Amelie Clara Minna Mathilde Du Vinage- von Skopnik, geb. Skopnik, von

Allgemeines

Nachname:
Du Vinage- von Skopnik
Geburtsname:
Skopnik, von
Vorname:
Amelie Clara Minna Mathilde
Geburtsdatum:
15.05.1877
Geburtsort:
Glogau
Sterbedatum:
08.05.1968
Sterbeort:
Berlin
Kommentar zu den Lebensdaten:
Der Hartmannbund gibt das Todesdatum mit Juli 1968 an, die Berliner Ärztekammer mit 8.5.1968
Konfession:
evangelisch
Beruf des Vaters:
Hauptmann
Ehemann:
Francois Du Vinage
Kommentar zum Ehemann:
Generalkonsul, (10.11.1863, Berlin - 21.10.1927), 1901 Konsul der Republik Uruguay in Neapel, während des 1. Weltkrieges arbeitete er ehrenamtlich für das Rote Kreuz. 1. Ehe 1892 mit Beatrice Wolffsohn, 1 Sohn, 1907 starben sowohl seine Frau als auch sein Sohn. 2. Heirat am 28.05.1910. Er starb an den Folgen eines Schlaganfalls
Kinder:
4
Kommentar zu den Kindern:
Béatrice Amélie, geb. 14.08.1911 in Berlin-Schöneberg, Malerin
Ruth Renée, geb. 28. 02. 1913 in Berlin Schöneberg, Besitzerin eines Modeateliers in Berlin
Gabriele Maria, geb. 09.02.1920 in Berlin-wilmersdorf, Fotografin
Marguerite Lilli, geb. 14.12.1921 in Berlin-wilmersdorf, Krankengymnastin
Sonstiges:
Eltern: Ernst von Skopnick und Frau Auguste, geb. Fritsch. Nach dem frühen Tod der Eltern besuchte sie zusammen mit ihrer Schwester die kgl. Luisenstiftung in Potsdam. Durch eine Tante, die der Frauenbewegung nahestand, wurde sie in ihrer Absicht, ein Studium aufzunehmen, gefördert. Nachdem sie mit 24 Jahren das Abitur abgelegt hatte, begann sie in Berlin mit dem Medizinstudium. Zu ihrem Freundeskreis gehörten F. Tiburtius und Regula Frisch, der sie auch ihre Dissertation widmete. Nach ihrem Studium lernte sie den vermögenden Generalkonsul Du Vinage, der aus einer Berliner Hugenottenfamilie stammte, kennen und heiratete ihn 1910. 1912-1927, war sie nicht berufstätig. 1915 wurde das erste ihrer vier Kinder geboren. Der frühe Tod ihres Ehemannes (1927) und der Verlust des Familienvermögens nach dem 1. Weltkrieg der Inflation wegen, zwangen sie, wieder eine Praxis als praktische Ärztin zu eröffnen. Erst nach einer Darmoperation im Alter von 89 Jahren, gab sie am 31.03.1967 ihre Praxis auf.

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Kgl. Luisenstiftung in Potsdam, 1898-1900 Gymnasialkurse bei Helene Lange in Berlin, danach private Vorbereitung auf das Abitur, 06.09.1901 Abitur am Gymnasium in Schweidnitz i. Schl.
Studium: 1901-1907 Medizinstudium in Freiburg i. Br., Bonn, Heidelberg, München, Berlin, 03.04.1904 Physikum in Bonn, 18.01.1907 Staatsexamen in München,
28.01.-01.04.1907 Medizinalpraktikantin an der kgl. Kinderpoliklinik in München bei Prof. Seitz und ab 01.04.1907 im Lazarett des Waisenhauses der Stadt Berlin bei dem Oberarzt Dr. E. Müller in Rummelsburg
im WS 1910/11 Gasthörerin in Berlin für Medizin als Fortbildung
Ort des Staatsexamens:
München
Datum des Staatsexamens:
18.01.1907
Ort der Promotion:
München
Datum der Promotion:
1907
Datum der Approbation:
27.01.1908

Beruf

Art der Tätigkeit:
1909 niedergelassene Ärztin
Assistenzärztin im Marienkrankenhaus in Frankfurt (1911),
1932 leitende Ärztin der Säuglingsbetreuung in Berlin-Neukölln (nebenamtlich),
1927-1945 niedergelassene praktische Ärztin in Berlin
14.6.44 Ausgleichsärztin
1945-47 niedergelassene Ärztin in Schleswig-Holstein
1947-31.03.1967 niedergelassene Ärztin in Berlin
Kommentar zur Tätigkeit:
Nach der Eheschließung 1910 übte sie bis zum Tode ihres Mannes, 1927 ihren Beruf nicht aus.
Nach dem Tode ihres Mannes mußte sie Geld verdienen, da ihre Töchter noch in der Ausbildung waren und ließ sich als praktische Ärztin nieder. Zugleich war sie bei der Säuglingsfürsorge in Neukölln tätig
Mit 89 Jahren gab sie ihre Praxis in Berlin auf. Sie war als praktische Ärztin tätig
Tätigkeitsorte:
1909 Berlin, Pestalozzistr.
1911 Frankfurt, Marienkrankenhaus
1914, 1926/27, 1928 Berlin (1912-1927 nicht berufstätig) Halensee, Joachim- Friedrich-Str. 52
1931 Berlin Rothenburgstr. 36 und Roonstr. 31 und Hegewinkel 30
1933 Berlin-Zehlendorf, Hegewinkel 30
1935, 1937, 1939, 1940 Berlin-Neukölln, Hermannstr. 55
1945-47 Schleswig-Holstein
1947-57 Berlin-Lübars, dort: Zehntweg 141a (1953, 1956: Zehntwerderweg)
1957-67 Berlin-Moabit, Altonaer Str. 4
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
Während des 2. Weltkrieges wurde die Familie ausgebomt, die letzten Kriegsmonate verbrachte sie im harz. dort wurde sie notdienstverpflichtet. Sie zog dann mit drei Töchtern an die Nordsee u. betreute dort drei Flüchtlingslager. anschließend praktizierte sie in Schleswig-Holstein (s. Ebert, S. 85). 1947 kehrte sie nach Berlin zurück.
Mitgliedschaften:
BdÄ (ab 1927),
Berl. Med. Ges. (ab 1913, ausgetreten 1919)
Verein zur Gewährung zinsfreier Darlehen an studirende Frauen (1900)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1911, 1928, 1931, 1933, 1935, 1937
Jahresverz. d. a. d. dtsch. Univ. ersch. Schriften 1907/08
Verh. d. Berl. Med. Ges., Ges. jahr 1913, Bd. 44, 1914, Mitgliederverzeichnis
Vjschr. Dtsch. Ärztinnen 3 (1927), S. 99
Berl. Ärzte-Korresp. 36(1931), S. 191, 279, 327
Verzeichnis der Kassenärzte in der Reichshauptstadt Berlin. Berlin Mai 1939, S. 108
Ärzteverzeichnis für Groß-Berlin 1949
I. Sch.: Sie studierte vor 50 Jahren Medizin. Zeitschrift unbekannt, von ca. 1953, S. 194, aus: Landesarchiv Berlin, DÄB Bd. 2, B Rep 235 (HLA)
Berliner Ärzte-Adreßbuch. Berlin: Bucho 1953, S. 176, 1956, S. 158
Berliner Ärztebl. 71 (1958) S. 38 ; 89 (1967), S. 676 ; 79 (1966), S. 732 ; 70 (1957) S. 437 ; 81 (1968), S. 707
Berliner Morgenpost 05. und 15. Mai 1966
Mitt.bl. d. dtsch. Ärztinnenbd. e. V. 15(1968), H.6, S. 17
Falck, I.: Dr. Amelie du Vinage-von Skopnik. (Berl. Ärzteblatt 81 (1968), H. 2, S. 707)
Berl. Ärztekammer 6 (1969), H. 1, S. 8)
Vogt, Annette: Elsa Neumann, Berlins erstes Fräulein Doktor. Berlin 1999
Ebert, Monika: Zwischen Anerkennung und Ächtung. Medizinerinnen der Ludwig-Maximilians-Universität in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Neustadt an der Aisch 2003, S. 83 - 86
Archivalien

Portrait:
Ullstein Bilderdienst
Ebert, a.a.O., S. 83

Eigene Publikationen

Publikationen:
Ueber Epithelcysten des Ösophagus. München, Diss. Med. v. 1907
Deskriptoren:
Standespolitik
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)
Abitur
Approbation im Kaiserreich
Frauenvereine