Gertrud Kahn

Allgemeines

Nachname:
Kahn
Vorname:
Gertrud
Geburtsdatum:
03.11.1888
Geburtsort:
Frankfurt a. M.
Sterbedatum:
1982 (nach)
Konfession:
evangelisch
Beruf des Vaters:
Kaufmann
Ehemann:
Walter Kahn
Kommentar zum Ehemann:
Facharzt f. Innere Krankheiten und Röntgendiagnostik, geb. 1891
Sonstiges:
Ihr Ehemann emigrierte 1933 nach Palästina und ließ sich dort als Arzt nieder. Vermutlich wurde die Ehe in den dreißiger Jahren geschieden.

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
1895 bis 1904 höhere Mädchenschule in Frankfurt a.M.
Realgymnasialkurse für Mädchen ab Ostern 1908 an der städt. Schillerschule in Frankfurt a.M. Abitur März 1909 am Wöhler-Realgymnasium in Frankfurt a.M.
Studium der Naturwissenschaften Ostern 1909-OstUntersuchungen in der Reihe des 5.2-Nitrolylmerkaptansern 1910 in Heidelberg, Kiel (Ostern 1910 - Herbst 1910) und Marburg (Herbst 1910-Herbst 1914). In Marburg studierte sie besonders Chemie. Anorganisches Verbandsexamen am 29.4.1912, organisches Verbandsexamen 23.5.1912.
Promotion zum Dr. phil 19.11.1914 mit der Diss.: Untersuchungen in der Reihe des 5.2-Nitrolylmerkaptans.
Medizinstudium: 2 Semester Heidelberg, 1 Semester in Kiel, 8 Semester in Marburg
Datum des Staatsexamens:
1913 (ca.)
Datum der Approbation:
1914

Beruf

Fachbezeichnung:
praktische Ärztin
Art der Tätigkeit:
1926 - 1929, 1931, 1933, 1935 niedergelassene Ärztin
Kommentar zur Tätigkeit:
Arbeitete in der Praxis des Ehemanns in Wiesbaden als Röntgenfachkraft mit.
Nach der Emigration nach Kanada war sie als Babysitterin und Kinderpflegerin tätig.
Tätigkeitsorte:
1926/27, 1928 Wiesbaden
1929, 1931 Wiesbaden, Wilhelmstr.14
1933,1935 Wiesbaden, Adolfsallee 24
Haupttätigkeitsort:
Wiesbaden
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. Entzug der Zulassung zu den Krankenkassen 1933.
Aus Angst vor Verfolgung, Schließung der Praxis im Juli 1933, bis Ende 1935 ohne Berufstätigkeit in Wiesbaden
Emigration in die Schweiz, Frühj. 1936 nach England. Ihr war es aufgrund finanzieller Schwierigkeiten nicht möglich, ein erneutes Studium zu finanzieren, das nötig war, um die für die Ausübung ihres Berufes erforderlichen Examina abzulegen. 1949 Emigration nach Montreal/Kanada, dort nicht mehr ärztlich tätig

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1926/27 - 1929, 1931, 1933, 1935
Blank, Dagmar: Die "Ausschaltung" jüdischer Ärzte und Zahnärzte in Wiesbaden durch den Nationalsozialismus. Mainz, Med. Diss. v. 1984, S. 55-56

Eigene Publikationen

Publikationen:
Untersuchungen in der Reihe des 5.2-Nitrolylmerkaptans. Marburg, Diss. phil. v. 1914
Deskriptoren:
Approbation im Kaiserreich
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)