Allgemeines
Nachname:
Daelen-Strecker
Kommentar zu den Lebensdaten:
Brinkschulte u. Wendt geben ihr Geburtsjahr mit 1903 an, im Lebenslauf ihrer Dissertation steht 1905
Beruf des Vaters:
Metallindustrieller, Ingenieur
Kommentar zum Ehemann:
Seniorchef des Mainzer Musikverlages B.Schott's Söhne, Heirat 1968
Sonstiges:
Mutter: Katharina von Kardoff-Oheimb, geb. von Endert (1879-1962), hatte in 1. Ehe den Metallindustriellen Felix Daelen geheiratet. Zwei Jahre nach Maria D. Geburt wurde diese Ehe geschieden. Maria verbrachte ihre Kindheit im Hause des Vaters. Katharina Kardoff-Oheimb trat bereits 1918 der Deutschen Volkspartei bei und zog 1920 als eine der ersten Frauen in den Deutschen Reichstag.
Sie rief die Stiftung "Pro musica Viva" ins Leben, die sich um die Verbreitung und Förderung der Werke jüdischer Komponisten bemühte.
Beruf
Fachbezeichnung:
Internistin
Art der Tätigkeit:
1930-33 Assistenzärztin an der Chir. Klinik, Krankenhaus Westend in Berlin
1933-37 Ass.-Ärztin a .d. II. Med. Klinik der Charité in Berlin
1939 Praxis für Innere Krankheiten in Schöneberg
1943-1945 Ehrenamtliche Tätigkeit in den Gesundheitsämtern Berlin-Charlottenburg und Spandau und Kreisärztin
1946-53 Referentin für Tuberkulose in der Medizinabt. des Hess. Staatsministeriums, Wiesbaden bzw. Hess. Ministerium des Innern, Abt. 7, Öff. Gesundheitswesen
1953 -? Referentin im Bundesinnenministerium bzw. Bundesgesundheitsministerium, Regierungsmedizinaldirektorin, Bonn/Bad Godesberg
1955 - ? Referentin für Internationales Gesundheitswesen u. Entwicklungshilfe
1963 Ministerialdirektorin
Kommentar zur Tätigkeit:
Sie richtete in den Nachkriegsjahren das Dezernat für Gesundheitsfürsorge im Land Hessen ein. 1946-53 Referentin für Tuberkulose in der Medizinalabt. des Hess. Staatsministeriums. Entscheidende Tätigkeit bei der Einführung der BCG-Impfung in Hessen. Im November 1948 3-monatige Reise in die USA, um einen Einblick in das amerikanische Gesundheitswesen zu erlangen. Bis 1953 Tätigkeit in der Medizinalabteilung des Hessischen Innenministeriums, danach Referentin im Bundesministerium für Gesundheit, dort ab 1955 Vertreterin für das Internationale Gesundheitswesen, bis 1967 Tätigkeit als Regierungsmedizinaldirektorin im Bundesministerium für Gesundheit
Tätigkeitsorte:
1932 - 1939, Berlin, dort:
1932 Berlin-Charlottenburg 9, Königin-Elisabeth-Str. 39
1933-1937 Berlin, Charité
1934 W 10, Regentenstr. 7
1934 W 35, Tiergartenstr. 8a
1936, 1937 Berlin-Dahlem, Garystr. 86 a
1938, 1939 Berlin W 62, Keithstr. 1
1950 Wiesbaden, Bismarckplatz 4 (Dienstadresse)
1952 Wiesbaden, Biebricher Allee 6
1955 Bonn, Rheindorfer Str. 198 (Dienstadresse)
1967 Bad Godesberg, Deutschherrenstr. 87 (Dienstadresse)
Haupttätigkeitsort:
Wiesbaden (Hessen)
Veränderungen nach 1933:
In ihrer Funktion als Kreisärztin in den Jahren 1943-1945 konnte sie eine Reihe namhafter Künstler vor dem Kriegseinsatz bewahren.
Januar 1945 Flucht vor der Gestapo nach Österreich. Bei dem Versuch, sich nach Kriegsende nach Wiesbaden durchzuschlagen, wurde sie von den Amerikanern aufgegriffen und als Ärztin zur medizinischen Versorgung in Internierungslagern eingesetzt.
Literatur
Quellen und Sekundärlitertur
Quellen:
RMK 1937
RMK 1937, Nachtrag 2 v. Oktober 1938. Leipzig 1938
Lebenslauf (Diss.)
Ärzteblatt für Berlin 39(1934), 235
Ärzteblatt für Berlin u. Kurmark 43(1938), 89
Verzeichnis der Kassenärzte in der Reichshauptstadt Berlin. Berlin Mai 1939, S. 18
Hessen. Ärzte, Kliniker, Apotheker. Teilband des Reichs-Ärzte-Adreßbuchs. Berlin ca. 1952
Brinkschulte, Eva: Weibliche Ärzte. Die Durchsetzung des Berufsbildes in Deutschland. Berlin: 2. Aufl. 1995
Wendt, Gunna: Die Furtwänglers. 2. Aufl. München 2010. S. 25 -27, 42 - 46, 60 - 74
Portrait:
Eva Brinkschulte (Hrsg.): Weibliche Ärzte. Die Durchsetzung des Berufsbildes in Deutschland. 2. Aufl. Berlin 1995 (Reihe Deutsche Vergangenheit. 108), S. 8
Wendt, Gunna: die furtwänglers, a.a.O., S. 43
Eigene Publikationen
Publikationen:
Zur Therapie der dekompensierten Ulcus-Stenose des Magens und des Zwölffingerdarms. Berlin, Diss. Med. v. 1932
u. S. K. Svendson: Über BCG Schutzimpfung mit besonderer Berücksichtigung der Organisationen in Hessen. Wiesbaden 1948
M. Daelen (Hrsg.): Die BCG-Schutzimpfung. Berlin 1950 (Aktuelle Fragen der inneren Medizin. 2)
u. H. Saame: Weitere Beobachtungen an Kindern nach der BCG-Impfung in Hessen. ( Neue Medizinische Welt, Nr. 25 vom 24. Juni 1950, 1-8)
u. Fr. Lütgenrath: Wie lange dauert der Impfschutz nach BCG? (Mschr. f. Kinderhk. 101 (1953), S. 1 - 3)
u. Elisabeth Dix: In welchem Umfange werden Kinder durch BCG-Impfung vor Tuberkulose geschützt? (Mschr. f. Kinderhk. 101(1953), 517 - 519)sowie (Mschr. Kinderhk. 101(1953), 517 - 519)
u. Harald Saame: Ein weiterer Beitrag zur Beurteilung der BCG-Impfung in Hessen. Mschr. Kinderheilk. 104(1956), H. 12, 487f.)
Erfahrungen beim Aufbau des Gesundheitswesens in Entwicklungsländern. Bericht über e. Expertengespräch in Berlin v. 16. - 18.10.1962. Berlin 1962 (Deutsche Stiftung f. Entwicklungsländer. Dok. 78)
Daelen, Maria: Aufbau und Wirkungsgeschichte der Welt-Gesundheitsorganisation. In: Zeitschrift für Arbeitsmedizin und Arbeitsschutz. Bd. 15 (1965), H. 5, S. 2
Deskriptoren:
Approbation in Weimarer Republik
sozialpol. Engagement
Öff. Gesundheitswesen