Ruth Lubliner

Allgemeines

Nachname:
Lubliner
Vorname:
Ruth
Geburtsdatum:
03.09.1886
Geburtsort:
Berlin
Sterbedatum:
05.11.1960
Sterbeort:
New York (New York, USA)
Beruf des Vaters:
Schriftsteller
Sonstiges:
Vater: Hugo Lubliner
Sie war eng mit dem Neuköllner Gesundheitsstadtrat Richard Schmincke befreudet, zeitweise lebten die beiden zusammen.
Während einer Reise nach Europa erlitt sie einen Schlaganfall. Sie mußte ihre Arbeit am College aufgeben und erholte sich nie mehr richtig

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch der Höheren Töchterschule, private Vorbereitung auf das Abitur, Reifeprüfung im September 1911 am Andreas-Realgymnasium in Berlin abgelegt
ab Oktober 1911 Medizinstudium in Berlin, Februar 1914 Physikum, September 1916 Staatsexamen mit dem Prädikat "Gut" abgelegt
vom 01. August bis zum 01. November 1914 an der Frauenklinik unter Prof. Straßmann tätig gewesen, seit dem 15. Januar 1915 Anstellung an der II. medizinischen Klinik der Königl. Charité
bis zur Beendigung des Staatsexamens als Unterarzt-Stellvertreterin auf den Soldatenstationen der Klinik beschäftigt gewesen
als Medizinalpraktikantin gleichzeitige Beschäftigung in der Poliklinik der II. medizinischen Klinik
Ort des Staatsexamens:
Berlin
Datum des Staatsexamens:
September.1916
Ort der Promotion:
Berlin
Datum der Promotion:
1918
Datum der Approbation:
1917

Beruf

Fachbezeichnung:
Dermatologin (RMK 1926/27, 1931, 1933, 1937)
Art der Tätigkeit:
Ab November 1916 tätig als Assistenzarzt-Stellvertreterin auf einer inneren Frauenstation, Infektionsabteilung und Tuberkulosestation in der II. medizinischen Klinik der Königl. Charité
1926/27, 1928, 1929, 1931, 1933 niedergelassene Ärztin
1937 ohne Praxis
1946 Ärztin am Montefiore-Hosp., N.Y.
Kommentar zur Tätigkeit:
arbeitete zusammen mit Käthe Frankenthal, Charlotte Wolff, Katharina Klingelhöfer u. Ilse Brandt in den beiden Neuköllner Sexualberatungsstellen mit. Jeden Freitag beriet R. Lubliner hier ausschließlich Frauen. Sie führte auch die Untersuchungen von Frauen und Kindern in der Geschlechtskrankenfürsorgestelle des Gesundheitsamtes Neukölln durch. Sie wurde auch oft als Vertretung für Käthe Frankenthal, die zahlreiche öffentliche Ämter innehatte, gerufen.
Tätigkeitsorte:
Ab 01. November 1916 Berlin, dort:
1926/27, 1928 Neukölln, Berliner Str. 47/48
1929 Neukölln, Heilbronner Str. 28
1931 W 30, Hohenstaufenstr. 46
1931, 1933 Neukölln, Berliner Str. 47
1932 Neukölln, Bergstr. 134 II (Ärztin 8(1932)
1937-1939 Berlin W62, Martin-Luther-Str. 7/8
1941 W 62, Keithstr. 7
1941-1956 New York City, dort:
3439 Knox Place (1941-1956)
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. Im März 1933 in Schutzhaft genommen, da angeblich kommunistische Schriften bei ihr gefunden worden waren. Danach Entlassung aus den Beratungsstellen. 1933 Entzug der Kassenzulassung. 1938 Approbationsentzug.
17.7.-20.7.1941 Emigration in die USA. 1945 Lizenz in NYC. Hier Ausbildung zur Pathologin. Erst Montefiore Hospital, dann 1946 dort Assistant Pathologist. Danach Ass. Pathologist am Seaton Hospital for Tuberculosis und am Bronx Municipal Hospital
1950 gehörte sie zum Personal des Albert Einstein College of Medicine und arbeitete als Pathologin am Jacobi Hospital
Mitgliedschaften:
VsÄ (ab 1927)
BdÄ (ab 1928)
Amer. Trudeau Soc.
Rudolf Virchow Med. Soc. (1952-1960)
Berl. Med. Ges. (1927)
KPD

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
RMK 1926/27, 1928, 1929, 1931, 1933, 1937
Der soz. Arzt 3(1927), H. 3, 39
Leibfried/Tennstedt, Berufsverbote, 1980, S. 259
Gedenkbuch Opfer der Verfolgung d. Juden
Berliner Gedenkbuchdatenbank
Proceedings of the Rudolf Virchow Medical Society 15(1956),S. 128, Nachruf 1961 S.172
Dtsch. Dermatologenkalender. Leipzig 1929
Mschr. Dtsch. Ärztinnen 4(1928), 72
Berliner med. Gesell. 1927 Bd. LVIII (1928)
Ärztin 7(1931), 116
Claudia von Gelieu: Wegweisende Neuköllnerinnen. Berlin 1998, S. 168, 223-225
Eppinger, Sven: Das Schicksal der jüdischen Dermatologen Deutschlands in der Zeit des Nationalsozialismus. Frankfurt a.M. 2001, zugl. Dresden, TU, Diss. Med. v. 1999, S. 105
Ärztin 8(1932), 281
Hirsch, Luise: Vom Schtetl in den Hörsaal: Jüdische Frauen und Kulturtransfer. Berlin Metropol 2010, S. 318-319 (Minima judaica 9)
Portrait:
Montefiore. The Hospital as a Social Instrument 1884-1984. Hrsg. v. Dorothy Levenson. New York 1984.
o. S. (Photo in der Mitte des Buches)

Eigene Publikationen

Publikationen:
Ein Fall von atypischer chronischer myeloischer Leukämie mit zahlreichen Hauteruptionen und Übergang in Myeloblastenleukämie. Berlin, Diss. Med. v. 1918
Deskriptoren:
Fachgesellschaften
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)
Approbation im Kaiserreich
Abitur
jüdische Abstammung
Einsatz im 1. Weltkrieg
KPD