Hildegard Heim-Wiesenthal, geb. Wiesenthal

Allgemeines

Nachname:
Heim-Wiesenthal
Geburtsname:
Wiesenthal
Vorname:
Hildegard
Geburtsdatum:
04.02.1884
Geburtsort:
Ferst b. Guben (Niederlausitz)
Sterbedatum:
Dezember.1973
Sterbeort:
New York
Ehemann:
Heim, Paul
Kommentar zum Ehemann:
Rechtsanwalt, Justitiar der "Münchener Neuesten Nachrichten", 1933 wurde ihm vom Verlagshaus die Zusammenarbeit gekündigt. Heirat am 04.07.1919. Er starb 1953 in New York
Sonstiges:
Vater: Julius Wiesenthal
Mutter: Elise, geb. Meyer
Die Motivation, Medizin zu studieren, erwuchs ihr aus der Tätigkeit bei Paul Ehrlich als Laborassistentin

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Volksschule in Guben, danach dort 6 jahre lang die höhere Töchterschule
Besuch der Charlottenschule in Berlin
Ab 1903 zweijährige Ausbildung zur Kindergärtnerin am Pestalozzi-Fröbel-Haus in Berlin-Schöneberg. Abschluß mit dem Kinergärtnerinnenexamen
Anstellung in einem Volkskindergarten in Frankfurt am Main
Laborassistentin im Institut für experimentelle Therapie bei Paul Ehrlich in Frankfurt
private Abiturvorbereitung
Abitur 1909 am Hohenzollern-Gymnasium in Berlin-Schöneberg
Medizinstudium: Freiburg (1), München (1), Freiburg (1), Berlin (1), Freiburg (1), München (1), Berlin (1), München (2),
Physikum 1911 in Freiburg, Staatsexamen 1914 in München
Erlassung des Praktischen Jahres
Coll. 06.06.17
Ort des Staatsexamens:
München
Datum des Staatsexamens:
1914
Ort der Promotion:
München
Datum der Promotion:
06.06.1917
Datum der Approbation:
01.08.1914

Beruf

Fachbezeichnung:
Internistin (RMK 1933)
Art der Tätigkeit:
05.04.1919-1925 Niederlassung als praktische Ärztin, in München
1926 - 1938 Internistin in München
ab ca. 1942 Ärztin in New York.
Kommentar zur Tätigkeit:
1919 Niederlassung in München
Tätigkeitsorte:
1919-38: München, dort:
1919 Kolbergstr. 21
Georgenstr. 34 (RMK 1929ff.)
ca. 1942-1973: New York/USA, dort:
660 FT Washington Ave. (1950, 1961, 1963)
Haupttätigkeitsort:
München
New York
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. Approbationsentzug 1938.
Offiziell lebte sie getrennt von ihrem Mann, der ab 1935 im Ausland versuchte, für beide eine neue Existenz aufzubauen. Sie war vermögend, sollte ihr Mann nun Deutschland verlassen, wäre er reichsfluchtsteuerpflichtig geworden. Deshalb reichten die Eheleute am 26.08.1933 Gütertrennung ein, damit das Familienvermögen erhalten bleiben konnte.
Am 24.12.1938 verließ sie München und konnte über Zürich mit ihrem Mann zusammen in die USA auswandern.
1942 legte sie das amerikanische medizinische Staatsexamen ab, 1944 wurde sie amerikanische Staatsbürgerin. Von ca. 1942 - 1973 hatte sie eine Praxis in New York City
Mitgliedschaften:
Gynäkologische Gesellschaft zu München 1926
Bayerische Ges. f. Geburtshilfe und Frauenheilkunde (BGGF), 1929
AMA (American Medical Association) 1950 - 1967

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
American Medical Direcory 1950, 1956, 1961, 1965, 1967, 1973
Jahresverzeichnis der an den Deutschen Universitäten erschienen Schriften 1918? (od. 1917)
RMK 1926/27, 1929, 1931, 1933, 1935, 1937
American Medical Directory, 1956, 1963
Archivalien
Kohler
Jäckle, Schicksale jüdischer u. "staatsfeindlicher " Ärztinnen u. Ärzte, 1988, S. ?
Ebert, Monika: Zwischen Anerkennung und Ächtung. Medizinerinnen der Ludwig-Maximilians-Universität in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Neustadt an der Aisch 2003, S. 158 - 160
Anthunber, Christoph et al. (Hg.): Herausforderungen. 100 Jahre Bayerische Gesellschaft für Geburtshilfe und Frauenheilkunde. Stuttgart 2012, S. 21, 279, 300, 307
Portrait:
Ebert, M., a.a.O., S. 158

Eigene Publikationen

Deskriptoren:
Ärztin im Emigrationsland
jüdische Abstammung
Approbation im Kaiserreich