Erna Eckstein Schlossmann, geb. Schlossmann

Allgemeines

Nachname:
Eckstein Schlossmann
Geburtsname:
Schlossmann
Vorname:
Erna
Geburtsdatum:
28.06.1895
Geburtsort:
Dresden
Sterbedatum:
19.03.1998
Sterbeort:
Cambridge
Konfession:
evangelisch
Beruf des Vaters:
Ordinarius für Kinderheilkunde und Direktor der Kinderklinik Düsseldorf
Ehemann:
Albert Eckstein
Kommentar zum Ehemann:
Kinderarzt, ord. Prof. u. Direktor der Kinderklinik (09.02.1891 - 18.06.1950)
Kinder:
3
Kommentar zu den Kindern:
Herbert Bernhard, geb. 1926
Peter Arthur, geb. 1928
Klaus Erich, geb. 1932
Sonstiges:
Vater: Prof. Dr. Arthur Schlossmann, Geheimer Medizinalrat
Mutter: Clara Schloßmann
1951 für die "International Union for Child Welfare" eine Gesundheitsausstellung in Köln aufgebaut
in Cambridge nahm sie ein Seniorenstudium auf

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
erster Jahrgang der Düsseldorfer Luisenschule
Studium 1915 Heidelberg, München, 1919 Düsseldorf (sie gehörte zu der Studentengruppe, die als erste das klinische Studium in Düsseldorf aufnehmen konnte)
Praktisches Jahr in Heidelberg
Ort der Promotion:
Köln
Datum der Promotion:
16.07.1920
Datum der Approbation:
1921

Beruf

Fachbezeichnung:
Fachärztin für Kinderheilkunde
Art der Tätigkeit:
1923-33 ärztl. Leitung der Säuglings- u. Kleinkinderpflegeanstalt Auguste-Victoria-Haus vom Roten Kreuz Düsseldorf (als Nachfolgerin von Selma Meyer)
1935-50 Mitarbeit bei dem Ehemann in der Türkei
1956-60 Ankara, Mitarbeit bei Bau- u. Entwicklung der Universitätskinderklinik
Kommentar zur Tätigkeit:
Mitwirkung an der Gesolei-Ausstellung 1926 entwarf und leitete sie den Säuglingspavillon
Tätigkeitsorte:
1923-33 Düsseldorf, dort:
Freytagstr. 38 (1932, 1933)
1935-50 Türkei
1950-56 Düsseldorf
1956-60 Ankara/ Türkei
1960-63 Düsseldorf
1963 Übersiedlung Cambridge
Haupttätigkeitsort:

Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. Ende Nov. 1935 Emigration mit 3 Kindern in die Türkei, keine Arbeitserlaubnis als Ärztin, jedoch Mitarbeit bei Untersuchungen von Albert Eckstein in den Dörfern des Landes über den Gesundheitszustand und die Lebensweise türkischer Kinder.
Kehrte 1950 in die BRD zurück, da ihr Mann einen Ruf in Hamburg angenommen hatte. Da ihr Mann aber im gleichen Jahr verstarb, lebte sie kurz in Düsseldorf u. München. Danach ging sie wieder in die Türkei zum Aufbau einer Kinderklinik in Ankara
Später zog sie dann zu ihrem Sohn Herbert nach Cambridge, wo sie bis zu ihrem Tode lebte
1982 kam sie nach Leipzig, um an der Gedenkfeier für ihren Vater Arthur Schlossmann, teilzunehmen. Sie erhielt auch die Ehrenplakette der Gesellschaft für Pädiatrie der DDR
1988 erhielt sie die Würde der Ehrensenatorin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Mitgliedschaften:
Vaterländischer Frauenverein
Ehrenmitglied der Dtsch. Ges. f. Kinderhk. u. Jugendmedizin
Ehrensenatorin der Med. Akad. Düsseldorf
BdÄ (1932)
Ges. für Pädiatrie der DDR (Ehrenmitglied 1982)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Archivalien
RMK 1933
Wunderlich, Peter: Arthur Schlossmann und die Düsseldorfer Kinderklinik. Arthur Schlossmann (1867 - 1932) und die Kinderheilkunde in Dresden. Düsseldorf. In: Düsseldorfer Arbeiten zur Geschichte der Medizin, Heft 27)
International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933-1945. 1983, Bd. 2, T. 1, S. 234
Kinderärztliche Praxis 50(1982), S. 574-575
Hannelore Becker im Gespräch mit Erna Eckstein-Schlossmann: " Du wirst mal ein Doktor-Fräulein" Düsseldorfer Hefte, 34(1989), S. 8-9
Kropp, Sonja et al.: "eigentlich bin ich nirgendwo zu Hause ..." Deutsches Ärzteblatt 92, H. 33 v. 18.08.1995, S. A-2202
Broer, Bärbel: Nachruf auf Dr. Erna Eckstein-Schlossmann Ehrensenatorin starb in Cambridge. Vom 23.03.1998. www.uni-duesseldorf.de/home/universität/weiterfuehrend/pressebereich/presse... v. 14.06.2012
Seidler: Kinderärzte. Bonn 2000
Bürgel, Katrin/Riener, Karoline: Wissenschaftsemigration im Nationalsozialismus. Der Kinderarzt Albert Eckstein und die Gesundheitsfürsorge in der Türkei.Düsseldorf: Universitätsarchiv 2005 (Quellen und Forschungen aus dem Universitätsarchiv Düsseldorf. 2)

Portrait:
Düsseldorfer Hefte 1/89, S. 9
Archiv des Deutschen Hygiene-Museums Dresden

Eigene Publikationen

Autobiographie:
"Eigentlich bin ich nirgendwo zu Hause", hrsg. von Lorenz Peter Johannsen. Berlin 2012 (Jüdische Memoiren, 17)
Publikationen:
Über einen Fall von angeborener Sarkomatose. Köln, Diss. Med. v. 16.07.1920
Die Altersverteilung der Appendizitis. (Archiv f. Kinderhk. 71(1922), 208-214)
Zur Frage des Hospitalismus in Säuglingsanstalten. (Auguste Victoria-Heim, Düsseldorf.) Zschr. f. Kinderhk. 42(1926), 31-38)
Die menschliche Botschaft. In: Neues Rheinland 36(1993) 8, S. 4 - 5
Deskriptoren:
Emigration
Approbation in Weimarer Republik
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)