Friderica Agnes Anna Felicitas, Gräfin von Geldern-Egmond

Allgemeines

Nachname:
Geldern-Egmond
Vorname:
Friderica Agnes Anna Felicitas, Gräfin von
Geburtsdatum:
03.04.1853
Geburtsort:
Schloß Zangberg (Oberbayern)
Sterbedatum:
Juni.1923
Sterbeort:
Frankfurt a. M.
Beruf des Vaters:
Kgl. Kämmerer
Sonstiges:
Eltern: Carl Theodor Graf von Geldern-Egmond und Marie, geb. Oppen
1841 hatte ihr Vater Schloß Zangberg vom bayerischen Staat käuflich erworben, 1862 mußte er Schloß und Grundbesitz wegen finanzieller Schwierigkeiten verkaufen, er starb 1888
Als 13. und letztes Kind ihrer Eltern geboren, entschloß sich zur medizinischen Ausbildung, nachdem sie ihre erkrankte Mutter pflegen mußte und arbeitete zunächst als Krankenpflegerin im Reisingerianum in München
Am 11.01.1893 wurde Friderica von Geldern-Egmond in den Königlich bayerischen Theresien-Orden aufgenommen, der 1827 von der Gemahlin Ludwig I. zur Versorgung von christlichen, ehelich geborenen, ledigen und bedürftigen Damen des bayerischen Adels gegründet worden war, dadurch erhielt sie eine bescheidene Präbende. Eltern starben beide bis 1888
Sie erkrankte während einer Reise an Lungenentzündung und starb an den Folgen

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
1862-1869 Klösterliche Erziehungsanstalt, Lehrerinnenexamen an der Klosterschule der Salesianerinnen, später mehr als neun Jahre als Erziehrin bei einer franz. Grafenfamilie und Herzog Karl Theodor in Bayern, einem bekannten Augenarzt. Tätigkeit als Krankenpflegerin in einer chirurg. Klinik in München
Studium: Medizinstudium in Zürich(Immatrikulation Uni Zürich WS 1891), 1897 Staatsexamen und Promotion in Zürich
1897 Volontärärztin bei Prof. Franz von Winckel in München, weitere klinische Ausbildung am Maria Theresien Fräulein Hospital in Wien
Datum des Staatsexamens:
1902 (ca.)
Ort der Promotion:
Zürich
Datum der Promotion:
1897
Datum der Approbation:
1902

Beruf

Art der Tätigkeit:
1898/99 Ärztin für die weiblichen Mitglieder des Sanitätsverbandes München
1898/99 niedergelassene Ärztin in München ohne deutsche Approbation und 1903-1919 in Frankfurt a. M.
Kommentar zur Tätigkeit:
Da sie im MK 1917, 1919 mit dem Approbationsdatum 1902 aufgeführt ist, hat sie nach dem Schweizer Staatsexamen 1897 auch das deutsche Staatsexamen abgelegt und die 1902 deutsche Approbation erhalten
Teilnehmerin am 1. Kongreß der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten am 9./10.3.03 in Frankfurt am Main. Sie war Delegierte auf dem 2. Congrès International des Oeuvres et Institutions Feminines zu Paris, der v. 18. - 23.6. 1900 stattfand (= 2. Internat. Frauenkongreß)
Nach Assistenzzeit Errichtung einer Praxis für Frauenheilkunde in München
1898 ließ sie sich in München nieder, erhielt 1899 auch die Kassenzulassung. Münchener Ärzte protestierten und verlangten, daß sie von der Liste der Kassenärzte gestrichen würde wegen fehlender deutscher Approbation
Tätigkeitsorte:
1898/99: München, Liebigstr. 6
1903-1923: Frankfurt a. M., Niddastr. 33
Haupttätigkeitsort:
Frankfurt a. M.
Mitgliedschaften:
Dtsch. Ges. z. Bekämpfung d. Geschlechtskrankheiten (1903)
Verein Krankenhaus weiblicher Ärzte e. V. (1914)
1893 Mitglied des kgl .bay. Theresien-Ordens

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1905, 1908, 1911, 1912, 1913, 1914, MK 1917, 1919
Gemkow, Ärztinnen und Studentinnen, 1991, S. 147
Mettler, Pathologe H. Ribbert,, 1991, S. 72, 86
Rohner, Die ersten 30 Jahre d. med. Frauenstudiums an der Univ. Zürich, 1972, S. 89
Zschr. Bekämpf. Geschl. Krkh. (1903), H. 1, S. IX
Die Frau 6(1898/99) S. 762
I. Jahrb. d. Vereins Krkh. weibl. Ärzte, 1914, S. 12
Jahresverz. d. a. d. dtsch. Univ. ersch. Schriften
Kreis, M., 1988, S. 157
Verhandlungen des Ersten Kongresses der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten in Frankfurt am Main am 9. und 10. März 1903. Hrsg. vom Vorstand der Gesellschaft Leipzig 1903 (Beilage zu: Zschr. Bekämpf. Geschl. Krkh. 1(1903), S. VII
Ziegeler, Weibl. Ärzte und Krankenkassen, 1993, S. 43
Die Frauenbewegung 6(1900), S. 106.
Geschichte der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. (Hrsg.) Siegfried Borelli. Berlin. 1992. S. 92.
Staatsarchiv Zürich/WebSeite Uni Zürich: http://www.rektorat.unizh.ch/matrikel/hintro.htm
Wilhelm Kallmorgen: Siebenhundert Jahre Heilkunde in Frankfurt am Main. Frankfurt am Main 1936, S.275
Lassay, Frau als Ärztin im Spiegel der "Illustrirten Zeitung Leipzig" von 1880 - 1915, Aachen 1990 (med. Diss.), S. 90
Bußmann, H. (Hrsg.): Stieftöchter der Alma Mater? München 1993, S. 110 - 111
Ebert,Monika: Zwischen Anerkennung und Ächtung. Medizinerinnen der Ludwig-Maximilians-Universität in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Neustadt an der Aisch 2003, S. 117 - 121
Portrait:
Illustrierte Zeitung 111 (1898) v. 14. Juli
Ebert, M., a.a.O., S. 117

Eigene Publikationen

Publikationen:
Beitrag zur Casuistik der sogenannten fötalen Rachitis. Zürich, Med. Diss. v. 1897
Deskriptoren:
Frauenvereine
Klinik weiblicher Ärzte (o.ä.)
Sexualaufklärung
Vorberuf
nur Schweizerische Approbation
Approbation im Kaiserreich