Anni Edelstein-Halpert, geb. Halpert

Allgemeines

Nachname:
Edelstein-Halpert
Geburtsname:
Halpert
Vorname:
Anni
Geburtsdatum:
21.03.1895
Geburtsort:
Gera
Sterbedatum:
1975
Sterbeort:
New York
Kommentar zu den Lebensdaten:
in Amerika nannte sie sich "Anny Elston"
Konfession:
evangelisch
Beruf des Vaters:
Fabrikant
Ehemann:
Friedrich G. Edelstein (Elston)
Kommentar zum Ehemann:
Jurist, verstorben 1956, Eheschließung 1922
Kinder:
2
Kommentar zu den Kindern:
Gerhard Albert, geb. 1924
Wolfgang Eugen, geb. 1928
Wolfgang Eugen arbeitete später als Professor für Geologie in Mexiko
Sonstiges:
Eltern: Eugen Halpert, verst. 1930, Ehefrau Elise, geb. Wolff
amerikanisierter Name von Anni Edelstein: Elston

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Zehnklassige Höhere Mädchenschule in Gera, während der zwei letzten Schuljahre Privatunterricht in Mathematik und Latein
weitere Schulausbildung in Leipzig, da es in Gera für Frauen nicht möglich war, Ostern 1911 Obersekunda der Realgymnasialkurse des Allg. Deutschen Frauenvereins in Leipzig, Ostern 1914 Abitur am Realgymnasium in Leipzig
ab 1914 Beginn des Medizinstudiums in Freiburg und Jena
während des 1. Weltkrieges Krankenschwester an Militär- und Marinelazaretten
1916 ärztliche Vorprüfung
darauf Studium in Heidelberg, München und Jena
Staatsexamen 1919, Jena
seit Mai 1919 Medizinalpraktikantin an der Medizinischen Klinik zu Kiel
Ort des Staatsexamens:
Jena
Datum des Staatsexamens:
1919
Ort der Promotion:
Kiel
Datum der Promotion:
1920
Datum der Approbation:
1920

Beruf

Fachbezeichnung:
Kinderärztin (RMK 1937)
Art der Tätigkeit:
1919/20 Krankenhausärztin auf der Abteilung Innere Medizin
1920-24 Ärztin am KAVH Berlin
1924-1937 niedergelassene Ärztin
ab 1945 niedergelassene Ärztin in New York
1942-1961 Ärztin an der New York Infirmery
Kommentar zur Tätigkeit:
Sie gab im Alter von 75 Jahren ihre Privatpraxis in New York auf, arbeitete aber noch weiter an öffentlichen Fürsorgestationen.
1974 nahm sie am Internationalen Pädiaterkongreß in Buenos Aires teil.
Tätigkeitsorte:
1919/20 Kiel, Universitätsklinik
1920-1924 Berlin, KAVH
1928 Berlin, Trautenaustr. 18
1931, 1933, 1935, 1937 Berlin-Grunewald, Ilmenauer Str. 10
1942-1975 New York City, dort:
1956-60:242 East 15th Street
1962-65: 39 Gramercy Park, New York 10
Haupttätigkeitsort:
Berlin
New York
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933; 1933 Entzug der Kassenzulassung. Approbationsentzug 1938. Ihr Ehemann konnte seine Rechtsanwaltspraxis noch bis 1938 behalten. Emigration 1939 nach England, 18.3.1941 in die USA
Lizenz 1942, Praxis als Kinderärztin in NYC
Mitgliedschaften:
Children's Aid Soc. (1946 - 57)
Cons. pediatrician United Service for New Ams.
Christian Refugee Com. Med. Sector dir. Civil Def.
World War II Diplomate Am. Bd. Pediatrics Fellow Am. Acad. Pediatrics
Mem. AMA., N.Y. State, N.Y. County
Rudolf Virchow med. socs.
American medical women's assns., N.Y.

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1928, 1931, 1933, 1935, 1937
Biogr. Lexikon der deutschsprachigen Emigration, Bd. 1, S. 155
Index-Cat. of the Library of the Surgeon General's Office, United States Army., 3. Ser. Vol. 6, Washington 1926, S. 413
Archivalien
American Medical Directory 1950, 1961, 1965, 1956
Leibfried/Tennstedt, Berufsverbote, 1980, S. 255
Proceedings of the Rudolf Virchow Medical Society 1956, 1960, 1963, 1965
Seidler, E.: Kinderärzte 1933-1945..., Bonn 2000, S. 140
Schriftenreihe z. Gesch. d. Kinderheilkunde a. d. Archiv d. KAVH Berlin. H.8, 1991, S. 64 - 68
Simsohn, Werner: Juden in Gera, Bd. 2. Hrsg. von Erhard Roy Wiehn. Konstanz 1998, S. 84, 85

Eigene Publikationen

Publikationen:
Die Mutter als Helferin des Arztes. Mutter und Kind Ausg. B 1, 27, 1922
Über die Gefahren des Abbaus auf dem Gebiet der Säuglings- und Kleinkinderfürsorge. Mutter und Kind, Ausg. A 2, 7, 1924
Ueber Mikrokapillarbeobachtungen bei einem Fall von Raynaudscher Krankheit. Kiel, Med. Diss. v. 1920
Ueber Flavizidbehandlung bei Erkrankungen der Haut und Schleimhaut junger Kinder. (Med. Klinik, H. 20 (1923) (Münch. med. Wschr. 70 (1923), S. 754)
Diphteriebazillen auf der Haut von Säuglingen, zugleich ein Beitrag zur Frage der Ubiquität der Diphteriebazillen.(Zschr. Kinderhk. 36. Bd., 2. H.) (Münch. med. Wschr. 71 (1924), S. 19)
Deskriptoren:
Fachgesellschaften
Einsatz im 1. Weltkrieg
Gesundheits-/Sexualberatung
Abitur
jüdische Abstammung
Approbation in Weimarer Republik
Ärztin im Emigrationsland