Käthe Neumark

Allgemeines

Nachname:
Neumark
Vorname:
Käthe
Geburtsdatum:
05.01.1871
Geburtsort:
Emden
Sterbedatum:
30.05.1939
Sterbeort:
Zandvoort (Niederlande)
Beruf des Vaters:
Kaufmann
Sonstiges:
Eltern: Joseph Neumark und Frau Bertha, geb. Schönberg
Nach dem Besuch der höheren Töchterschule blieb sie in Emden und pflegte ihre schwerkranken Eltern
Nach deren Tod zog sie nach Frankfurt am Main und arbeitete als Krankenschwester im Verein für jüdische Krankenpflegerinnen. Februar 1902 trat sie aus dem Verein aus, blieb aber in Frankfurt

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch der höheren Töchterschule in Emden für nur ein Jahr
August 1897 - Febr. 1902 Krankenschwester im Verein für jüdische Krankenpflegerinnen in Frankfurt a. M.
Gymnasialunterricht in Frankfurt a. M.
Sept. 1903 Reifeprüfung am Realgymnasium in Wiesbaden
Studium: Medizinstudium in Freiburg i. Br., Heidelberg, München
Staatsexamen 1908 in München
Medizinalpraktikantenzeit bei Schlossmann in der Kinderklinik der Medizinischen Akademie Düsseldorf und an der Psychiatrischen Klinik in Köln
Ort des Staatsexamens:
München
Datum des Staatsexamens:
1908
Ort der Promotion:
München
Datum der Promotion:
19.12.1910
Ort der Approbation:
München
Datum der Approbation:
01.01.1910

Beruf

Fachbezeichnung:
Kinderärztin (RMK 1912, 1926/27)
Art der Tätigkeit:
Volontärassistentin am Säuglingsheim in München
1911 niedergelassene Ärztin in Düsseldorf
im 1. Weltkrieg zur Sanitätsoffizierin in Halle ernannt
1912-33 Kinderärztin in Frankfurt a. M.
ab 1.4.1919 Schulärztin
o. J. Sanitätsoffizier
Kommentar zur Tätigkeit:
Sie pflegte ihre kranken Eltern bis zu deren Tod und war danach viereinhalb Jahre (1897-1902) als Krankenschwester im Verein für jüdische Krankenpflegerinnen in Frankfurt a. M. tätig, bevor sie das Abitur machte und mit dem Medizinstudium begann.
Laut Magistratsbeschluß vom 03.05.1919 wurde Neumark zur städtischen Schulärztin im Nebenamt gewählt. Sie erhielt für diese Tätigkeit eine Jahresvergütung von 4000 Mark, die ab 1921 auf 4800 Mark erhöht wird
am 30.3.1925 nimmt sie an der konstituierenden Sitzung der ärztlichen Vereinigung zur Förderung der Leibesübungen teil, sie ist im Vorstand als zweite Beisitzerin tätig.
Tätigkeitsorte:
1911: Düsseldorf
1912-1935: Frankfurt a. M., dort:
Reuterweg 49 (RMK 1926/27, 1928,1929, 1931)
Am Tiergarten 18 (RMK 1933)
1933 - 1939 Zandvoort, dort:
Oosterparkstraat 50 (1933 - 1934)
Brederodestraat 35 (1934 - 1939)
.
Haupttätigkeitsort:
Frankfurt a. M.
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. Entzug der Kassenzulassung 1933. 1933 in die Niederlande emigriert. Sie bekam eine Aufenthaltsgenehmigung für Zandvoort. Ungefähr ein Jahr später eröffnete sie eine Kinderpension "Kinder-Tehius Dr. Käthe Neumark". (Dort sollen 1934 auch Anne Frank und ihre Schwester Margot einige Sommerwochen verbracht haben.)
Mit 68 Jahren am 30.05.1939 in Zandvoort/NL verstorben
Mitgliedschaften:
Verein f. jüdische Krankenpflegerinnen (Austritt 1902)
Ärztliche Vereinigung zur Förderung der Leibesübungen., 2. Beisitzerin. (1925)
Dtsch. Ges. f. Kinderhk., Eintritt 1933, kurze Zeit darauf als Mitglied ausgeschlossen, im Mitgliederverz. 1933 durchgestrichen

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Leibfried/Tennstedt, Berufsverbote, 1980, S. 251
RMK 1911, 1912, 1914, MK 1917, 1919, RMK 1926/27, 1928, 1929, 1931, 1933
Gemkow, Ärztinnen u. Studentinnen, 1991, S. 331
Münch. med. Wschr. 72 (1925), S. 670
Kallmorgen, Heilkunde in Frankfurt am Main., Ffm. 1936, S. 362
Lebenslauf (Diss.)
Archivmaterial
Koerner, Marianne: Auf fremdem Terrain. Studium und Alltagserfahrung von Studentinnen 1900 - 1918, Bonn 1997
Seidler, E.: Kinderärzte 1933-1945..., Bonn 2000, S. 231
Ebert, Monika: Zwischen Anerkennung und Ächtung. Medizinerinnen der Ludwig-Maximilians-Universität in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Neustadt an der aisch 2003, S. 95 - 96

Eigene Publikationen

Publikationen:
Studien über den Diabetes insipidus. München, Diss. Med. v. 1910
Verzögertes Auftreten von Impfpusteln bei Masern (Mschr. Kinderhk., Bd. 11, 1912, N.5) nach: (Münch. Med. Wschr. 1912, S. 2637)
Deskriptoren:
Fachgesellschaften
Abitur
Approbation im Kaiserreich
Vorberuf
Einsatz im 1. Weltkrieg
jüdische Abstammung