Else Steinert, geb. Loewenheim

Allgemeines

Nachname:
Steinert
Geburtsname:
Loewenheim
Vorname:
Else
Geburtsdatum:
12.01.1879
Geburtsort:
Leipzig
Sterbedatum:
10.07.1948
Sterbeort:
Krailing
Konfession:
evangelisch-reformiert
Beruf des Vaters:
Fabrikant
Ehemann:
Prof. Hans Gustav Steinert
Kommentar zum Ehemann:
Arzt, geb. 1875, Ass.-Arzt an der med. Klinik Leipzig ab 1901, venia legendi 1905, Heirat 1905, verst. Nov. 1911
Kinder:
3
Kommentar zu den Kindern:
Hedwig, geb. 1906
Elisabeth, geb. 1908
Hans-Heinrich, geb. 1910
Sonstiges:
Ihr Vater besaß eine Steindruckerei.
Sie war eine Cousine der Ärztin Anna Oetiker

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
1885-1895 Servièrsche höhere Mädchenschule in Leipzig, 1896-1900 Gymnasialkurse von Frl. Dr. Windscheid in Leipzig, Herbst 1900 Abitur am kgl. Neustädtischen Gymnasium in Dresden
Studium: 1900-1905 Medizinstudium in Leipzig, Heidelberg, 1902 Physikum in Leipzig, Sommer 1905 Staatsexamen in Leipzig, 1907-1908.
Praktisches Jahr an der Universitäts-Augenklinik und an der städt. Pflegeanstalt in Leipzig
Ort des Staatsexamens:
Leipzig
Datum des Staatsexamens:
Sommer.1905
Ort der Promotion:
Leipzig
Datum der Promotion:
1920
Datum der Approbation:
Juni.1908

Beruf

Fachbezeichnung:
Augenärztin (RMK 1926/27, 1929, 1931, 1935, 1937)
Art der Tätigkeit:
Hilfsassistentin an der Universitätsaugenklinik in Leipzig (August 1914 - 01.03.1919)
1926/27, 1929, 1931, 1933, 1935, 1937 niedergelassene Ärztin in Idar Oberstein
Vertreterin bei Dr. Becher in Großschönau/Sachsen (ab Okt. 1937)
Mitarbeit in e. Praxis in Krailing (1946 - 1948)
Kommentar zur Tätigkeit:
Niedergelassene Augenärztin im Leipzig ab dem 01.04.1920. Dort lebte sie mit ihren Kindern im Hause ihres Vaters und ihrer Schwester. Sie wollte in Leipzig eine Praxis eröffnen, fand aber keine Möglichkeit dazu. Sie machte Praxisvertretungen, bis sie durch den Tod einer Praxisinhaberin die Praxis in Idar-Oberstein übernehmen konnte. Dort war sie auch als Belegärztin tätig.
Tätigkeitsorte:
Leipzig, Universitätsaugenklinik (August 1914 - 01.03.1919)
1926/27 Idar
1929, 1931, 1933 Oberstein
1935, 1937 Idar-Oberstein
ab Okt. 1937 Großschönau/Sachsen, Adolf-Hitler-Str. 64 (bei Dr. Becher)
1939 Berlin, Nassauische Str. 29
Krailing (1946 - 1948)
Haupttätigkeitsort:
Idar-Oberstein
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. Ausschluß von der kassenärztlichen Tätigkeit und allen ärztlichen Verbänden. Bis 1937 konnte sie in Idar-Oberstein weiterarbeiten, da sich kein Nachfolger für die Praxis fand.
1937 ging sie weg aus Idar-Oberstein und wohnte bei ihrer Tochter in Sachsen, danach zog sie zu ihrem Sohn nach Berlin. Da sie mit einem Arier verheiratet gewesen war, bestand der Status einer "privilegierten Mischehe, der sie noch eine Zeitlang schützte. Sie tauchte dann bei ihrer Schwägerin in Krailling bei München unter, wo sie ca. 1 1/2 Jahre versteckt lebte.
Von 1946 bis 1948 arbeitete sie in der Praxis eines Kollegen, der noch nicht entnazifiziert war.
Sie verstarb am 10.07.1948 in München und wurde in Krailling beerdigt

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
Wer ist's? 1908
RMK 1912, 1926/27, 1929, 1931, 1933, 1935, 1937
Ärztbl. Berlin 42(1937), S. 486
Ärzteblatt für Berlin und Kurmark 43(1938), 299
Jahresverz. d. a. d. dtsch. Univ. ersch. Schriften
Bachhuber, Dagmar: Dr. med. Elisabeth Herzfeld (1890-1966). Eine der ersten in Leipzig niedergelassenen Ärztinnen. Leipzig, Diss. Med. v. 16.04.2002, S. 37
Wagner, Armin, Steinberg, Holger: Neurologie an der Universität Leipzig. Leipzig 2015, S. 172, 178
Steinberg, Holger, Fahrenbach, Sabine: Else Steinert née Loewenheim (1879-1948): one of Germany's first female spaecialist ophthalmologists. Journal of medical biography, 20(2012), S. 35-41 ; http://jmb.sagepub.com/content/20/1/35.long v. 11.04.2016
Steinberg, Holger: Else Steinert (1879-1948): eine der ersten deutschen Augenärztinnen. In: Thieme E-Journals - Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde / Volltext. https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/10.1055/s-0029-1245124 v. 12.09.2016
Tel. Auskünfte der Enkeltochter
Archivalien
Portrait:
ein Portrait aus Privatbesitz
Foto in: Wagner, Steinberg 2015, S. 178
Steinberg/Fahrenbach 2012, 3 Fotos

Eigene Publikationen

Publikationen:
Klinische Untersuchung über die Erfolge der Elliot`schen Trepanation bei Glaukom. Leipzig 1920
Deskriptoren:
Einsatz im 1. Weltkrieg
jüdische Abstammung
Approbation im Kaiserreich
untergetaucht während des NS