Selma Graf, geb. Reichold

Allgemeines

Nachname:
Graf
Geburtsname:
Reichold
Vorname:
Selma
Geburtsdatum:
11.06.1887
Geburtsort:
Nürnberg
Sterbedatum:
31.12.1942
Sterbeort:
Auschwitz (Vernichtungslager)
Konfession:
mosaisch, 1913 Übertritt zum Katholizismus
Beruf des Vaters:
Kaufmann
Ehemann:
Graf, Konrad
Kommentar zum Ehemann:
Apotheker. Heirat am 10. 05. 1913, verstorben 1966
Sonstiges:
Vater: Samuel Reichold, wohlhabender Kaufmann
Mutter: Klothilde Wilhelmine Lazar, 1943 in Theresienstadt umgekommen
S. G.'s Ehemann war katholisch. Mit der Eheschließung konvertierte S. G. zum Katholizismus

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch der städtischen höheren Mädchenschule zu Nürnberg
Privatunterricht
Abitur im Juli 1907 am Alten Gymnasium zu Nürnberg
Medizinstudium in Erlangen, München, Erlangen
Staatsexamen in Erlangen Februar 1913
Im Frebruar 1913 Beginn des praktischen Jahres an der Erlanger Universitätsfrauenklinik
mündliche Promotionsprüfung am 05. u. 07. 06. 1913, Promotionsurkunde v. 15. 06. 1914
Ort des Staatsexamens:
Erlangen
Datum des Staatsexamens:
Februar.1913
Ort der Promotion:
Erlangen
Datum der Promotion:
07.06.1913
Datum der Approbation:
1913

Beruf

Fachbezeichnung:
Gynäkologin, Kinderärztin, Sportärztin (RMK 1933)
Art der Tätigkeit:
1919, 1926/27, 1928, 1931, 1933, 1935, 1937 niedergelassene Ärztin
Kommentar zur Tätigkeit:
Niederlassung in Bamberg am 27.06.1914 als "praktische Ärztin für Frauen und Kinder". Sie war die erste niedergelassene Ärztin in Bamberg
Tätigkeitsorte:
Bamberg (1919 - 1937), dort:
1931 Bamberg, Langestr. 5
1932, 1933, 1935, 1937 Bamberg, Franz-Ludwig-Str. 15
Haupttätigkeitsort:
Bamberg
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. Bis zu ihrer Verhaftung 1938 übte sie ihren Beruf aus. Approbationsentzug 1938.
Am 15.07.1938 wurde sie verhaftet. Sie wurde angeklagt, seit mindestens 1928 in großem Umfange gewerbsmäßig Abtreibungen durchgeführt zu haben. Am 19.07.1939 wurde sie zu 7 Jahren Zuchthaus sowie der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Dauer von 7 Jahren verurteilt. Juli 1939 wurde sie in die Strafanstalt Aichach gebracht, 1940 wurde ihr die Doktorwürde aberkannt
1942 Transport nach Auschwitz, dort umgekommen
Mitgliedschaften:
Dtsch. Sportärztebund (1931, 1932)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
MK 1919, RMK 1926/27, 1928, 1931, 1933, 1935, 1937
Der Sportarzt 7 (1931), S. VI, 8 (1932), S. IV
Gedenkbuch, Bd. 1, S. 451
Seidler, E.: Kinderärzte 1933-1945..., Bonn 2000, S. 125
Franger, Gaby: "Regelstörung" - Der Weg der jüdischen Frauenärztin Dr. Selma Graf nach Auschwitz. In: Frauen in der einen Welt. Zschr. f. interkulturelle Frauenalltagsforschung. Frankfurt am Main, 2(2003), S. 56 - 74
Wittern, Renate ; Frewer, Andreas: Aberkennungen der Doktorwürde im "Dritten Reich". Erlangen 2008, S. 149 - 158 (Erlanger Forschungen. Sonderreihe, Bd. 12, S. 149 - 158
Moll, Helmut (Hrsg.): Zeugen für Christus. Bd. 2, 5., Aufl. , Paderborn u.a.: Schöningh 2010, S. 1417-1421
Portrait:
Abb. in Wittern/Frewer ..., a.a.O., S. 155

Eigene Publikationen

Publikationen:
Ueber die Adrenalinanämie in der Schwangerschaft. Erlangen, Med. Diss. v. 1913
Deskriptoren:
ermordet im NS
jüdische Abstammung
Approbation im Kaiserreich
Deportation ins Konzentrationslager