Karoline Breitinger

Allgemeines

Nachname:
Breitinger
Vorname:
Karoline
Geburtsdatum:
04.05.1851
Geburtsort:
Künzelsau (Württemberg)
Sterbedatum:
06.09.1932
Sterbeort:
Eßlingen
Beruf des Vaters:
Kupferschmied
Sonstiges:
Vater: Heinrich Breitinger, Kupferschmied. Ihre Mutter verlor sie schon mit 4 Jahren. 1871 starb auch der Vater, die Familie lebte dann bei einem älteren Bruder in Salzburg. Ihr väterliches Erbe machte es ihr möglich, das Medizinstudium davon zu bestreiten
K. B. hatte 6 ältere Geschwister. Schwester führte ihr den Haushalt
1975 wurde in Esslingen eine Straße nach ihr benannt

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
1881-1886 Ausbildung zur Lehrerin am Linzer Pädagogikum, 1886 Examen als Volksschullehrerin, danach Rückkehr nach Württemberg, Lehrerinnendiplom in Markgröningen
1889-1894/95 Medizinstudium in Zürich und Bern
1896-1905 Versuche, die deutsche Approbation zu erhalten
1907-1909 erneutes Medizinstudium in Straßburg, 1909 deutsches Staatsexamen in Straßburg
Ort des Staatsexamens:
Straßburg
Datum des Staatsexamens:
1909
Ort der Promotion:
Bern
Datum der Promotion:
11.11.1896
Datum der Approbation:
1909

Beruf

Fachbezeichnung:
praktische Ärztin (Rupp)
Art der Tätigkeit:
1896 Eröffnung einer Praxis in Eßlingen (ohne deutsche Approbation)
1911, 1912 Assistenzärztin im Pflegeheim in Herrenprotsch/Prov. Schlesien
1914 Tätigkeit in Breslau
1917 niedergelassene Ärztin in Breslau und Eßlingen
1926/27-29 niedergelassene Ärztin in Eßlingen
1931 ohne Praxis
Kommentar zur Tätigkeit:
1896 bis 1905 erfolglose Versuche, die deutsche Approbation zu erhalten. 1897 Erlaubnis vom württembergischen Innenministerium, den schweizerischen Doktortitel zu führen. Ende der 90er Jahre wahrscheinlich eine der beiden Ärztinnen, die in Württemberg von zwei Krankenkassen auf Wunsch der Mitglieder als Kassenärztinnen zugelassen wurden. Sie hatte an ihrem Haus - und Wohnungseingang ein Schild angebracht, auf dem stand: "diplom. in Bern". 1902 wurde sie deshalb vom Schöffengericht zu einer Geldstrafe in Höhe von 40 Mk. verurteilt, weil sie auf zwei Rechnungen als "Dr. med." unterschrieben hatte, ohne "diplom. in Bern" hinzuzufügen. In der Berufungsinstanz vor dem Stuttgarter Landgericht wurde sie freigesprochen.
1907 bekam sie die Erlaubnis zum Studium in Straßburg, nachdem ihre Gesuche in Tübingen immer wieder abgelehnt wurden.
Tätigkeitsorte:
1896 Eßlingen
1911, 1912: Herrenprotsch/Prov. Schlesien
1914, 1917: Breslau
1917 - 1929: Eßlingen
Haupttätigkeitsort:
Eßlingen
Breslau

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1911, 1912, 1914, MK 1917, 1919, RMK 1926/27, 1929, 1931, 1933
Ziegeler, Weibliche Ärzte, 1993, S. 81
Bachmann, Medizinstudium Bern, 1990, Liste der Medizinstudentinnen
Beil. der Frauenbewegung, Parlamentarische Angelegenheitren und Gesetzgebung, 5 (1902), S. 18
Archivalien
Rupp, Frauenstudium Tübingen, 1978, S. 47
Fellmeth (Hg.): Margarete von Wrangell u.a. Pionierinnen. die ersten Frauen an den Hochschulen in Baden u. Württemberg. Begleitbuch zur Ausstellung. St. Katharinen 1998, S. 215-218 (Hohenheimer Themen 7(1998), Sonderband)
Salzmann, Mathilde: Karoline Breitinger gest. In: Die Ärztin 8(1932), S. 238
Schneider, Corinna: Karoline Breitinger (1851 - 1932). pdf aus: http://www.uni-tuebingen.de/frauenstudium v. 02.09.2009
Portrait:
Zeichnung in Fellmeth, a.a.O., S. 215

Eigene Publikationen

Publikationen:
Ueber den Kindsmord, dessen verschiedene Arten und die Mittel seiner Verhütung. Bern, Diss. Med. v. 11.11. 1896
Deskriptoren:
nur Schweizerische Approbation
Vorberuf
Approbation im Kaiserreich