Martha Lucie Türk

Allgemeines

Nachname:
Türk
Vorname:
Martha Lucie
Geburtsdatum:
19.02.1885
Geburtsort:
Frankfurt a. M.
Sterbedatum:
19.06.1942
Sterbeort:
Edinburgh
Beruf des Vaters:
Kaufmann
Kommentar zum Ehemann:
ledig
Sonstiges:
Vater: Bernhard Türk, 1914 bereits verstorben
Mutter: Anna, geb. Cohn
M. T. war vermutlich in Frankfurt am Main die Kinderärztin der Schwestern Margot und Anne Frank (Seidler 2007, a.a.O.)

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Vom 6. - 16. Lebensjahr Besuch der städtischen höheren Mädchenschule
anschließend ein Jahr in einem Brüsseler Pensionat verbracht, dann Besuch der Realgymnasialkurse für Mädchen von Ostern 1902-1907
Reifeprüfung an der Wöhlerschule in Frankfurt/M.
nach bestandenem Examen studierte Türk die ersten fünf Semester Medizin in Freiburg, legte hier ihr Physikum ab und studierte die klinischen Semester in München, Straßburg und Heidelberg, hier im Frühjahr 1912 das Staatsexamen bestanden
Medizinalpraktikum im pathologischen Institut Heidelberg und im Urban-Krankenhaus Berlin
Ort des Staatsexamens:
Heidelberg
Datum des Staatsexamens:
Frühjahr.1912
Ort der Promotion:
Heidelberg
Datum der Promotion:
1914
Ort der Approbation:
unbekannt
Datum der Approbation:
1913

Beruf

Fachbezeichnung:
Kinderärztin (RMK 1926/27, 1929, 1931, 1933)
Art der Tätigkeit:
1913 - 1919 Assistenzärztin, zuerst am Institut für experimentelle Therapie, dann bis 1915 am Frankfurter Institut für Hygiene
1917 Ärztin in Frankfurt a. M.
? Assistenzärztin an der Strassburger Universitätskinderklinik, dann an der Frankfurter und der Dortmunder Universitätskinderklinik
1919 Assistenzärztin am Säuglingsheim Dortmund
1919 Niederlassung als Fachärztin für Säuglinge und Kinder
1926/27, 1929, 1931, 1933, 1935 niedergelassene Ärztin
Kommentar zur Tätigkeit:
1919 läßt sie sich in Frankfurt a. M. als Kinderärztin nieder
hält am 24.11.1926 vor der Ortsgruppe Frankfurt a. M. e. Vortrag: "Über die Montessori-Methode"
1929 unterrichtet Türk nebenamtlich an der städt. Berufsschule und bot ein städt. Kindergärtnerinnen-Seminar an, dieses hielt sie auch 1931 ab
Türk bot ca. 1928 an, zwei Mitglieder des Int. Ärztinnenbundes auf der Durchreise in ihrem Hause aufzunehmen
Tätigkeitsorte:
1913 - 1919 Frankfurt a. M.
1919 Dortmund, Frankfurt a. M.
1926/27, 1929, 1931, 1933, Frankfurt a. M., Myeliusstr. 40
1933 Edinburgh
1934 Glasgow
Haupttätigkeitsort:
Frankfurt a. M.
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933
Emigration mit ihrer Schwester über London nach Edinburgh/GB 1933, 1934 Glasgow. Sie erhielt dort die ärztliche Lizenz, praktizierte aber nicht mehr
Ausbürgerung 1941
Mitgliedschaften:
Freiburger Studentinnenverband
Verband der studierenden Frauen Deutschlands (1907/08 Geschäftsführerin)
Dtsch. Ges. f. Kinderhk., Austritt 23.09.1933
BdÄ 1926

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
MK 1917, 1919
RMK 1926/27, 1929, 1931, 1933
Leibfried/Tennstedt: Berufsverbote, S. 252
Mschr. Dtscher. Ärztinnen 4 (1928), S. 71
Lebenslauf (Diss.)
Lehmann, H.G., M. Hepp (Hrsg.): Ausbürgerung deutscher Staatsangehöriger, 1985, Liste 247, München usw. 1985
Eine Antwort auf die Greuel- und Boykotthetze der Juden im Ausland, Frankfurt/M. 1935, 2.A., S. 181
Archivalien
Seidler: Kinderärzte 1933-1945..., Bonn 2000, S. 236-237

Vjschr. Dtsch. Ärztinnen 3(1927), S. 61

Eigene Publikationen

Publikationen:
Ueber Degeneration der Nierenzellen bei dauerndem Abschluss der Zirkulation. Untersuchung mit vitaler Färbung. Heidelberg, Diss. Med. v. 1914
Zum Verhalten der weissen Blutkörperchen im Blutbilde des Scharlachs im Kleinkindalter.(Mschr. Kinderhk,15 (1918) (Münch.med.Wschr. 66 (1919), S. 392)
Säuglingsernährung mit Buttermehlschmelze. (Dtsch. med. Wschr. 1919) (Münch. med. Wschr. 66 (1919), S. 728)
Deskriptoren:
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)
Fachgesellschaften
Abitur
jüdische Abstammung
Approbation im Kaiserreich