Lina Mühlhausen

Allgemeines

Nachname:
Mühlhausen
Vorname:
Lina
Geburtsdatum:
05.10.1871
Geburtsort:
Frankfurt a. M.
Konfession:
mosaisch

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Vom 6.-16. Lebensjahr Besuch der höheren Mädchenschule in Gießen, nach Schulabschluss Beginn des Lehrerinnenseminars in Darmstadt, nach zwei Jahren Erhalt des Examens für das höhere Lehrfach
mehrere Jahre lang Privatunterricht in Giessen erteilt
mit 21 als Hauslehrerin in Budapest gearbeitet, nach zwei Jahren Wechsel nach Paris, um Französisch zu lernen
während des dortigen vierjährigen Aufenthalts Studium an der Sorbonne und dem Institut de France, gleichzeitig Deutschunterricht gegeben
nach der Rückkehr nach Deutschland wieder als Hauslehrerin tätig, durch Selbststudium Vorbereitung auf das Abitur
ab 1908 Besuch einzelner Kurse bei Frau Dr. v. Wartensleben
Ostern 1910 in Frankfurt a. M. die Reifeprüfung abgelegt, währenddessen immer als Leherin tätig gewesen
anschließend fünfsemestriges Medizinstudium und der Zahnheilkunde in Heidelberg, hier im Herbst 1911 das zahnärztliche, im Herbst 1912 das ärztliche Vorexamen bestanden
Fortsetzung des Studiums in Berluin, hier 1914 zahnärztliche und 1915 ärztliche Staatsprüfung
Erlaß des praktischen Jahres, da Mühlhausen sich der Regierung zur Verwendung in Ostpreussen zur Verfügung gestellt hatte
Appr. 1915 in Berlin
Ort des Staatsexamens:
Berlin
Datum des Staatsexamens:
1915
Ort der Promotion:
Erlangen
Datum der Promotion:
1927
Ort der Approbation:
Berlin
Datum der Approbation:
1915

Beruf

Fachbezeichnung:
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe
Art der Tätigkeit:
1915-1916 Regierungsärztin zur Versorgung der Zivilbevölkerung in Ostpreußen,
1916-1918 Assistenzärztin auf der chir.- gyn.- Abt. des Aug.- Vikt. Kreiskrankenhaus in Berlin-Schöneberg
1918-1919 Assistenzärztin in der Univ.-Frauenklinik Erlangen
1919-1937 niedergel. Frauenärztin in Frankfurt a. M.
Kommentar zur Tätigkeit:
1919 Niederlassung als Frauenärztin in Frankfurt a. M.
Im Mai 1929 berichtet sie über den gesellschaftlichen Teil des Pariser Ärztinnenkongresses vor der Ortsgruppe Frankfurt a. M. des BdÄ.
Tätigkeitsorte:
1915 -16: Ostpreußen (kein genauer Ort angegeb.)
1916- 1919: Berlin
1926/27 (RMK) - 1937: Frankfurt a. M., 1926-1931: Grüneburgweg 72,
1933, 1935: Reuterweg 59,
1937: wie 33 (lt. Frankf. Adreßbuch)
Haupttätigkeitsort:
Frankfurt a. M.
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. Entzug der Kassenzulassung 1933. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.
Mitgliedschaften:
BdÄ, ab 1927 erste Vorsitzende der Ortsgruppe Frankfurt a. M.

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1926/27, 1928, 1929, 1931, 1933, 1935, 1937
Vjschr. Dtsch. Ärztinnen 3(1927), S. 61
Mschr. Dt. Ärztinnen 6(1930), S. 64
Kallmorgen, Heilkunde in Ffm., Ffm. 1936, S. 357
Gesamtverzeichnis der in Deutschland erschienenen Schriften 1927
Lebenslauf (Diss.)
Eine Antwort auf die Greuel- und Boykotthetze der Juden im Ausland, Frankfurt/M. 1935, 2.A., S. 180
Archivmaterial
Leibfried/Tennstedt, Berufsverbote, 1980, S. 251
Scholl, Andrea: "Wasserbett" und "Armsarg". Berlin, Univ., Diss., 3007, S. 302 - 304

Eigene Publikationen

Publikationen:
Die Kriegseinwirkungen auf den Zustand der Neugeborenen und das Stillvermögen der Mütter. Erlangen, Med. Diss. v. 1927
Beitrag zur Frage der ovariellen Röntgen-Reizbestrahlung. (Mschr. f. Geburtshilfe u. Gyn., Bd. 91, H. 3 u. 4, Juni 1932, zit. nach Münch. med. Wschr. 79(1932), 1131
Deskriptoren:
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)
Einsatz im 1. Weltkrieg
jüdische Abstammung
Approbation im Kaiserreich
Vorberuf