Helene Pauline Fritz, geb. Hölder

Allgemeines

Nachname:
Fritz
Geburtsname:
Hölder
Vorname:
Helene Pauline
Geburtsdatum:
25.08.1878
Geburtsort:
Greifswald
Sterbedatum:
25.02.1959
Sterbeort:
Wiesbaden
Konfession:
evangelisch
Beruf des Vaters:
Geh. Hofrat und Prof. Dr. jur.
Ehemann:
Hanns Fritz
Kommentar zum Ehemann:
Arzt, appr. 1902, Leiter der Militärkuranstalt (1931), ab 1937 Oberstabsarzt, Eheschließung am 23.4.1919 in Leipzig. Verstorben 23.07.1943
Kinder:
1
Kommentar zu den Kindern:
Sohn Hans-Ulrich, geb. 1920 Feldunterarzt, gefallen 1942
Sonstiges:
Eltern: Eduard Hölder, Luise Hölder, geb. Fick.
Ihr Mann stirbt am 23.7.1943.
1931 Umzug nach Wiesbaden, wo sie bis zu ihrem Tod im Jahre 1959 lebt.

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Höhere Töchterschule in Erlangen, von Ostern 1893 - 95 die Servièrsche höhere Schule für Mädchen in Leipzig. 1902 bis 1905 Realgymnasialkurse des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins in Leipzig
Abitur am 11.9.1905 vor der Prüfungskommsission der Petrischule (Realgymnasium) in Leipzig
Studium: Medizinstudium in Leipzig, Tübingen, Leipzig
Staatsexamen Dezember 1910
Medizinalpraktikantin von Ende Januar 1911 bis 30. September 1911 auf der geburtshilflichen Abt. der Universitätsfrauenklinik Tübingen. Von 1.10.1911 bis 31.3.1912 Medizinische Klinik und Nervenklinik unter Prof. v. Romberg, erst als Praktikantin, dann als approbierte Ärztin
Ort des Staatsexamens:
Leipzig
Datum des Staatsexamens:
22.12.1910
Ort der Promotion:
Tübingen
Datum der Promotion:
16.08.1912
Datum der Approbation:
1911

Beruf

Fachbezeichnung:
Gynäkologin (MK 1919
RMK 1926/27,1928,1929), Kurärztin
Art der Tätigkeit:
1914 Assistenzärztin an der Frauenklinik Tübingen
1917-1919 Leiterin der Entbindungsanstalt und "Wöchenerinnenheim" in Stuttgart
1927 leitende Ärztin des Charlottenhauses Stuttgart, Wildbad
bis 1931 Gynäkologin und Kurärztin in Wildbad i. Schwarzwald
1931 Ärztin an der Versorgungskuranstalt Wiesbaden
danach in Wiesbaden, übt ab 1933 keine ärztliche Tätigkeit mehr aus
ab 17.12.1945 erneut als Ärztin tätig (bis 1952)
Kommentar zur Tätigkeit:
Anerkennung FA Gyn. 1917. (RÄK 1945).
Hält auf der Mitgliederversammlung des BdÄ in Bamberg v. 31.8. - 3.9.1928 ein Referat über "Die sittliche Not der Gegenwart".
Nach dem Tod ihres Sohnes und ihres Mannes nimmt sie ihre Tätigkeit als Ärztin wieder auf. (Zulassung ca. 1945).
30.9.1952 Aufgabe der Kassenpraxis aus Alters - und Gesundheitsgründen. Kurpraxis bis 1953.
Tätigkeitsorte:
1911, 1912, 1914, 1917 Tübingen
1917-1919: Stuttgart
1926 - 1929, 1931 Wildbad,
1931, 1933, 1935, 1937, 1951 Wiesbaden, dort:
1931 Versorgungskuranstalt
1939 Adolf-Hitler-Platz 3
1933 Schloßplatz 3
1935, 1937 Adolf-Hitler-Platz 3
1951 Adelheidstr. 28
Haupttätigkeitsort:
Wiesbaden
Veränderungen nach 1933:
Verzicht auf ärztliche Berufsausübung 21.1.1938 (RÄK 1945). Seit 1935 Mitglied im NSV, seit 1938 Mitglied des DRK. Ab 1933 keine Praxis, 1945 erneut Lizenz zur Niederlassung als Ärztin erteilt.
Mitgliedschaften:
BdÄ, Mitglied im Ausschuß des BdÄ für Sexualfragen (1928), Vorsitzende der Landesgruppe Württemberg (1930),
Dtsch. Demokr. Partei (vor 1933)
Volkswachtbund. Ev. Arbeitskreis für Sexualethik (1931)
Verband Dtsch. Badeärzte (1951)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
Münch. med. Wschr. 64 (1917), Feldärztliche Beil., Nr. 24, S. 800
RMK 1914, MK 1917, MK 1919, RMK 1926 - 1929, 1933, 1935, 1937
Mschr. Dtsch. Ärztinnen 4 (1928), S. 184, S. 226
Ärztin 7 (1931), S. 175, 18 (1942), S. 152
Deutscher Bäderkalender 1951, S. 260
Archivalien
Deutscher Gynäkologenkalender 1928
Dtsch. Gynäkologen-Verzeichnis. Leipzig 1939, S. 119
Wiesbadens älteste Ärztin wird 80 Jahre. Wiesbadener Tageblatt v. 23./24. 8. 1958

Eigene Publikationen

Publikationen:
Zur Klinik der Retroflexio uteri mobilis. Tübingen, Diss. Med. v. 1912
Vor der Ehe - in der Ehe. Stuttgart: Ev. Volksbund o.J.
Noch einmal der § 218 des Strafgesetzbuchs. (Vjschr. Dtsch. Ärztinnen 1(1924/25), H. 3, 62 - 66)
Ehefragen. (Vjschr. Dtsch. Ärztinnen 3 (1927), S. 8 ff.)
Fehlgeburt und Bevölkerungsfrage. In: Der freie Dienst. Beih. zu "Kommende Gemeinde", 1. H.: § 218. Eine sachliche Aussprache. Leipzig: Hirschfeld 1931, S. 210-211
Die sittliche Not der Gegenwart (Ärztin 5 (1929), H. 3, S. 60-61)
Sollen Schutzmittelautomaten aufgestellt werden? (Ärztin 5 (1929), H. 12, S. 249)
Gestattet der 'Probedämmerschlaf' eine Bestimmung der Toleranz für Skopolamin-Pantopon bei der nachfolgenden Operation? (Zbl. f. Gyn. 1913) (Münch. med. Wschr. 1913, S. 713) (Gemkow)
Der Schwebemarkenlokalisator. Aus dem Röntgenlaboratorium der Frauenklinik der Universität Tübingen (Dir. Prof. Dr. Hugo Sellheim) (Münch. med. Wschr. 1914, Feldärztl. Beilage, Bemerkungen zu einem Artikel von Dr. H. Wachtel, S. 2426) (Gemkow)
Strahlenbehandlung in der Gynäkologie (Württ. Corr. Bl. 1914) (Dtsch. Gyn.Kalender 1928)
Verwendung von kolloid. Selen bei Behandlung malign. Tumoren. (Strahlenther. 1914) (Dtsch. Gyn.Kalender 1928)
Intrauter. Femurfrakt. bei Spontangeburt in Schädellage. (Zbl. Gyn. 1917) (Dtsch. Gyn.Kalender 1928)
Wirkung d. Wildbader Thermalquellen auf Amenorrhöe u. Dysmenorrhöe (Forschr. d. Ther. 1925) (Dtsch. Gyn. Kalender 1928)
Zum § 218 des RStG. (Abolitionist 1925) (Dtsch. Gyn.Kalender 1928)
Deskriptoren:
Sexualaufklärung
§ 218
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)
Abitur
Approbation im Kaiserreich