Anna Bertha Rosin

Allgemeines

Nachname:
Rosin
Vorname:
Anna Bertha
Geburtsdatum:
21.01.1893
Geburtsort:
Freiburg i. Br.
Sterbedatum:
08.1981
Sterbeort:
Sturgeon Bay
Konfession:
mosaisch
Beruf des Vaters:
Geheimer Rat und Professor der Rechte
Sonstiges:
Vater: Heinrich Rosin
Mutter: Bona Rosin, geb. Michael

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch der Höheren Mädchenschule und des Großherzogl. Bertholdsgymnasiums in Freiburg i.Br., 1911 Abiturium
Medizinstudium: Freiburg (5), Kiel (1), Freiburg (4)
1914 Physikum, 1916 Staatsexamen in Freiburg
praktisches Jahr in der Chirurgischen Abteilung der Krankenpflegeanstalt Rotes Kreuz in Kassel und an der Medizinischen Universitätsklinik in Freiburg i. Br.
Ab SoSe 1919 Studium der Chemie, Prüfung Januar 1920
Ort des Staatsexamens:
Freiburg i. Br.
Datum des Staatsexamens:
02.12.1916
Ort der Promotion:
Freiburg i. Br.
Datum der Promotion:
10.06.1919
Datum der Approbation:
01.08.1919

Beruf

Fachbezeichnung:
Internistin (RMK 1931)
Fachärztin für Lungenkrkh. (RMK 1933)
Art der Tätigkeit:
Herbst 1921 bis Herbst 1922 Chemische Ass. im Path. Institut der Univ. Freiburg
01.04.1926 - März 1930 Ass. im Sanatorium Davos Dorf
1930 Ärztin für innere Krankheiten in Freiburg
1933 Lungenärztin in Freiburg
bis 1939 Assisten und Leiterin des Labors der "clinica privata, Villa Bellombra" in Bologna, unterbrochen durch ihr Stipendium in Davos
1939 - 1967 Arbeit an der Universität von Jerusalem
Kommentar zur Tätigkeit:
Sie infizierte sich bei der Arbeit im Path. Institut in Freiburg mit Tuberkulose undsiedelte deshalb 1923 nach Davos um. Dort arbeitete sie im Sanatorium Davos-Dorf und machte dort ihre Ausbildung zur Fachärztin für Lungenkrankheiten
Tätigkeitsorte:
1930 - 1933: Freiburg i. Br., Kaiserstr. 32-36
1933 - 1936 Bologna
1936 - 1937 Davos
1937 - April 1939 Bologna
1939 - 1949 Jerusalem
1949 - 1951 Basel
Haupttätigkeitsort:
Freiburg i. Br.
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. 1933 Entzug der Kassenzulassung. Sie siedelte im September 1933 nach Bologna, nahm dort das Medizinstudium wieder auf und machte 1934 dort das Staatsexamen und legte die Doktorprüfung an der Universität von Florenz ab
Sie forschte in Bologna in einer Privatklinik weiter. Zu ihren Forschungsgebieten gehörte die sog. "Bäckerlunge"
1936 bekam sie ein neunmonatiges Forschungstipendium für das Forschungsinstitut von Davos und untersuchte dort die aAswirkungen von Sauerstoffmangel auf die Leber bei Ratten und Meerschweinchen
Danach kehrte sie wieder nach Bologna zurück und arbeitete wieder an der "Clinica Privata Villa Bellombra"
1939 floh sie nach Palästina. Dort fand sie in Jerusalem eine Stelle an der Hebrew Univ. als Forschungsass. im "Dep. of Experimental Pathology and Cancer Research". allerdings nur für sehr wenig Geld
1949 wurde sie Dozentin an der Medical School der Jerusalemer Universität
1957 erhielt A. R. eine Professur und leitete eine Forschungsgruppe, die sich mit Blutkrebs beschäftigte
sie starb am 20.03.1967 in Jerusalem an Magenkrebs
Mitgliedschaften:
Verein Freiburger Ärzte (ab 1930)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
Jahresverzeichnis der an den Deutschen Universitäten erschienen Schriften
RMK 1931, 1933
Leibfried/Tennstedt, Berufsverbote, 1980, S. 265
Breisinger, Susanne: Die niedergelassenen jüdischen Ärzte in Freiburg 1933 - 1945. Freiburg, Univ., Diss. med. v. 2001, S. 124 - 135 (mit ausführlichem Schriftenverzeichnis)
Portrait:
Fotos in Kopie in Breisinger, Susanne, a.a.O.

Eigene Publikationen

Publikationen:
Beitrag zur Lehre von der Muskelatrophie. Freiburg, Diss. Med. v. 10.06.1919
Über die Lösung von Gallensteinen. Hoppe-Seylers'sche Zeitschrift für physiologische chemie. 124(1923), 282 - 286
Über Vorkommen und Herkunft vital gefärbter Zellen im Sputum und über die zellulären Reiningungsvorgänge in der Lunge (in: Beitr. pathol. Anat. und allg. Pathol., Bd. 79 (1928), H. 3, S. 625-652, nach: Anat. Anz., Bd. 66(1928/29), S. 10)
Deskriptoren:
Approbation in Weimarer Republik
jüdische Abstammung