Else Knake

Allgemeines

Nachname:
Knake
Vorname:
Else
Geburtsdatum:
07.06.1901
Geburtsort:
Berlin
Sterbedatum:
08.05.1973
Sterbeort:
Berlin
Beruf des Vaters:
Kaufmann
Sonstiges:
Eltern: Marie, geb. Gruson u. Louis Knake

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch des Lyzeums und der Studienanstalt in Magdeburg, wo sie 1920 ihre Reifeprüfung ablegte.
Sie studierte anschließend Medizin von 1921 bis 1927 in München, Kiel und Leipzig, bestand dort das 1927 das medizinische Staatsexamen und absolvierte ihre medizinalpraktische Ausbildung am Städtischen Krankenhaus im Friedrichshain in Berlin. 1928 erhielt Knake die Approbation und legte noch im gleichen Jahr an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin das mündliche Doktorexamen ab.
Ort des Staatsexamens:
Leipzig
Datum des Staatsexamens:
1927
Ort der Promotion:
Berlin
Datum der Promotion:
19.06.1929
Datum der Approbation:
1928

Beruf

Art der Tätigkeit:
1931, Berlin, Assistenzärztin am Kreiskrankenhaus i. Friedrichshain
1935 Assistenzärztin an der Chirurgischen Univ.- Klinik in Berlin und Leiterin der Abteilung für experimentelle Zellforschung im Pathologischen Institut der Charité
1941 dort Dozentin und ab 1943 ebd. Abteilungsleiterin im KWI für Biochemie
1946-1948 außerordentliche Professorin in Berlin
16.08.1946 - 21.10.1946 erste Dekanin der Medizinischen Fakultät zu Berlin
21.10.1946 - 11.02.1947 Prodekanin der Med. Fak. der Univ. zu Berlin
1948 Abteilungsleiterin im KWI für Zellphysiologie
1950-53 Leiterin des Instituts für Gewebeforschung der deutschen Forschungshochschule
1953-1963 Leiterin des Instituts für Gewebeforschung des MPI für vergleichende Erbbiologie und Erbpathologie
22.12.1954-1963 Berlin, Honorarprofessorin der FU.
Kommentar zur Tätigkeit:
Habilitation 1940 für Experimentelle Pathologie mit besonderer Berücksichtigung der Gewebezüchtung
1930 hält sie einen Vortrag vor der Ges. f. Pathologie u. Vergleichende Pathologie zum Thema: Die Wirkung der Atmungskatalysatoren auf Kulturen vom Embryonal- und Tumorgewebe
Tätigkeitsorte:
1931-1973: Berlin, dort: Friedrichshain, Kreiskrankenhaus i. Friedrichshain (1933)
Friedenau, Ringstr. 6 (RMK 1933)
NW 7, Schumannstr. 2 (1934)
Chirurgische Univ.- Klinik, NW 7, Schumannstr. 7 (RMK 1935)
Patholog. Inst. d. Charité (1935)
bis Mai 1937 Berlin, private Adresse NW 40, Platz vor dem neuen Tor 4
ab Mai 1937 private Adresse Berlin, W 35, Kluckstr. 35 b, bei Meinshausen
ab November 1937 private Adresse Berlin, Friedenau, Ringstr. 6
1937 beruflich tätig Berlin, NW 7, Schumannstr. 20/21, Bez. V. 5, (RMK)
1940 Berlin, Patholog. Inst. d. Charité
ab dem 20.08.1941 Berlin, KWI für Biochemie
1946/47, Berlin, Medizinische Fakultät
1948 Berlin, KWI für Zellphysiologie (5)
1950-53 Berlin, Institut für Gewebeforschung der Deutschen Forschungshochschule
1954 FU
1953-1963 Berlin, Institut für Gewebeforschung des MPI für vergleichende Erbbiologie und Erbpathologie
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
Unter dem Vorwurf, sie sei "nichtarisch", verlor Knake 1933 ihre Kassenzulassung . Vermutlich bezog sich das Verbot zur Rechnungserstattung jedoch auf ihre Mitgliedschaft im VSÄ, denn sie wird 1937 nicht mit dem Vermerk "jüdisch" im RMK stigmatisiert. Dieser Quelle folgend arbeitete Knake 1933 als Ass. Ä. am Krks. i. Friedrichshain, 1935 und 1937 als Ass. Ä. an der Chirurgischen Univ.- Klinik in Berlin. Sie war die Schülerin Rhoda Erdmanns und 1935 Leiterin der Abteilung für experimentelle Zellforschung im Pathologischen Institut der Charité, wo sie sich 1940 für Experimentelle Pathologie mit besonderer Berücksichtigung der Gewebezüchtung habilitierte. Ab dem 20.08.1941 war Knake Dozentin, ab 1943 Abteilungsleiterin im KWI für Biochemie
1946-48 planmäßige a. o. Prof. und 1946 erste Dekanin der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität. Im Jahre 1947 wurde sie als Prodekanin abgesetzt, da sie öffentlich für die Redefreiheit der Studenten der HU Berlin Partei ergriffen hatte. Sie leitete anschließend ab 1948 die Abteilung für Zellphysiologie am KWI bei Otto Warburg. 1950-53 arbeitete Knake als Leiterin des Instituts für Gewebeforschung des MPI und hatte ab 1954 bis 1963 den Posten einer Honorarprofessorin an der FU Berlin inne. 1953-1963 leitete Knake die Abteilung für Zellforschung des Institutes für vergleichende Erbpathologie und Erbbiologie des Max-Planck-Institutes, das Prof. Dr. Heinz Nachtsheim unterstellt war.
Mitgliedschaften:
VsÄ (Verein sozialistischer Ärzte) (1927)
Ges. f. Path. u. Vergleichende Path. (1939)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
Der soz. Arzt. 1927
Leibfried/Tennstedt: Berufsverbot, 1980, S. 258
Hubenstorf/Walther: Politische Bedingungen und allgemeine Veränderungen des Berliner Wissenschaftsbetriebes 1925-1950, in: Exodus: hg. v. W. Fischer u.a., 1994, S. 5-101, bes. S. 71/2
Berliner Ärzte-Correspondenz 37 (1932), S. 55
Ärzteblatt für Berlin 39 (1934), 47, 42 (1937), S. 289, 610
Ärzteblatt für Berlin und Kurmark 44(1939), 127
Das Deutsche Gesundheitswesen 1(1946), H. 18, 536
Berl. Ärztebl. 68(1955), S. 86
Medizinischer Führer West-Berlin, 1951, hg. v. Medizinischen Akademie West-Berlin, S. 63, 1953, S. 75, 1956, 1960-1963
Namen- und Vorlesungsverzeichnis der FU Berlin, SS 1955- WS 1962/63
J .F. Tent, Freie Universität Berlin 1948-1988, 1988, S. 69
Kewitz, Helmut, Leserbrief in: FU: N 1/1994, S. 32
Jessen/Voigt (Hrsg.), Bibl. d. Autobiogr., 1996, S. 271
Die Medizin in West-Berlin, 1953, S. 75
Med. Führer durch West-Berlin, 1951, S. 63
Münch. Med. Wschr. 76 (1929), S: 1184
Archivalien
Mschr. Dtsch. Ärztinnen 5 (1929), S. 97
Vogt, Annette: Die Privatdozentinnen. In: Von der Ausnahme zur Alltäglichkeit. Frauen an der Universität unter den Linden. Berlin 2003, S. 97
Ruschhaupt, Ulla/Reinsch, Heide: Die ersten Jahre nach der Wiedereröffnung der Universität 1946-1951. In: Von der Ausnahme zur Alltäglichkeit. A.a.O., 153-158

Eigene Publikationen

Publikationen:
Die Behandlung der Lebererkrankungen mit Insulin und Traubenzucker unter Berücksichtigung des Kindesalters. Berlin, Diss. Med. v. 19.06.1929 u. Zschr. Kinderhk. 47(1929), 502-516
Über das Verhältnis von Epithel und Bindegewebe (Untersuchungen an Gewebekulturen aus dem Nachlaß von Prof. Katzenstein) (Münch. Med. Wschr. 80(1933), S: 382-383)
Weitere Untersuchungen über die gewebsspezifische Beeinflussung des Wachstums durch oberflächenaktive, quellende und hypotonische Substanzen ( Münch. Med. Wschr. 81(1934), S. 766)
Über die Beziehungen von Gewebswachstum, Glykose und Sauerstoffdruck ( Münch. Med. Wschr. 81(1934), S: 1987, nach: Dtsch. Zschr. f. Chir., Bd. 243, H.10)
u. Sauerbruch: Die Bedeutung von Sexualstörungen für die Entstehung von Geschwülsten. (Zschr. Krebsforschung. 1936, Bd. 44, S. 223, nach: Zschr. f. ärztl. Fortbildung 34 (1937), S. 691)
Über Kanzerisierung normaler Zellen in Vitro. (Klin. Wschr. 19 (1940), 27. Zit nach: Der öffentliche Gesundheitsdienst 5(1940/41), 501)
u. Heribert Peter u. Wolfgang Müller-Ruchholtz: Über die Wirkung von oligomer gelöster Kieselsäure auf Gewebekulturen. In: Schwarz, Willi: Elektronenmikroskopische Untersuchungen an Fibrillen und Kittsubstanzen normaler und silikotischer Lungen. Bochum 1959
Erinnerungen an Sauerbruch. (Ärztliche Mitteilungen 1961, Nr. 21, S. 1235-1238)
Deskriptoren:
Approbation in Weimarer Republik
Habilitation
(Auto-)Biographie vorhanden
VsÄ (Verein sozialistischer Ärzte)
jüdische Abstammung
Kaiser-Wilhelm-Institut