen
Veränderungen nach 1933:
Da ihr Mann Nichtjude war, war sie nach 1933 erst einmal geschützt, da sie in einer "privilegierten Mischehe" lebte. 1942 ließ sich Ernst Jahn scheiden
Im Juli 1943 wurde L. J. vom Ortsgruppenleiter u. Bürgermeister aus Immendorf vertreiben und mußte nach Kassel ziehen.
Am 30.08.1943 wurde sie durch die Gestapo verhaftet und kam in ein Arbeitserziehungslager Breitenau
Am 17.03.1944 deportiert nach Auschwitz. Dort war sie als Häftlingsärztin tätig
vermutl. am 19.06. 1944 starb sie in Auschwitz-Birkenau
in Immenhausen wurde eine Straße und die örtliche Grundschule nach ihr benannt
2003 drehte Carola Wittrock einen Dokumentarfilm für den WDR über das Leben von L. J.

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1933, 1937
Paepcke, Lotte: Ich wurde vergessen. Freiburg i. Br. 1979, S. 60 - 67
Becker-Jákli, Barbara: Das jüdische Krankenhaus in Köln. Köln 2004, S. 403
Seidler, Eduard: Jüdische Kinderärzte ..., erw. Neuaufl., Basel u.a. 2007, S. 302
Archivalien
Lilli Jahn. http://de.wikipedia.org/wiki/Lilli_Jahn v. 01.03.2011
Portrait:
Doerry, Martin: "mein verwundetes Herz", a.a.O., zahlreiche Fotos

Eigene Publikationen

Autobiographie:
Doerry, Martin: "Mein verwundetes Herz". Das leben der Lilli Jahn 1900 - 1944. Stuttgart u.a., 2. Aufl., 2002
Publikationen:
Über den Gesamt-Schwefelgehalt des Blutes, insbesondere der roten Blutzellen. Köln, Med. Diss. v. 1924
Deskriptoren:
ermordet im NS