Gertrud Nachmann

Allgemeines

Nachname:
Nachmann
Vorname:
Gertrud
Geburtsdatum:
09.07.1883
Geburtsort:
Berlin
Sterbedatum:
28.12.1936
Sterbeort:
Magdeburg
Konfession:
mosaisch
Beruf des Vaters:
Kaufmann
Sonstiges:
Vater: Siegmund Nachmann (1915 bereits verstorben)
Mutter: Rosalie Nachmann, geb. Weisblat.

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch der Städtischen Sophienschule in Berlin, danach Besuch der Berliner Gymnasialkurse für Frauen
Herbst 1909 Abiturium auf dem Königstädtischen Realgymnasium in Berlin
Immatrikulation an der Berliner Universität, dort Absolvierung des gesamten medizinischen Studiums
Februar 1912 Physikum, August 1914 ärztliches Staatsexamen
Approbation Oktober 1914.
Ort des Staatsexamens:
Berlin
Datum des Staatsexamens:
August.1914
Ort der Promotion:
Berlin
Datum der Promotion:
1915
Ort der Approbation:
Berlin
Datum der Approbation:
1914

Beruf

Fachbezeichnung:
Kreisärztin, Schulärztin, praktische Ärztin
Art der Tätigkeit:
1915-1919 Tätigkeit im Virchow-Krankenhaus Berlin
1920 Tätigkeit im Städtischen Krankenhaus Berlin-Neukölln
ca. 1921-27 Kreis-Kommunalärztin im Saalekreis bei Halle
weitere zwei Jahre (1925-27) Kreisärztin in Halle
1927 Stadtärztin an der Bez.-Gesundheitsstelle 1, Magdeburg
1.8.1927 - Febr. 1929 Schulärztin in Magdeburg
Febr. 1929 - 1.1.1930 Assistenzärztin am Bakteriologischen Institut des städt. Krankenhauses Magdeburg-Sudenburg
danach nicht mehr in städt. Diensten tätig.
Kommentar zur Tätigkeit:
Im Jahre 1925 bestand sie das staatliche Kreisarztexamen für Preussen und wurde damit der erste weibliche Kreisarzt in Preussen.
In ihrer Personalakte vom städtischen Krankenhaus Magdeburg-Sudenburg befindet sich ein Schreiben vom September 1929, in dem es heißt, daß sie sich am Bakteriologischen Institut nicht bewährt hat. Man empfahl ihr die Kündigung zum 1.1.1930, die sie auch eingereichte, aber dann versuchte, sie wieder zurückzunehmen, da sie keine neue Anstellung gefunden hatte. Es gibt auch einen Schriftwechsel, in dem sie sich beklagt, daß sie sich gegenüber männlichen Kollegen zurückgesetzt fühlt. Ihrer Rücknahme der Kündigung stimmte die Stadt nicht zu, so daß sie ab 1.1.1930 nicht mehr in städtischen Diensten war.
Tätigkeitsorte:
1915 - 1919: Berlin, dort: Rudolf- Virchow-Krankenhaus
1920: Städtisches Krankenhaus Neukölln
1921 - 27: Halle
1927 - Febr. 1929: Magdeburg, Erzbergerstr. 14
1930- ca. 1932: Schmiedeberg (Riesengebirge)
1931 Magdeburg-Hoffengarten, Schilfbreite 8
1932: Magdeburg, Gr. Diesterfarsch (?) 250 II
1933 - 1936: Magdeburg, Große Diesdorfer Str. 24
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Magdeburg
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933.
Mitgliedschaften:
Berl. med. Gesellschaft (1920)
BdÄ (1928, 1930)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1928, 1929, 1931, 1933, 1935, 1937
Verh. d. Berl. med. Ges., Bd. 51 (1921), Mitgliederliste
Mschr. Dt. Ärztinnen 4 (1928), S. 73
Ärztin 6 (1930), S. 120, 7 (1931), 248, 8 (1932), 258, 13(1938), 57
Vjschr. d. dtsch. Ärztinnenbundes 2 (1926), S. 24
Lebenslauf (Diss.)
Archivalien

Eigene Publikationen

Publikationen:
Die Differenzierung der Streptokokken und Pneumokokken durch Opcochin. Berlin, Diss. Med. v. 1915
Deskriptoren:
Standespolitik
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)
Öff. Gesundheitswesen
Approbation im Kaiserreich
jüdische Abstammung