Toni Jacobs, geb. Cohn

Allgemeines

Nachname:
Jacobs
Geburtsname:
Cohn
Vorname:
Toni
Geburtsdatum:
20.06.1888
Geburtsort:
Jauer (Schlesien)
Sterbedatum:
05.02.1973
Sterbeort:
Maidenhead (Großbritannien)
Beruf des Vaters:
Praktischer Arzt
Ehemann:
Jacobs, Friedrich
Kommentar zum Ehemann:
Arzt, Gynäkologe (geb. 11.05.1889 St. Petersburg), appr. 1913/14
Sonstiges:
sie trat am 13.11.1926 u. am 17.01.1941 aus der Jüd. Gemeinde aus (Schwoch)

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch der Volksschule zu Adlershof b. Berlin
Mittelschule in Coepenick
Städtische Margarethenschule in Berlin und die Gymnasialkurse für Frauen in Berlin
Abitur 1908 am Königstädtischen Realgymnasium
Medizinstudium in Berlin, nur ein Semester in Freiburg
Staatsexamen WS 1913/14 in Berlin
Medizinalpraktikum bei Prof. Külbs in der I. Med. Poliklinik der Charité für ein halbes Jahr
Ort des Staatsexamens:
Berlin
Datum des Staatsexamens:
1914
Ort der Promotion:
Berlin
Datum der Promotion:
1916
Datum der Approbation:
August.1914

Beruf

Fachbezeichnung:
Kinderärztin (RMK 1926/27, 1933, 1937)
Art der Tätigkeit:
1914-1916 Ä. am Städtischen Krankenhaus zu Frankfurt a. O., innere Station
1926/27, 1929, 1931, 1933, 1935, 1936, 1937 niedergelassene Ärztin
Kommentar zur Tätigkeit:
Zwischen 1914 u. 1916 arbeitete sie drei Monate in Ostpreußen, wo sie ihrem Mann bei seiner Land- u. Flüchtlingspraxis half
Sie trat am 13.11.1926 und am 17.01.1941 aus der Jüdischen Gemeinde aus
1927 stand sie auf der Wahlvorschlagsliste der vereinigten standestreuen Opposition zur den Wahlen für die Berliner Ärztekammer
Tätigkeitsorte:
1914-1916 Frankfurt a. O.
1926/27, 1929 Berlin-Lichtenberg, Möllendorfstr. 7/8
1931, 1933, 1935, 1936 Berlin-Lichtenberg, Frankfurter Allee 230
1935-1937 Berlin W 50, Prager Str. 24
London NW 10, 15, Hannover Rd (1948)
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. 1933 Entzug der Kassenzulassung, 1938 Entzug der Approbation. Lt. RAR ist sie nach London emigriert
Lt. Seidler überlebte sie in Berlin und wohnte nach 1945 wieder in Berlin-Lichtenberg

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
RMK 1926/27, 1929, 1931, 1933, 1935, 1937
Berliner Ärzte-Correspondenz 32(1927), 428
Ärzteblatt f. Berlin 41 (1936), S. 86
Leibfried/Tennstedt, Berufsverbote, 1980, S. 257.
Verzeichnis jüdischer Ärzte in der Reichshauptstadt, 1937
Seidler
Archivalien
Reichsarztkartei (RAR) der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin
Schwoch, Rebecca (Hrsg.): Berliner jüdische Kassenärzte und ihr Schicksal im Nationalsozialismus. Berlin u.a., 2009, S. 388

Eigene Publikationen

Publikationen:
Untersuchungen über 16 Fälle des graviden Uterus ohne Adnexe wegen Lungentuberkulose. Berlin, Med. Diss. v. 1916
Deskriptoren:
jüdische Abstammung
Einsatz im 1. Weltkrieg
Approbation im Kaiserreich
Standespolitik
untergetaucht während des NS