Hertha Wiegand, geb. Lion

Allgemeines

Nachname:
Wiegand
Geburtsname:
Lion
Vorname:
Hertha
Geburtsdatum:
06.07.1890
Geburtsort:
Ettenheim (Baden)
Sterbedatum:
12.01.1944
Sterbeort:
Karlsruhe
Konfession:
mosaisch
Beruf des Vaters:
Kaufmann, Besitzer eines Stoffgeschäftes in Ettenheim
Ehemann:
Otto Wiegand
Kommentar zum Ehemann:
Arzt, stammt aus Mansfeld, Appr. 1914 Eheschließung am 8.3.1915, Ehemann verstarb 1925
Kinder:
2
Kommentar zu den Kindern:
ein Sohn, geb. 1916, starb bald nach der Geburt
eine Tochter, Dorothea, geb. 22.9.1920
Sonstiges:
Vater: Joseph Lion, Mutter: Rosa Lion, geb. Meier

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch des Realgymansiums zu Ettenheim
1909 Reifeprüfung
Medizinstudium: Freiburg, München und Heidelberg, 10.8.1914 ärztliche Notprüfung in Freiburg
7.9.1914 Appr.
Ort des Staatsexamens:
Freiburg i. Br.
Datum des Staatsexamens:
10.08.1914
Ort der Promotion:
Freiburg i. Br.
Datum der Promotion:
1915
Datum der Approbation:
07.09.1914

Beruf

Art der Tätigkeit:
Nov. 1914 und 1915 (evtl. ff.) Tätigkeit an der Rhein. Prov.- Heil- und Pflegeanstalt Grafenberg und an den angegliederten Lazaretten (Volontär - u. Assistenzärztin)
1917 Ärztin in Düsseldorf
1919 Assistentin an der Frauenklinik und Hebammenlehranstalt in Marburg
1919 bis 1937 niedergelassene Ärztin in Offenburg, gemeinsame Praxis mit ihrem Mann bis zu dessen Tode (1.1.1925).
Kommentar zur Tätigkeit:
1919 ließ sich das Ehepaar Wiegand mit einer Gemeinschaftspraxis in Offenburg nieder, nach dem Tod von Otto Wiegand führte sie die Praxis bis 1938 alleine
Sie führte eine Frauen- u. Kinderpraxis mit psychosomatischem Schwerpunkt
Tätigkeitsorte:
Nov. 1914, 1915: Grafenberg
1917: Düsseldorf
1919: Marburg
1919 - 1944: Offenburg (RMK 1926/27ff. -1937, RAR), hier:
1919: Friedrichstr. 55
1928 - 1944: Wasserstr. 8
Haupttätigkeitsort:
Offenburg
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. Approbationsentzug 30.09.1938
vorgesehen für die Deportation im April 1942 als "Krankenbehandlerin", kurzfristig zurückgestellt. Verhaftung am 10.1.1044, Verbringung zum Sammelplatz Karlsruhe zur Deportation nach Theresienstadt. Durch Medikamente bewußtlos, wurde sie in ein Krankenhaus eingeliefert u. starb in der Zelle dieses Krankenhauses in Karlsruhe.

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
MK 1917, 1919, RMK 1926/27, 1929, 1931, 1933, 1935, 1937
Gedenkbuch - Opfer d. Verfolgung der Juden Bd. 2, S. 1587
Archivalien
Seidler, E.: Kinderärzte 1933-1945..., Bonn 2000, S. 306-307
Oelhoff, M.: Dr. Hertha Wiegand geb. Lion - Ein Einzelschicksal. In: Schicksal und Geschichte der jüdischen Gemeinden 1938-1988 Ettenheim, Altdorf ..., Ettenheim 1988, S. 268-273
Mack, Cécile: Die badische Ärzteschaft im Nationalsozialismus. (= Medizingeschichte im Kontext. 6). Berlin usw. 2001
Reichsarztregister (RAR) der KV Berlin
Portrait:
In: Eduard Seidler: Kinderärzte 1933-1945... Bonn 2000, o.S.
Oelhoff in: Schicksal u. Geschichte ... S. 268, 269

Eigene Publikationen

Publikationen:
Über Granatkommotionsneurosen. Freiburg, Diss. Med. v. 1915
Deskriptoren:
jüdische Abstammung
Einsatz im 1. Weltkrieg
Approbation im Kaiserreich