Julie Bender

Allgemeines

Nachname:
Bender
Vorname:
Julie
Geburtsdatum:
23.09.1878
Geburtsort:
Trier
Kommentar zu den Lebensdaten:
verschollen o.O., o.J. (Gedenkbuch)
Konfession:
mosaisch
Beruf des Vaters:
Kaufmann
Sonstiges:
Eltern: Jakob Bender u. Berta Bender

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Königl. Höhere Mädchenschule Trier, teils Privatunterricht, teils Vorbereitung auf das Abitur am Mädchengymnasium in Köln
Abitur September 1905 am Gymnasium zu Barmen
Medizinstudium Straßburg (2), München (4), Frühjahr 1908 ärztliche Vorprüfung in München
Heidelberg (4), Staatsexamen 1910 in Heidelberg
1911 neun Monate Städtisches Krankenhaus und 3 Monate Städtische Irrenanstalt Frankfurt a.M. als Praktikantin.
Ort des Staatsexamens:
Heidelberg
Datum des Staatsexamens:
November.1910
Ort der Promotion:
Heidelberg
Datum der Promotion:
1913
Datum der Approbation:
1912

Beruf

Fachbezeichnung:
Dermatologin, Fachärztin für Nervenkrankheiten (RMK 1926/27, 1929)
Art der Tätigkeit:
1912-1915 Assistenzärztin an der Städt. Irrenanstalt Frankfurt a. M.
1915-19 Assistenzärztin a.d. Klinik und Poliklinik f. Haut- u. Geschlechtskrankheiten, Frankfurt a.M.
1917 Niedergelassene Ärztin
1929 keine Kassen- u. Privatpraxis mehr
Kommentar zur Tätigkeit:
Dr. Sioli bescheinigte in seinem Schreiben von 1911, in der er die Einstellung Benders als Assistenzärztin begrüßt, der Betreffenden eine robuste Gesundheit. Ab 1913 litt sie unter verschiedenen Krankheiten, die ab 1915 in einer hochgradigen Taubheit endeten. Sioli schreibt später, daß Bender selbst ihre Krankheit auf Überanstrengung zurückführte
da Besserung nicht zu erwarten war, wechselte Bender 1915 in die Hautklinik und gibt somit ihren Plan, Psychiaterin zu werden, auf
1912 verdiente die Ärztin 1800 M, 1913 2100 M, 1914 2400 M, 1915 2700 M., 1918 3000 M.
1925 will sich Bender zur Ruhe setzen und klagt eine Invalidenrente ein, da ihre Anstellung in der Irrenanstalt zu der Taubheit geführt habe, als Zeugen gibt sie das Ehepaar Hahn-Opificius an
ihrem Gesuch wird nicht stattgegeben
Tätigkeitsorte:
1912-1929: Frankfurt a. M., dort: Rathenau-Platz 10 (RMK 1914ff.)
Haupttätigkeitsort:
Frankfurt a. M.
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. Im Gedenkbuch Bd. 2, Nachtrag als 'verschollen' geführt.

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
RMK 1914, MK 1917, 1919, 1926/27, 1929
Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden, Bd. 2, Nachtrag, S. 1655
Archivalien
Teilband des Reichs-Ärzte-Kalenders.Ärzte, Kliniker, Apotheker. Hessen. Berlin: 1953?, S. 212

Eigene Publikationen

Publikationen:
Über die Bedeutung des Löwy'schen Phänomens "Blutdrucksteigerung bei Vorbeugen des Kopfes" für die Diagnose der Arteriosklerose cerebri. Heidelberg, Diss.Med. von 1913
Zur Frage der Homosexualität der Frau (Zeitschrift f. Sexualwiss. 7. Bd., 1920/21, H. 10, S. 324f.)(Ariadne, H.29 (1996), S. 12f.)
Gefährdeten-Fürsorge und Ärztin. (Die Neue Generation. 15(1919), 541-546)
Sexuelle Gesundung und soziale Fürsorge. Frankfurt ca. 1920
Deskriptoren:
jüdische Abstammung
Abitur
Approbation im Kaiserreich