Hildegard Junkers-Kutnewsky, geb. Kutnewsky

Allgemeines

Nachname:
Junkers-Kutnewsky
Geburtsname:
Kutnewsky
Vorname:
Hildegard
Geburtsdatum:
10.02.1896
Geburtsort:
Berlin
Sterbedatum:
Dez.1972
Sterbeort:
USA, Kalifornien
Kommentar zu den Lebensdaten:
nach dem Kriege nannte sie sich "Bruck"
Beruf des Vaters:
Mathematiker
Ehemann:
1. Adja Junkers
2. Anton Bruck
Kommentar zum Ehemann:
1. lettischer Kunstmaler. Eheschließung 1925, Scheidung 1926 o. 1927
2. Ungar, Psychologe, Heirat ca. 1938
Kinder:
1
Kommentar zu den Kindern:
Madlain, geb. 1928
Sonstiges:
Vater: Maximiliam Kutnewsky, Mathematiker, Direktor der Stiftungsschule von 1815 in Hamburg (1922)
H. J.-K. hat noch eine Schwester. 1908 zieht die Familie nach Hamburg, da der Vater eine Stellung als Schulleiter der Anton-Rée-Realschule antritt

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch der Kaiserin-Augusta-Viktoria-Schule in Berlin bis 1908, danach der Klosterschule St. Johannis in Hamburg. Ab Ostern 1910 Besuch der Realgymnasialkklassen für Mädchen von Prof. Wendt in Hamburg. Abitur im Oktober 1915 am Heinrich-Hertz-Realgymnasium in Hamburg
Beginn des Medizinstudiums. Vorklinische Semester in Berlin, München und Göttigen. Physikum in Göttingen. Klinische Semester in Berlin, München und Hamburg.
Staatsexamen in Hamburg WS 1920/21
Medizinalpraktikantin von April bis Oktober 1921 am Kinderkrankenhaus in Karlsruhe bei Prof. Lust, im WS 1921/22 an der medizinischen Klinik von Prof. de la Camp bis Weihnachten 1921, danach an der psychiatrischen Klinik von Prof. Hoche in Freiburg
Ort des Staatsexamens:
Hamburg
Ort der Promotion:
Hamburg
Datum der Promotion:
21.06.1922
Datum der Approbation:
1922

Beruf

Fachbezeichnung:
Schulärztin (RMK 1933), Sportärztin (1925)
Art der Tätigkeit:
niedergelassene Ärztin in Hamburg ab 1923
nebenamtl. Schulärztin in Hamburg 1931 - 1933
Kommentar zur Tätigkeit:
1923 läßt sie sich als praktische Ärztin mit dem Schwerpunkt Frauen und Kinder nieder
1925 spezialisiert sie sich als Sportärztin
sie schreibt Bücher und Artikel über Hygiene, Volksaufklärung, Gesundheitspflege, Frauen und Sport. sie erhielt Auftragsarbeiten für das Hygiene-Museum in Dresden oder für die GESOLEI, der Ausstellung für Gesundheitspflege, Sport und Leibesübungen
Tätigkeitsorte:
Hamburg 1923 - 1933, hier:
Eppendorfer Landstr. 30 (RMK 1926, 1928)
Parkallee 8 (1928, 1929)
39, Heidberg 58 (1931)
39, Hansenweg 3
39, Thielengasse 2 (RMK 1933)
Eggendorferhausstr. 30 (1933)
Haupttätigkeitsort:

Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933
Zum 31. 05. 1933 wird sie als Schulärztin entlassen. Sie reist mit ihrer Tochter nach Spanien zur Erholung, ihren zweiten Ehemann lernt sie auf Mallorca kennen, geht mit ihm nach Barcelona. Dort erleben sie den spanischen Bürgerkrieg. Nach diesem Kriege heiraten sie, sie gelangt nach Paris 1938, geht 1939 nach Costa Rica, wo ihr Mann schon auf sie wartet. 1947 gehen sie in die USA
Sie versucht in Kalifornien noch einmal ärztlich tätig zu werden, aber die Bedingungen erweisen sich als zu hart. Sie verdient Geld durch Kostümschneiderei.
1958 kehrt sie nach Deutschland zurück und erkämpft eine Wiedergutmachung. Sie fühlt sich aber in Deutschland nicht mehr zu Hause und kehrt 1960 nach Kalifornien zurück, wo sie 1972 stirbt.
Mitgliedschaften:
BdÄ (1931)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1926, 1929, 1933
Mschr. dtsch. Ärztinnen 4(1928), 108
Ärztin 7(1931), 14, 227, 9(1933), 197
Villiez, Anna von: Verfolgt und vertrieben. häb 3/06, S. 157
Villiez, Anna von: Mit aller Kraft verdrängt. München, Hamburg 2009, S. 287f. (Studien zur jüdischen Geschichte. 11)
Schleiermacher, Sabine: Rassenhygienische Mission und berufliche Diskriminierung. In: Ärztinnen-Patientinnen. Hrsg. v. U. Lindner u. M. Niehuss. Köln u.a. 2002, S. 98-99
Portrait:
Villiez, Anna von. In: häb 3/06, S. 157

Eigene Publikationen

Publikationen:
Beitrag zur Frage der erschwerten Decanulierung nach sekundärer Tracheotomie wegen diphterischer Kehlkopfstenose. Hamburg, Med. Diss. v. 21.06.1922
Sei gesund und schön! : zur Körperpflege und Körperschulung der Frau. Oldenburg 1926
Zur Behandlung von Stillschwierigkeiten mit dem "Natura-Sauger". (Münch. med. Wschr. 79(1932), 189
Deskriptoren:
jüdische Abstammung
Approbation in Weimarer Republik
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)