Katharina Olga Hedwig Klingelhöfer , geb. Nissel

Allgemeines

Nachname:
Klingelhöfer
Geburtsname:
Nissel
Vorname:
Katharina Olga Hedwig
Geburtsdatum:
08.02.1889
Geburtsort:
Kiel
Konfession:
evangelisch
Beruf des Vaters:
Kanzleirat
Ehemann:
F. Foht
E. Klingelhöfer
Kommentar zum Ehemann:
1. Ehe im Oktober 1917 mit dem Nationalökonom Dr.rer.pol. F. Foht. Die Ehe wurde nach 1920 geschieden.
2. Ehe: Gustav Klingelhöfer, (16.10.1888, Mainz - 16.01.1961, Berlin), SPD-Mitglied, Wirtschaftsredakteur beim "Vorwärts" (1924 - 1933), Stadtrat von Groß-Berlin (1946-1948), Berliner Abgeordneter im Bundestag (1953 - 1957)
Sonstiges:
1948 sowie 1951 AWO-Landesdelegierte
Dez. 1948 bis Dez. 1950 Stadtverordnete
Dez. 1950 bis April 1952 BVV Tiergarten
April 1952 bis Dez. 1958 Abgeordnetenhaus von Berlin
1950/51 Sozialpolitischer Ausschuß beim SPD-Landesvorstand
1954-62 Beisitzerin im AWO-Landesvorstand
1955-58 Leiterin bzw. stellv. Leiterin des Fachausschusses Gesundheit beim SPD-Landesvorstand (jeweils einzige Frau in dieser Funktion)
1959 u. 1960 Landesparteidelegierte

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Nissel legte nach dem Besuch der I. Städt. Studienanstalt Berlin 1911 ihr Abitur ab und nahm anschließend das Medizinstudium auf. Ostern 1913 bestand sie in Berlin das Physikum, Michaelis 1916 das Staatsexamen.
Als Medizinalpraktikantin arbeitete sie an der Universitäts-Kinderklinik der Königlichen Charite. Schließlich approbierte Nissel im Dezember 1917 in Berlin.
Ort des Staatsexamens:
Berlin
Datum des Staatsexamens:
1916
Ort der Promotion:
Berlin
Datum der Promotion:
11.05.1918
Datum der Approbation:
21.12.1917

Beruf

Fachbezeichnung:
Beamtete Stadtschulärztin
Art der Tätigkeit:
1917/18 Ä. an der Universitäts-Kinderklinik der Königlichen Charite
1928 Stadtschulärztin am Gesundheitsamt Berlin-Neukölln
Ärztin an der Städt. Eheberatungsstelle Berlin-Neukölln (o.J.)
1938 Stadtschulärztin am Gesundheitsamt Neukölln
Kommentar zur Tätigkeit:
Am 9.5.1921 hielt Klingelhöfer einen Vortrag mit dem Thema "Beitrag zur Nabeldiphterie des Neugeborenen" auf der Sitzung des Vereins für innere Medizin und Kinderheilkunde zu Berlin.
1927 wurde sie als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Ärzte Deutschlands zur Wahl für die Berliner Ärztekammer vorgeschlagen, wurde in die Ärztekammer gewählt
Tätigkeitsorte:
1917/18, 1926- 1955: Berlin, dort: Königliche Charite
1926: Friedenau, Knaustr. 12 (RMK 1926/27-1931)
Wilmersdorf, Zähringerstr. 20/21 (RMK 1931, 1933)
SW 61, Blücherstr. 66 (RMK 1935)
Potsdamerstr. 102 (1938, 1949)
Wilmersdorf, Zähringerstr. 20 (1955)
1965, 1968: Berlin 33, Altensteinstr. 66
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
Am 15.03.1933 wurde Klingelhöfer zusammen mit Käthe Frankenthal durch den kommunalen Bürgermeister Goldstein beurlaubt. Als Ursache vermutete Frankenthal die Tatsache, daß Klingelhöfers Ehemann als "Mischling ersten Grades" eingestuft worden war. Später konnte K. K. ihre Beschäftigung wiederaufnehmen
Mitgliedschaften:
VsÄ (Verein sozialistischer Ärzte) (1927)
SPD, Eintritt 1921

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1926/27, 1929, 1931, 1933, 1935, 1937
Lebenslauf (Diss.)
Amtsbuch der Stadt Berlin 1928
K. Frankenthal, Dreifacher Fluch, 1981, S. 294
Der soz. Arzt 1927
Berl. Ärzte-Correspondenz 32(1927), 424, 509
Berl. Ärzteblatt 1955, S. 447
Berl. Adressbuch 1935
Ärztebl. f. Berlin 43 (1938)
Münch.med.Wschr. 68 (1921), S. 624, S. 283, S. 1501
K. v. Soden, Sexualberatungsstellen der Weimarer Republik, 1988, S. 177
Berl. Ärzte-Corr. 36(1931), S: 371
Archivalien
Ärzteverz. f. Groß-Berlin 1949, S. VIII
Amtliches Fernsprechbuch 1 Berlin 1965/66, 1968/69
Michalski, Bettina: Louise Schroeders Schwestern: Berliner Sozialdemokratinnen der Nachkriegszeit. Bonn: Dietz 1996
Gélieu, Claudia von: Wegweisende Neuköllnerinnen: Von der Britzer Prinzessin zur ersten Stadträtin. Berlin 1998

Eigene Publikationen

Publikationen:
Todesfälle an Diphterie, ihre Ursachen und Möglichkeiten ihrer Verhütung. Berlin, Diss. med. v. 11.05.1918
Für und wider die Buttermehlnahrung. Aus dem Säuglingsheim Berlin-Halensee. (Jahrbuch für Kinderheilkunde 93(1920), 3. Folge, Bd. 43, H. 3, 137-150)
Zur Nabeldiphterie ( Münch. Med. Wschr.68(1921), S. 1501)
Deskriptoren:
Approbation im Kaiserreich
VsÄ (Verein sozialistischer Ärzte)
SPD
Standespolitik