Therese Oppler

Allgemeines

Nachname:
Oppler
Vorname:
Therese
Geburtsdatum:
08.12.1871
Geburtsort:
Pleschen (Posen)
Sterbedatum:
1941
Sterbeort:
Petach-Tikva
Konfession:
mosaisch
Beruf des Vaters:
Kaufmann
Sonstiges:
Vater: Jacob Oppler. Die Familie Oppler hatte neun Kinder, davon acht Töchter. Therese kam als viertes Kind zur Welt
Eingabe vom 3.2.1902 an den Kultusminister in Berlin, verfaßt von 41 preußischen Hörerinnen mit Reifezeugnis Zur ordentlichen Immatrikulation von vorgebildeten Frauen an preußischen Universitäten

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch der Deutschen Bürgerschule in Pleschen, Gymnasialkurse bei Helene Lange in Berlin, 28.1.1898 Reifeprüfung am kgl. Luisengymnasium in Berlin
Studium: 1898-1903 Medizinstudium in Berlin (1 Sem.) und Breslau (9 Sem.), 23.7.1900 ärztliche Vorprüfung in Breslau, 8.7.1903 Staatsprüfung in Breslau, als Promovendin an der Universitätkinderklinik in Breslau (1903)
Ort des Staatsexamens:
Breslau
Datum des Staatsexamens:
08.07.1903
Ort der Promotion:
Breslau
Datum der Promotion:
1903
Datum der Approbation:
1903

Beruf

Fachbezeichnung:
Schulärztin
Art der Tätigkeit:
1903 und 1911-1933 Schulärztin in Breslau
Kommentar zur Tätigkeit:
Oppler promovierte 1903 als erste Frau in Breslau. Im gleichen Jahr wurde sie als erste Schulärztin in Breslau angestellt. In ihrem 1904 in der Zeitschrift für Schulgesundheitspflege erschienenen Artikel "Zur Frage der sexuellen Aufklärung" vertritt sie die Auffassung, daß frühzeitige sexuelle Aufklärung, auch in Schulen, vor "krankhaft" gesteigerten Geschlechtsgefühlen in der Pubertät schützen.
Tätigkeitsorte:
1904, 1911, 1912, 1913, 1914, 1919: Breslau
1928, 1929, 1931, 1933 Breslau, Höfchenstr. 85
Haupttätigkeitsort:
Breslau
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. Emigration 1933. Ein verwandter Arzt verhalf ihr zur Flucht in die Tschechoslowakei zum Sanatorium Gräfenberg. Das Sanatorium wurde später Fluchtpunkt für weitere jüdische Ärzte. Danach emigrierte Therese Oppler nach Palästina. Dort praktizierte sie, u.a. wegen ihres fortgeschrittenen Alters (62 Jahre) nicht mehr. Sie ließ sich in Petach-Tikva nieder.

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
RMK 1911, 1912, 1913, 1914, MK 1919, RMK 1926/27, 1928, 1929, 1931, 1933
Bäumer, G., 1906, S. 79
Die Frau 11(1903/04), S. 501
Lehrerin 14(1897/98), S. 609
Zbl. d. BDF 5(1903/04), S. 151
Zschr. Bekämpf. Geschl. krkh.(1905), S. 152 ff)
Ziegeler, Weibl. Ärzte , S. 15, Fußnote 198
Archivalien
Zondek, Herrmann: Autobiographie
"Es begann vor hundert Jahren. Die ersten Frauen an der Universität Marburg und die Studentinnenvereinigung bis zur Gleichschaltung im Jahre 1934", In : Schriften der Universitätsbibliothek Marburg 76, Marburg 1997
Portrait:
Ja: Fotos Privatbesitz

Eigene Publikationen

Publikationen:
Über Säuglingsnahrung mit gelabter Vollmilch. Breslau, Diss. Med. v. 1903
Zur Frage der sexuellen Aufklärung (Zschr. Schulgesundpfl. 1904, o.S.)
Deskriptoren:
Sexualaufklärung
jüdische Abstammung
Approbation im Kaiserreich
Abitur