Bertha Dreyfuß, geb. Bachrach

Allgemeines

Nachname:
Dreyfuß
Geburtsname:
Bachrach
Vorname:
Bertha
Geburtsdatum:
13.10.1898
Geburtsort:
Lauenau (Hannover)
Sterbedatum:
19.08.1977
Sterbeort:
Nahariya (Israel)
Kommentar zu den Lebensdaten:
Sie war eine verwitwete Falkenstein, verheiratete Dreyfuß
Beruf des Vaters:
Kultusbeamter
Ehemann:
1. Falkenstein
2. Dreyfuß
Sonstiges:
B. B. war bereits mit 6 Jahren mit ihren Eltern nach Chemnitz gekommen.

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch der I. Bezirksschule in chemnitz von Ostern 1905 bis Ostern 1908, danach von 1908 bis 1912 die II. Höhere Mädchenschule u. von 1912 bis 1919 die Städt. Höhere Mädchenschule in Chemitz. Abitur Ostern 1919.
Medizinstudium in Leipzig, Staatsexamen u. Diss. 1925
Ort des Staatsexamens:
Leipzig
Datum des Staatsexamens:
1925
Ort der Promotion:
Leipzig
Datum der Promotion:
1925
Datum der Approbation:
1925

Beruf

Fachbezeichnung:
Kinderärztin
Art der Tätigkeit:
Volontärärztin am Stadtkrankenhaus im Küchwald, Chemnitz (1925)
Kinderheilstätte Berlin-Buch
Kinderkrankenhaus Dortmund
Ass.-Ärztin an der Säuglingsheilstätte Berg, Stuttgart (1929)
Kommentar zur Tätigkeit:
ab März 1929 niedergelassene Ärztin für "Frauen und Kinder"
Tätigkeitsorte:
Chemnitz, (1929 - 1938), dort:
Langestr. 35 (1932-1933)
1, Lindenstr. 1 (1933 - 1938)
Frankfurt M., dort:
1, Quinckestr. 5 (RMK 1937, Nachtrag 1938)
ab 1939 London, Jewish Ped. Hospital, Stepney Green, London E. I.
Haupttätigkeitsort:
Chemnitz
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933
Ab dem 01.7.1933 wurde Frau Dr. B. von der Zulassung beim Jugend- u. Wohlfahrtsamt ausgeschlossen, ab 1934 Entzug der Kassenzulassung
1933 machte sie wegen der eingeschränkten Patientenzahlen u. d. damit einhergehenden finanziellen einschränkungen noch eine Weiterbildung in Frauenheilkunde am Jüdischen Krankenhaus in Leipzig u. erweiterte damit ihre Praxis als "allgemeinpraxis für Frauen"
1937 zog Frau Dr. B. nach Frankfurt am Main, dort eröffnete sie ein Kinderarztpraxis, erhielt aber bereits Ende 1937 Praxisverbot
im Febr. 1938 bekam sie eine befristete Anstellung als Krankenschwester im Isr. Krankenhaus Frankfurt am Main, danach wurde sie Betreuerin eines behinderten Kindes in einer Familie in Stuttgart
Emigration nach England 1939, Lehrlingsschwester am Jewish Ped. Hospital. 1940 wurde ihr als "feindliche Ausländerin" jede Tätigkeit uintersagt. Sie arbeitete bis 1950 als Erzieherin in britischen Familien.
1950 zog sie nach Nahariya (Israel) um. Der Grund war eine neue Ehe. Ärztliche Tätigkeit bei der Krankenkasse in Akko
Mitgliedschaften:
BDÄ (ab 1932)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1929, 1933, 1937, 1937 (Nachtrag 1 v. Febr. 1938)
Ärztin 8(1932), S. 183; 9(1933), S. 178
Herrlich, Mario: Jüdische Ärzte in den Kreishauptmannschaften Dresden-Bautzen, Chemnitz und Zwickau ... Leipzig, Med. Diss. v. 1996, S. 71
Seidler, Eduard: Jüdische Kinderärzte 1933 - 1945 ..., erw. Neuaufl., Basel u.a. 2007, S. 224
Heidel, C. P.: Verfolgt und verfemt - das Schicksal jüdischer Ärzte in Sachsen während des Nationalsozialismus. Ärzteblatt Sachsen 4/2005, S. 170 - 171. Auch: www.staek-de/50aebl/2005/archiv/04/pdf/0405_168.pdf v. 26.06.2009
Drexler-Gormann, Birgit: Jüdische Ärzte in Frankfurt am Main 1933 - 1945. Frankfurt a. M., Mabuse-Verl. 2009, S. 129
RAR (Reichsarztregister) der KV (Kassenärztlichen Vereinigung) Berlin

Eigene Publikationen

Publikationen:
Beitrag zur Differentialdiagnose der Chiasmaerkrankungen des Sehnerven. Leipzig, Med. Diss. v. 1925
Deskriptoren:
Ärztin im Emigrationsland
Approbation in Weimarer Republik
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)