Hanna Liguori-Hohenauer, geb. Hohenauer

Allgemeines

Nachname:
Liguori-Hohenauer
Geburtsname:
Hohenauer
Vorname:
Hanna
Geburtsdatum:
10.03.1885
Geburtsort:
Kempten
Sterbedatum:
27.03.1955
Beruf des Vaters:
Kaufmann
Ehemann:
Liguori
Kommentar zum Ehemann:
stirbt 1944 in Rom

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Vierjähriger Besuch der Volksschule, anschließend sechsjähriger Besuch eines Mädcheninstitutes. 1902 Lehrerinnenprüfung für neuere Sprachen. Dreijähriger Besuch des Mädchengymnasiums München. 1906 Abitur am Ludwigsgymnasium München. Studium: 1 Semester Philosophie, 7 Semester Medizin. 1910 ärztliche Vorprüfung in München. 1913 Staatsexamen in Freiburg i.Br.
10 Monate Medizinalpraktikum an der badischen Heil- und Pflegeanstalt Illenau, 4 Monate innere Abteilung des städtischen Katharinenhospitals in Stuttgart, dort dann 1 Jahr Assistenzärztin. Ab September 1915 Assistenzärztin an der psychiatrischen Universitätsklinik München
Ort des Staatsexamens:
Freiburg i. Br.
Datum des Staatsexamens:
1913
Ort der Promotion:
München
Datum der Promotion:
1917
Datum der Approbation:
1914

Beruf

Fachbezeichnung:
Fachärztin für Psychiatrie, Nervenärztin,
Art der Tätigkeit:
1914 oder 1915 Assistenzärztin am Städt. Katharinenhospital in München
01.09.1915-30.11.1918 Assistenzärztin an der psychiatrischen Universitätsklinik München
01.12.1918- 15.03.1919 Hilfsärztin bei der Heil-u. Pflegeanstalt bei Konstanz (heute: Zentrum für Psychiatrie Reichenau)
Dezember 1923-1926 halbtätgig tätig an der Psychiatrisch-Neurologischen Universitätsklinik Rom
01.05.1927-30.09.1927 Hilfsärztin an der Landesanstalt Großschweidnitz i.S.
1927-29 Hilfsärztin Heil-u. Pflegeanst. b. Konstanz
1929 Hilfsärztin an der heil- u. Pflegeanst. Illenau
1930-1938 apl. Assistenzärztin an der Heil- und Pflegeanstalt Illenau/Baden
17.07.1935-20.11.1935 dienstl. abgestellt an das Gesundheitsamt Karlsruhe
16.08.1940-30.09.1940 dienstl. abgeordnet an das Gesundheitsamt Karlsruhe, am 01.10.1940 Versetzung an dieses Gesundheitsamt
01.09. 1942 Versetzung an das Gesundheitsamt Emmendingen
01.12.1942 Heil- u. Pflegeanstalt Emmendingen (heute: Zentrum für Psychiatrie Emmendingen)
01.10.1940 Medizinalrätin (RÄK 1945)
Kommentar zur Tätigkeit:
Fachärztinanerkennung 1915
Bei Dienstantritt 1918 an der Heil-u. Pflegeanstalt erfolgte die Verleihung der Beamteneigenschaft. Ihre Gesamtvergütung belief sich auf M 3020,--
Ernennung zur Medizinalrätin am 01.03.1939
Tätigkeitsorte:
1914 oder 1915 Stuttgart, Städt. Katharinenhospital
ab Sept. 1915-18 München, psychiatrische Universitätsklinik
18-19 Heil-u. Pflegeanst. b. Konstanz
1923-26 Rom
1927 Großschweidnitz
1927-1929 Konstanz, Heil- und Pflegeanstalt
1929-1938 Illenau/Baden, Heil- und Pflegeanstalt
1935-42 Gesundheitsamt Karlsruhe
1942-44 Gesundheitsamt Emmendingen, danach Heil-u. Pflegeanstalt Emmendingen
1948-50 Heil-u. Pflegeanstalt Emmendingen
Haupttätigkeitsort:
Illenau (Baden)
Veränderungen nach 1933:
Mitglied in der NSDAP.
Mit Wirkung von 01.04.1933 u. unter Ernennung zur Medizinalrätin als Anstaltsärztin wurde sie in das Beamtenverhältnis übernommen.
1940 -1942 war sie am Gesundheitsamt Karlsruhe beschäftigt, wo sie u.a. weibliche Dienstpflichtige untersuchte. Sie war auch mit "Angelegenheiten der Erb- u. Rassenpflege" beschäftigt. Hier als auch in der Heilanstalt Illenau war sie auch mit der Unfruchtbarmachung der Fürsorgepfleglinge bechäftigt. Ihr Engagement in Hinblick auf das Sterilisationsgesetzes wird 1938 in einem Fragebogen zu politischen Beurteilung lobend erwähnt.
1944 erkrankte ihr Mann in Rom schwer, kurz nach ihrem dortigen Eintreffen verstar er. Erst 1947 gelang es ihr, wieder nach Emmendingen zurückzufahren.
1948 trat sie wieder den Dienst in Emmendingen an. Sie wurde nach ihrer "Säuberungsbescheinigung" als "Mitläuferin" eingruppiert.
Am 01.04.1950 trat sie in den Ruhestand.

Mitgliedschaften:
NSDAP (seit 1933)
Reichsbund Dtsch. Beamten
NS-Frauenschaft
Deutscher Verband für psychische Hygiene (1933)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
RMK 1929, 1931, 1933, 1935, 1937
Münch. Med. Wschr.74(1918), S. 222
Archivalien
Lötsch, Gerhard: Die Heil- und Pflegeanstalt Illenau und ihre evangelischen Pfarrer von 1842 bis 1940. Heidelberg, Diss. Med. v. 2001
Schmuhl, Hans-Walter: Die Gesellschaft Deutscher neurologen und Psychiater im Nationalsozialismus. Berlin, Heidelberg 2016, S. 420

Eigene Publikationen

Publikationen:
Über Anencephalie mit Bauchbruch. München, Diss. Med. v. 1917
Deskriptoren:
Approbation im Kaiserreich
Habilitation