Frieda Freise, geb. Kalmanowitsch

Allgemeines

Nachname:
Freise
Geburtsname:
Kalmanowitsch
Vorname:
Frieda
Geburtsdatum:
07.11.1886
Geburtsort:
Dissna (Gouvernement Wilna, Rußland)
Sterbedatum:
28.11.1938
Sterbeort:
Rosenheim
Konfession:
evangelisch
Beruf des Vaters:
Rechtsanwalt
Ehemann:
Freise, Eduard
Kommentar zum Ehemann:
Marinestabsarzt, Oberarzt u. Privatdozent an der Univ.-Kinderklinik Leipzig, Eheschließung 1916, er starb im März 1921
Kinder:
1
Kommentar zu den Kindern:
Sohn Valentin
Sonstiges:
Der Vater war ein baltisch-jüdischer Rechtsanwalt und Abgeordneter der I. russischen Duma

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Studium in Bern und Straßburg
Ort der Promotion:
Straßburg
Datum der Promotion:
1911
Datum der Approbation:
1921

Beruf

Fachbezeichnung:
Kinderärztin, Schulärztin, Stadtschulärztin
Art der Tätigkeit:
1911-13 Bürgerhospital u. Hebammenschule in Straßburg
1913-16 Univ. Augenklinik in Leipzig u. Univ. Kinderklinik in Göttingen
1916-19 Säuglings- u. Kinderfürsorge Wilhelmshaven sowie ärztlichen Kriegsdienst in der Marinefestung Wilhelmshaven
1921-22 Ass. a. d. Univ.-Kinderklinik Leipzig
1922-25 Stadt-, Schul- u. Bezirks-Wohlfahrtssärztin in Stollberg
ab 1925 Stadtschulärztin in Chemnitz
1933 niedergelassene Allgemeinärztin in Chemnitz
Kommentar zur Tätigkeit:
legte Mai 1912 ihr Russ. Examen ab
1916 - 1919 leitete sie in Wilhelmshaven eine Krippe für Kinder von Werftangehörigen
1921 - 22 Assistentin an der Uni.-Kinderklinik Leipzig, hier war sie u. a. auf der Säuglingsstation tätig u. hielt die poliklinische Strechstunde ab. Sie leitete auch die Mütterberatungsstelle
1921 wurde ihr die deutsche Approbation erteilt, nach Anerkennung ihrer russischen Approbation
1921 Niederlassung in Leipzig
im Oktober 1922 wurde sie in das Amt der Bezirkswohlfahrtsärztin beim Bezirksverband der Amtshauptmannschaft Stollberg/Erzg. sowie als Schul- u. Fürsorgeärztin für diese Stadt berufen
in den Zuständigkeitsbereich der Stadtschulärztin fiel die Betreuung der Schüler an 14 Lehranstalten sowie Dienst an einer städtischen Müterberatungsstelle
1927 unterstützte sie die Gründung der Chemnitzer Mütterschule und hielt bis zu ihrer Entlassung dort Kurse. Sie engagierte sich auch in der freien Jugendpflege, so beim CVJM. Sie war zuvor der Evangelisch-reformierten Kirche beigetreten
Tätigkeitsorte:
1911-13 Straßburg
1913-16 Leipzig u. Göttingen
1916-19 Wilhelmshaven
1921-22 Leipzig
1922-25 Stollberg/Erzgeb.
1925-37 Chemnitz, dort: Zschopauer Str. 173
Haupttätigkeitsort:
Chemnitz
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. Zwangsversetzung in den Ruhestand (31.7.1933). Mitarbeit in der Allgemeinpraxis Zschopauer Str. Sie ließ sich 1937 in Prutting bei Rosenheim nieder, wo sie 1938 starb
Mitgliedschaften:
Dtsch. Ges. f. Kinderhk., bis 1938 als Mitglied geführt

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Seidler, E.: Kinderärzte 1933-1945... Bonn 2000, S. 199 - 2000
Jürgen Nitsche: Freise, Dr. med. Frieda. In: "Von Alberti bis Zöppel: 125 Biografien zur Chemnitzer Geschichte". Hrsg. v. Stadtarchiv Chemnitz. Radebeul 2000 (=Stadtarchiv Chemnitz, H.4), S. 30
RMK 1926, 1929. 1931, 1933, 1937
Richter, Pia: Frauen in der Wissenschaft. Die ersten Habilitandinnen an der Leipziger Medizinischen Fakultät (1925 - 1970). Leipzig 2005, S. 40 - 41. (Beitr. z. Leipziger Univ.- u. Wissenschaftsgeschichte, Reihe B, Bd. 5)
Bachhuber, Dagmar: Dr. med. Elisabeth Herzfeld (1890-1966). Leipzig, Univ., Diss. v. 2002, S. 39
Nitsche, Jürgen: Die Stadtschulärztin Dr. Frieda Freise (1886 - 1938) und die 2chemnitzer Mütterschule". Eine Medizinerin mit jüdischen Wurzeln. In: Heidel, Caris-Petera (Hg.): Die Frau im Judentum - jüdische Frauen in der Medizin. Frankfurt a.M. 2014, S. 143 - 165 (Schriftenreihe Medizin und Judentum)
Archivalien
Portrait:
Fotos in Kopie aus Privatbesitz

Eigene Publikationen

Publikationen:
Einfluss der Schwangerschaft und der Geburt auf die Tuberkulose. Straßburg, Diss. Med. v. 1911
Deskriptoren:
Fachgesellschaften
Approbation im Kaiserreich
jüdische Abstammung