Doris Kunckel

Allgemeines

Nachname:
Kunckel
Vorname:
Doris
Geburtsdatum:
25.05.1884
Geburtsort:
Landsberg a. d. Warthe
Sterbedatum:
1945 (ca.)
Sterbeort:
Königsberg
Konfession:
evangelisch
Beruf des Vaters:
Rechtsanwalt und Notar
Sonstiges:
Sie begeht vor oder nach der Einnahme Königsbergs Selbstmord.

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
In Landsberg a. Warthe besuchte sie die höhere Privat-Mädchenschule, woran sich ein einjähriger Aufenthalt in einem Pensionat in Lausanne anschloß. 1905 nahm Kunckel ihre französischen Studien wieder in Paris auf und legte dort an der Sorbonne ein Examen über französische Sprache und Literatur ab.
Danach bereitete sie sich auf das Abiturientenexamen vor und bestand Michaelis 1908 am Königstädtischen Realgymnasium in Berlin die Reifeprüfung.
Kunckel studierte im Anschluß in Freiburg, München und Berlin Medizin, wo sie im WS 1910/11 die ärztliche Vorprüfung und im WS 1913/14 das medizinische Staatsexamen bestand.
Als Medizinalpraktikantin arbeitete sie im Waisenhaus der Stadt Berlin unter Prof. Dr. Finkelstein und auf der chirurgischen Abteilung des Danziger städtischen Krankenhauses unter Prof. Dr. Barth.
Ort des Staatsexamens:
Berlin
Datum des Staatsexamens:
1913
Ort der Promotion:
Berlin
Datum der Promotion:
1914
Datum der Approbation:
1914

Beruf

Fachbezeichnung:
Fachärztin für Gynäkologie, Anerkennung 1918
Art der Tätigkeit:
1914-1919 Assistenzärztin an der gynäkologischen Abtlg. d. Rudolf Virchow-Kreiskrankenhaus, Berlin
1918 Niederlassung als Gynäkologin
1919 Assistenzärztin a. d. Universitätsfrauenklinik Königsberg
1926/27-1945 niedergelassene Ärztin, FachÄ. f. Gynäkologie, Königsberg
Kommentar zur Tätigkeit:
Kunckel arbeitete nach ihrer Approbation 1914-1919 sowohl in Berlin als Assistenzärztin auf der gynäkologischen Abteilung des Rudolf-Virchow-Krkhs., als auch in Königsberg, ebenfalls als Assistenzärztin, an der Universitäts-Frauenklinik.
Anschließend ließ sie sich als Fachärztin für Gynäkologie in Königsberg nieder.
1917 war Kunckel neben ihrer ärztlichen Tätigkeit zugleich Delegierte zur Mitgliederversammlung des Akademikerinnenbundes und 1926 wurde sie auf der Mitgliederversammlung des BDÄ in Düsseldorf in den Vorstand gewählt.
1928 war sie Mitglied des Ausschusses für Berufsberatung des BDÄ, 1. Vorsitzende der Bezirksgruppe des BDÄ in Ostpreussen und sie wurde auf der Mitgliederversammlung des BDÄ zur Beisitzerin gewählt. 1930 ist sie erste Beisitzende des BDÄ, legt jedoch im gleichen Jahr die Funktion als Beisitzende nieder. 1931 wiederum wird Kunckel als Vorsitzende des BDÄ der Landesgruppe Ostpreussen erwähnt.
Tätigkeitsorte:
1914-1919 Berlin, Rudolf Virchow-Kreiskrankenhaus
1919 Königsberg, Universitäts-Frauenklinik
1926/27 Königsberg
1927, 1928, 1929, 1931 Königsberg, Hufenallee 57/59
1931, 1933, 1935 Königsberg, Bergplatz 1/2
1937-45 Königsberg, Schiefer Berg 1/2, wohnhaft: Königsberg, Ottokarstr. 5

Haupttätigkeitsort:
Königsberg
Veränderungen nach 1933:
1945 Selbstmord vor oder nach der Einnahme Königsbergs.
Mitgliedschaften:
BdÄ (1926/27 2. Schriftführerin, 1931 Vorsitzende der Ortsgruppe Ostpreußen)
Akademikerinnenbund

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
MK 1919, RMK 1926/27-1929, 1931, 1933, 1935, 1937
Lebenslauf (Diss.)
Dtsch. Gynäkologenkalender 1928
Vjschr. Dtsch. Ärztinnen 3 (1927), S. 25, 26
Mschr. Dtsch. Ärztinnen 4 (1928), S. 14, 33, 183-184, 225, 6 (1930), S. 16, S. 210
Ärztin 7 (1931), S. 201
Hensel, Medizin in und aus Ostpreußen, 1996, S. 61
Archivalien
Dtsch. Gynäkologen-Verz., Leipzig 1939

Eigene Publikationen

Publikationen:
Blutveränderungen bei Frühgeburten. Berlin, Diss. Med. v. 1914
Zur Kenntnis der Blutveränderungen bei Frühgeburten und debilen Kindern
Zschr. Kinderhk. 13 (1916), S. 101
Erkrankungen des Eies. [Kapitel aus: G. Winter u.a.: die Indikationen zur künstlichen Unterbrechung der Schwangerschaft.] Berlin, Wien 1918, 197 - 214
Schmerzbetäubung bei der Geburt (Ärztin 5 (1929), H. 6, S. 111-117, Fortsetzung H. 7, S. 137-144
Bericht über die Tagung des Bundes Deutscher Frauenvereine (Ärztin 5 (1929), H. 12, S. 256-257
Deskriptoren:
Frauenvereine
Approbation im Kaiserreich
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)
Vorberuf
Suizid