Grete (Margarete) Helbing, geb. Schüler

Allgemeines

Nachname:
Helbing
Geburtsname:
Schüler
Vorname:
Grete (Margarete)
Geburtsdatum:
24.04.1879
Geburtsort:
Elberfeld
Sterbedatum:
14.01.1969
Sterbeort:
Manchester
Beruf des Vaters:
Kaufmann
Ehemann:
Helbing, Karl
Kommentar zum Ehemann:
Arzt, appr. 1897, Prof. u. Spez. f. Chirurgie, verstorben zw. 1935 u. 1937 (RMK 1937). Eheschließung 1909, Scheidung 1921
Sonstiges:
Eltern: Max Schüler und Frau Lina, geb. Hassberger
nachdem die Ehe der Eltern 1885 gescheitert war, wuchs Margarethe bei ihrer Mutter und ihren Großeltern Hassberger, einer jüdischen Familie in Fürth, auf

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch der Volksschule und der Höheren Töchterschule in Fürth (Bayern), private Vorbereitung auf das Abitur, 15.07.1898 Abitur am Neuen Gymnasium in Nürnberg
Studium: 1898 durch Ministerialentschließung nur zu einzelnen medizinischen Kursen in München zugelassen, 1898-1903 Medizinstudium in Zürich, Halle a. d. Saale, München, 1903 Staatsexamen in München
Ort des Staatsexamens:
München
Datum des Staatsexamens:
23.06.1903
Ort der Promotion:
München
Datum der Promotion:
1903
Datum der Approbation:
23.06.1903

Beruf

Art der Tätigkeit:
1905-1937 niedergelassene Ärztin in Berlin, spezialisiert auf Rehabilitation im Bereich Orthopädie
1926-1933 Anstellung als Ambulatoriumsärztin
Kommentar zur Tätigkeit:
Helbing promovierte 1903 als erste Frau an der medizinischen Fakultät in München
seit 1926 keine Kassenpraxis, die Zulassung ruht
Tätigkeitsorte:
1905-1937: Berlin, dort:
Kurfürstendamm 23 (RMK 1905),
Poliklinik Eichhornstr. 4 und Knesebeckstr. 70 (RMK 1908, 1911),
Schlüterstr. 40 (RMK 1913-1937)
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. Entlassung als Ambulatoriumsärztin. Keine Kassen- und Privatpraxis. Sie stellt den Antrag, das Ruhen der Kassenzulassung aufzuheben. Dies wird abgelehnt, der Einspruch bleibt erfolglos. Sie emigrierte 1938 nach England im Alter von 59 Jahren. Wegen ihres Alters erwarb sie nicht eine englische Approbation. Stattdessen gab sie Erste Hilfe Kurse und arbeitete unbezahlt in Krankenhäusern. 1943 bekam sie die Erlaubnis, in Manchester zu praktizieren. 1961 ging sie in den Ruhestand
Mitgliedschaften:
Hartmannbund (Anmeldung 1933)
Berl. Med. Ges. (seit 1910)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1905, 1908, 1911, 1913, 1914, MK 1917, 1919, RMK 1926/27, 1928, 1929, 1931, 1933, 1935, 1937
Dtsch. Ärztebl. 63(1933), S.129
Verh. d. Berl. Med. Ges., Ges. jahr 1910, Bd. 41(1911), Mitgliederverzeichnis
Gemkow, Ärztinnen und Studentinnen, 1991, S. 147
Jahresverz. d. a. d. dtsch. Univ. ersch. Schriften
Gedenkbuch 1986
Dtsch. Ärzteblatt 63 (1933), S. 129
Decker/Weindling
Archivalien
Verzeichnis jüdischer Ärzte in der Reichshauptstadt, 1937
British Medical Journal (1969), S.388
Bußmann, Stieftöchter der Alma Mater 1993, S. 118f.
Ebert, Monika: Zwischen Anerkenung und Ächtung. Medizinerinnen der Ludwig-Maximilians-Universität in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Neustadt an der Aisch 2003, S. 69 - 72
Hahn, Judith/Schwoch Rebecca: Anpassung und Ausschaltung. Berlin 2008, S. 83

Eigene Publikationen

Publikationen:
Mitarbeiterin von: C. E. Bock: Das Buch vom gesunden und kranken Menschen. Berlin: Herlet 1912
Die Frau und der Alkohol. Berlin 1926
Deskriptoren:
Standespolitik
Gesundheitsaufklärung
jüdische Abstammung
Abitur
Approbation im Kaiserreich