Eva Sophie Moritz

Allgemeines

Nachname:
Moritz
Vorname:
Eva Sophie
Geburtsdatum:
27.09.1879 o. 1878
Geburtsort:
Riga (Livland)
Sterbedatum:
26.04.1964
Sterbeort:
Berlin
Kommentar zu den Lebensdaten:
Im Fragebogen der Ärztekammer Berlin v. 1963 ist das Geburtsdatum mit 27.9.1878 angegeben, im Lebenslauf der Dissertation mit 1879
Reinicke nennt als Geburtstag den 27.04.1879 (Reinicke, P.: Von der Ausbildung ..., a.a.0., S. 229)
Beruf des Vaters:
Hofgerichtsadvokat und Rittergutbesitzer
Sonstiges:
Vater: Erwin Moritz
Ab Dezember 1962 lebte E. M. im Pflegeheim der Inneren Mission in Berlin-Wannsee

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Nach privater Vorbereitung in Helene Langes Gymnasialkursen 1904 Abiturium am kgl. Luisengymnasium in Berlin
Studium: Beginn des Medizinstudiums zum WS 1904/05 in Freiburg/Baden, Sommer 1906 Physikum in Freiburg, 1909 Staatsexamen in Freiburg
Ort des Staatsexamens:
Freiburg i. Br.
Datum des Staatsexamens:
1909
Ort der Promotion:
Freiburg i. Br.
Datum der Promotion:
1911
Datum der Approbation:
04.08.1910

Beruf

Fachbezeichnung:
Gynäkologin (RMK 1926/27, 1928, 1933, 1938, 1939)
Gynäkologie und Geburtshilfe (Ärztebl. Berlin 1938)
praktische Ärztin (Der Wegweiser durch das Berliner Gesundheitswesen 1952)
Art der Tätigkeit:
1911 - ca. 1913: niedergelassene Ärztin in Berlin
1913: Assistenzärztin an der gynäkologischen Klinik der städtischen Krankenanstalt Düsseldorf
1914 Ärztin in Köln (keine genaueren Ang.)
November 1915: Ärztin an der Poliklinik f. Frauen in Berlin
1917 in Bonn
1917 - ca. 1952: Gynäkologin in Berlin
ab 1916 Dozentin für Sozialhygiene an der Frauenschule der Inneren Mission, später Wohlfahrtsschule der Inneren Mission in Berlin
1949 praktische Ärztin u. Psychotherapeutin
Kommentar zur Tätigkeit:
Ab dem 15. 10.1916 begann sie nebenamtlich als Dozentin an der Sozialen Frauenschule der Inneren Mission zu unterrichten. Sie lehrte Gesundheitslehre und Kinderpflege, später Soziale Hygiene. Sie unterrichtete bis 1949
In den 30er und 40er Jahren arbeitete sie auf dem Gebiet der Psychologie bzw. Psychosomatik. Am "Deutschen Institut für Psychologische Forschung und Psychotherapie" in Berlin bot sie 1938 einen Fortbildungskurs für Ärzte an mit dem Thema "Psychologie und Psychotherapie seelisch bedingter Störungen während Schwangerschaft, Wochenbett und Klimakterium". Im April des gleichen Jahres hielt sie im "Deutschen Institut für Psychologische Forschung und Psychotherapie" einen Vortrag "Zur Psychologie der weiblichen generativen Aufgaben". Am Deutschen Inst. für psychologische Forschung u. Psychotherapie hielt sie bei einem Einführungskurs für Ärzte v. 17. - 22.04.1939 die Vorlesung: "Die Bedeutung der Psychiotherapie für den Frauenarzt".
Die Gründung der ersten Jung-Gesellschaft, Anfang der 30er Jahre, ging auf Eva Moritz' Anregung zurück. Sie war 1931 Vorsitzende des Vereins
Tätigkeitsorte:
1911 - ca. 1913 Berlin: Kaiserallee 202
1913: Düsseldorf
1914: Köln
Nov. 1915: Berlin, Poliklinik für Frauen, Kaiserstr. 34
1917: auch Bonn
Berlin (1917 - 1964), dort:
1917, 1919 - ca. 1926/27: Kaiserallee 202
1926/27 - Mai 1931: Württembergallee 26/27
Mai 1931 - 30.09.1938: Kaiserallee 202
1.10.1938, 1939 - ??: Kaiserallee 24
1949, 1952: Zehlendorf, Scharfestr. 18 (ohne Praxis)
1963: 39, Sandwerderstr. 23, keine Praxis mehr
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
nach dem Kriege nahm sie ihre ärztliche Tätigkeit nicht mehr auf. Sie verbrachte die letzten Jahre ihres Lebens in einem Pflegeheim
Mitgliedschaften:
Freiburger Studentinnenverein (Mitgründerin und 1. Prädidentin 1904)
BdÄ (seit 1931)
C.G.- Jung- Gesellschaft (1931 Vorsitzende des Vereins)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Bäumer, Gymnasialkurse, Berlin 1906, S. 81
Die Frau 22(1914/15), S. 313
RMK 1911, 1913, 1914, MK 1917, 1919, RMK 1926/27, 1928, 1931, 1933, 1935, 1937
Berl. Ärzte Korresp. 36 (1931), 2.-9.5.1931, S. 206
Ärztin 7 (1931), S. 14, 14 (1938), S. 123ff. u. S. 162, 723ff. , 17 (1941), S. 399ff.
Ärztebl. Berlin u. Kurmark 43 (1938) Nr. 42, S. 704
Deutsches Ärztebl. 69(1939), 228
Verzeichnis der Kassenärzte in der Reichshauptstadt Berlin. Mai 1939, S. 75
Jahresverz. d. a. d. dtsch. Univ. ersch. Schriften
Archivalien
Ärzteverzeichnis für Groß-Berlin 1949
Der Arzt. Der Wegweiser durch das Berliner Gesundheitswesen. 1952,S. 106
Worte des Gedenkens an Frau Dr. Moritz. Aus: Mitteilungsblatt für die Ehemaligen und die Studierenden der Evangelischen Schule für Sozialarbeit. Bertha-von-der Schulenburg-Seminar Berlin. Berlin 1964, S. 4 - 7
Regine Lockot: Erinnern und Durcharbeiten. Frankfurt am Main 1985
Hailer, D.: Ärztl. Stellungnahmen z. Schwangerschaftsabbr. in der Weimarer Zeit. Diss. med. 1986, S. 337
Gemkow: Ärztinnen u. Studentinnen 1991, S. 330
Scherb, Ute: "Ich stehe in der Sonne und fühle, wie meine Flügel wachsen". Studentinnen und Wissenschaftlerinnen an der Freiburger Universität von 1900 bis in die Gegenwart. Königstein/Taunus 2002, S. 80
Reinicke, Peter (Hrsg.): Von der Ausbildung der Töchter besitzender Stände zum Studium an der Hochschule. 100 Jahre Evangelische Fachhochschule Berlin. Freiburg i. Br. 2004, S. 229 - 230
Portrait:
Fotokopie, Original im Archiv des Diakonischen Werkes der EKD, Berlin

Eigene Publikationen

Autobiographie:
Lebenslauf (Diss.)
Publikationen:
Beiträge zur serologischen Untersuchung des Harneiweißes. Freiburg, Diss. Med. v. 1911
Wurmfortsatzveränderungen nach Tubenentzündungen (Zschr. Geburtsh. Bd. 70, H.2 (G./Münch. Med. Wschr. 1912/1674)
Zur Psychologie der weiblichen generativen Aufgaben (Ärztin 14(1938) S. 123-130, S. 162ff)
Ein Beitrag zur Technik und Psychologie des Stillens (Ärztin 17(1941), S. 399ff)
Ärztliche Gesichtspunkte zu Abtreibungsfrage, in: Aufgaben und Ziele 11, 1931, S. 17ff.
Deskriptoren:
Klinik weiblicher Ärzte (o.ä.)
NS-Gesundheitsdienst (o.ä.)
§ 218
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)
Approbation im Kaiserreich
Abitur
sozialpol. Engagement