Clara Bender

Allgemeines

Nachname:
Bender
Vorname:
Clara
Geburtsdatum:
12.03.1880
Geburtsort:
Thorn
Sterbedatum:
19.11.1976
Sterbeort:
Bickenbach
Konfession:
evangelisch
Beruf des Vaters:
Oberbürgermeister (Dr.)
Sonstiges:
Eingabe vom 3.2.1902 an den Kultusminister in Berlin: Zur ordentlichen Immatrikulation von vorgebildeten Frauen an preußischen Universitäten mit unterschrieben

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
1891-1895 städt. Augustaschule in Breslau, 1895-1896 Privatunterricht zur Vorbereitung auf das Abitur, 1896-1898 Gymnasialkurse b. Helene Lange in Berlin, März 1898 Abitur am kgl. Luisengymnasium in Berlin
Medizinstudium (1898-1903): Breslau und Heidelberg, 23.07.1903 Staatsexamen in Breslau, danach Volontärassistentin a. d. kgl. Universitäts-Kinderklinik in Breslau
Ort des Staatsexamens:
Breslau
Datum des Staatsexamens:
23.07.1903
Ort der Promotion:
Breslau
Datum der Promotion:
19.03.1904
Ort der Approbation:
Breslau
Datum der Approbation:
1903

Beruf

Art der Tätigkeit:
Volontärärztin an der medizinischen Universitätsklinik bei Geheimrat Dr. Lichtheim in Königsberg (1904/05
ordentliche Assistenzärztin an der medizinischen Poliklinik in Breslau (1905/06, 1908), Schulärztin in Breslau (1913), niedergelassene Ärztin in Breslau (1911-1937, danach ?)
ab 1908 niedergelassen als praktische Ärztin (RÄK 1945)
Kommentar zur Tätigkeit:
Auf verschiedenen Tagungen und Versammlungen hielt sie Vorträge zu den Themen Sexualerziehung, Geburtenrückgang und zur Abtreibung. Als Vertreterin der "Rassenhygiene" referierte sie über die "Unfruchtbarmachung minderwertiger Volkselemente". Aber auch mit standespolitischen Themen trat sie in einem Vortrag hervor. Auf der 3. Jahresversammlung der südostdeutschen Psychiater und Neurologen am 25.u.26.2.1928 in Breslau (im Rahmen des 1. südostdeutschen wissenschaftl. Ärztetages) hielt sie einen Vortrag über "Paraffinbehandlung bei Schmerzzuständen"
Sie war Deligierte beim 49. Deutschen Ärztetages in Kolberg. Juni 1930
Auf der Frankfurter Tagung der Dt. Landesgruppe der Internationalen kriminalistischen Vereiningung (I KV) hielt sie 1933 einen Vortrag über Abtreibung. Darin befürwortete sie den Abbruch in den ersten drei Monaten in Kliniken, auf Wunsch der Frau
Verfasserin des Berichts über die "12. Versammlung des Deutschen Vereins für Schulgesundheitspflege der Vereinigung der Schulärzte Deutschlands vom 12.-15.5.1913 in Breslau"
Tätigkeitsorte:
1904/05: Königsberg
1905/06-45: Breslau, dort:
Gartenstr. 58 (1927, RMK 1929ff., 1941)
Heppenheim, dort:
Richard-Wagner-Str. 2 (um 1953)
Haupttätigkeitsort:
Breslau
Veränderungen nach 1933:
NS-Frauenschaft (RÄK 1945)
Sie wurde eines ärztlichen Vergehens angeklagt (Abtreibung?), im Februar 1943 aber freigesprochen. Worum es sich handelt, konnte leider nicht ermittelt werden
Mitgliedschaften:
BdÄ (Ausschuß für Leibesübungen (1927), Ausschuß zur Bekämpfung des Alkohols (1927/28)
Hartmannbund (1930)
NS-Frauenschaft

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
Archivalien
RMK 1911, 1912, 1914, MK 1917, 1919, RMK 1926/27, 1929, 1931, 1933, 1935, 1937
Die Frau 12(1904/05), S.115, 13(1905/06), S. 567
Bäumer, Gymnasialkurse, 1906, S. 79
Medizinische Klinik 9(1913), Nr. 24, S. 972-973
Vjschr. Dtsch. Ärztinnen 3(1927), S. 26
Mschr. Dtsch. Ärztinnen 4(1928), S.15, 27, 184
Allg. Zschr. Psychiatr., Berlin (1929), Bd. 91, S. 206, 224
Dtsch. Ärztebl. 57(1930), S. 87, 253
Ärztin 7(1931), S. 16
Ärztin 8(1932), S. 232
Zschr. ärztl. Fortbildung 30(1933), S. 23
Breslauer Adressbuch 1941 www.breslau-wroclaw.de/de/breslau/ab1941/?ct=no&lastname=&firstname=&... v. 02.06.2014
Hessen. Ärzte, Kliniker, Apotheker. Teilband des Reichs-Ärzte-Adressbuchs. Berlin um 1953, S. 212
Hailer, Stellungnahmen, 1986, S. 315
Gemkow, Ärztinnen und Studentinnen, 1991, S. 293, 206
"Es begann vor hundert Jahren". Die ersten Frauen an der Universität Marburg und die Studentinnenvereinigung bis zur `Gleichschaltung` 1934. In: Schriften der Universitätsbibliothek. Marburg 76, Marburg 1997
Sachs, Michael: Historisches Ärztelexikon für Schlesien. Bd. 1, Wunstorf 1997, S. 85

Eigene Publikationen

Publikationen:
Über die Wirkung von aufrechter Körperhaltung und Muskeltätigkeit auf die zyklische Albuminurie. Breslau, Med. Diss. vom 19.3.1904
Sozialhygienisches zur Indikation des Schwangerschaftsunterbrechung (Klin. Wschr. 4(1925, S. 930 ff)
Ärztliches über weibl. Gymnastik und Körperkultur (Vjschr. Dtsch. Ärztinnen 2(1926), S. 100ff.)
Das Verbot der Schwangerschaftsunterbrechung und seine Wirkung auf die Rasse (Mschr. Dtsch. Ärztinnen 4(1928), S. 27)
Das Verbot der Schwangerschaftsunterbrechung und seine Wirkung auf die Rasse. Vortrag, gehalten a, 04.02.1927 vor der med. Sektion der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur in Breslau. Schles. Ärzte-Korr. 30 (1926/27), 340-344, 365-371, 387-? (zit. nach Sachs, Michael: Historisches Ärztelexikon für Schlesien, Bd. 1, 1997, S. 85)
Erfahrungen mit Paraffinbehandlung. Schles. Ärzte-Korr. 31 (1927/28, S. 121 (zit. nach Sachs, M.: Historisches Ärztelexikon für Schlesien. a.a.O., S. 85
Der Jubilarin. Ein historisch-philosophisch- sozialbiologischer Rück-, Ein-, Aus-, und Überblick getan von Clara Bender, Breslau, zum 80. Geburtstag von Helene Lange (Mschr. Dtsch. Ärztinnen 4(1928), S. 61-62
Die Unfruchtbarmachung minderwertiger Volkselemente (Ärztin 5 (1929), H. 1, S. 16)
Fort mit dem Leuchtgas (Ärztin 1930, S. 343-344)
Über Arzttum, Politik und Volksgesundheit. Vortrag, gehalten am 26.10.1931 vor der Schles. Ges. f. vaterl. Kultur in Breslau. Breslau 1931, 27 S.
Gasgefahren im täglichen Leben, H.1 der Schriftenfolge Hauswirtschaft und Gesundheitspflege, Berlin 1936 (Zschr. f. ärztl. Fortbildung 34(1937), S. 12)
Deskriptoren:
§ 218
Bevölkerungspolitik
Sexualaufklärung
Standespolitik
Abstinenzbewegung
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)
Abitur
Approbation im Kaiserreich
NS-Frauenschaft