Hedwig Ewer, geb. Brandt

Allgemeines

Nachname:
Ewer
Geburtsname:
Brandt
Vorname:
Hedwig
Geburtsdatum:
06.03.1890
Geburtsort:
Dobrilugk (Kr. Luckau)
Sterbedatum:
29.09.1978
Sterbeort:
Norden (Ostfriesland)
Konfession:
evangelisch
Beruf des Vaters:
Amtsrichter, Jurist
Ehemann:
Hermann Ewer
Kommentar zum Ehemann:
Arzt, Kinderarzt, appr. 1913, Eheschließung am 08.08.1920. H. Ewer starb 1928 an einer Sepsis
Kinder:
2
Kommentar zu den Kindern:
Gerhard, geb. 17.05.1922
Horst, geb. 17.05.1924
Sonstiges:
Vater: Friedrich Brandt, geb. 19.08.1854, verstorben am 22. 02. 1939, er arbeitete als Amtsrichter in Berlin-Moabit
Mutter: verstarb 1916
es gab 6 Kinder in der Familie, von denen 3 schon in der Säuglingszeit starben. H. E. hatte noch 2 Schwestern. Eine Schwester, Käte, wurde ebenfalls Ärztin und erhielt 1922 die Approbation. Sie heiratete Hugo Grotius, danach den Arzt Walter Schultze

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch des Mädchenrealgymnasiums in Schöneberg b. Berlin
Abitur Ostern 1909
Medizinstudium: Berlin (3), Kiel (2), Marburg (2), Berlin (1), Jena (2). Staatsexamen August 1914 in Jena, gleichzeitig Approbation (Notapprobation), da Ausbruch des Krieges
Ort des Staatsexamens:
Jena
Datum des Staatsexamens:
August.1914
Ort der Promotion:
Jena
Datum der Promotion:
1915
Datum der Approbation:
1914

Beruf

Fachbezeichnung:
praktische Ärztin (Amtl. Fernsprechbuch Berlin 1946), (Der Arzt. 1949)
Art der Tätigkeit:
Von August 1914 - Mai 1915 stellvertretende Assistentin an der medizinischen Universitätsklinik in Jena
ca. 1915, 1917 Krankenhaus am Friedrichshain in Berlin
1918 Kinderkrankenhaus Berlin Rummelsburg
1920-1939, 1949-1958 niedergelassene Ärztin in Berlin
Kommentar zur Tätigkeit:
Niedergelassen seit Dez. 1920. Kassenärztin.
Sie arbeitete ebenfalls im Auftrag der kassenärztlichen Vereinigung als Prüferin von Rechnungsunterlagen der niedergelassenen Ärzte
Bis zum Tode des Ehemannes führten sie eine gemeinsame Praxis. Nach seinem Tode 1928 übernahm H. E. die Praxis
Tätigkeitsorte:
1915-1949: Berlin, dort:
Lichtenberg, Hauptstr. 7 (1919),
Belle-Alliance-Str. 21 (RMK 1926/27)
Waldeyerstr. 9 (1927, RMK 1929, 1931, 1933)
Frankfurter Allee 278 (1935 - 1949)
Stalinallee 377 (1953)
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
Da der Ehemann Jude gewesen war, wurde in der NS-Zeit zum Boykott ihrer Praxis aufgefordert. Ein Sohn wurde inhaftiert und kam ins Zwangsarbeitslager Billroda, der andere wurde von seiner Mutter ins Ausland geschickt, da er sich einer Widerstandsgruppe angeschlossen hatte. Beide überlebten (Auskunft des Enkels von H. Ewer)
1958 hörte sie auf zu arbeiten
Anfang 1961 ging Hedwig Ewer mit der Familie des einen Sohnes in den Westen, zunächst nach Clausthal-Zellerfeld, dann nach Norden/Ostfriesland, wo sie bis zu ihrem Todes lebte
Mitgliedschaften:
Verein f. Inn. Med. u. Kinderhk. zu Berlin (seit 1919)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
Verhandlungen des Vereins f. innere Medizin u. Kinderheilkunde in Berlin , Leipzig 1919, Mitgliederliste
MK 1917, 1919, RMK 1926/27, 1928, 1929, 1931, 1933, 1935, 1937
Jahresverz. der a. d. dtsch. Univ. ersch. Schriften, 1916
Archivalien
Ärzteverzeichnis für Groß-Berlin 1949
Verzeichnis der Kassenärzte der Reichshauptstadt Berlin. Mai 1949, S. 36
Berliner Ärzte-Adreßbuch. Berlin: Bucho 1953, S. 238
Hahn, Judith: Hedwig Ewer, geborene Brandt (1890-1978). Kampf um die Existenz. Deutsches Ärzteblatt 106(2009), H. 9, S. 392 - 394

Eigene Publikationen

Publikationen:
Ueber Hernienbildung in Laparotomienarben. Jena, Diss.Med., 1915
Ungewöhnliche Ursache gehäufter Fälle von Nitrobenzolvergiftung bei Säuglingen.(Dtsch.med.Wschr. 1920, Nr. 39) (Münch.med.Wschr. 67(1920), S. 1300)
Blutuntersuchungen bei Barlowscher Krankheit. (Arch. Kinderhk. 67) (Münch.med.Wschr. 67 (1920), S. 194)
Deskriptoren:
Standespolitik
Approbation im Kaiserreich