Klara Oppenheimer

Allgemeines

Nachname:
Oppenheimer
Vorname:
Klara
Geburtsdatum:
06.11.1867 o. 1869
Geburtsort:
Paris
Sterbedatum:
17.04. (17.05.).1943
Sterbeort:
Theresienstadt (KZ)
Kommentar zu den Lebensdaten:
sie selbst gibt in ihrem Lebenslauf ihrer Dissertation 1869 als Geburtsdatum an, in den Akten der Gestapo Würzburg steht aber 1867
Seidler gibt ihren Todestag mit dem 17.04. an, das GEdenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden, 2. Aufl. mit dem 17.05.1943
Beruf des Vaters:
Privatier
Sonstiges:
Vater: Adolf Oppenheimer
Mutter: Recha O.
Klara O. war eine der ältesten studierenden Frauen in Würzburg (1909) bereits 42 Jahre alt.
Sie war eine der wenigen Frauen, die es wagten, sich gegen Diskriminierungen im Studium zur Wehr zu setzen. Als auf einer Weihnachtsfeier der Klinikervereinigung in Würzburg Witze über sie gerissen wurden und dieses dann auch noch in einer Kneipzeitung veröffentlicht wurden, wandte sie sich mit einer Klageschrift an den Senat der Universität. Der Senat wies die Klage aus Mangel an Beweisen ab, da sich kein Exemplar der Zeitung mehr auffinden ließ.

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
2 1/4 Jahre Privatstudien, dann Volksschule (Privatinstitut, Besuch der Musikschule und des Lehrerinnenseminars) in Aschaffenburg
14.7.1905 Reifezeugnis am Realgymnasium Würzburg. Medizinstudium: Würzburg, ärztliche Prüfung WS Okt./Dez. 1910, Medizinalpraktikantin 1.1.1911 - Sept. 1911 in der chirurg. Klinik und ab Sept. 1911 in der med. Klinik
Ort des Staatsexamens:
Würzburg
Datum des Staatsexamens:
1910
Ort der Promotion:
Würzburg
Datum der Promotion:
1912
Datum der Approbation:
1912

Beruf

Fachbezeichnung:
Kinderärztin (RMK 1928)
Art der Tätigkeit:
1911, 1914 Assistenzärztin am path. Inst. in Würzburg
ab 1915 dort Assitentenstelle für die Dauer des Krieges
1918 Praxiseröffnung im eigenen Haus als Fachärztin für Säuglings- und Kinderkrh. in Würzburg,
1926/27, 1928 hier Kinderärztin bis 1937. Anfang der 30er Jahre Ruhestand
Kommentar zur Tätigkeit:
1919 erhielt sie die Kassenzulassung
gab Gesundheitsunterricht an der Sophien-Mädchenschule in Würzburg
Sie trat 1932 in den Ruhestand.
Tätigkeitsorte:
1914 - 1937: Würzburg, dort: Friedenstr. 26 (RMK 1926/27,ff. - 1937)
Haupttätigkeitsort:
Würzburg
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933
vergebl. Versuch der Emigration in die Schweiz 1934
1941 Zwangsumzug ins jüdische Altersheim in Würzburg, Konradstr. 3
23.9.1942 Deportation nach Theresienstadt
Mitgliedschaften:
Frauenbildungsverein "Frauenheil" (gegründet 1898)
Verein studierender Frauen (1910 2. Vorsitzende)
Vorsitzende der Ortsgruppe des "Frauenstimmrechtsvereins"
Jüdischer Kulturbund

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
RMK 1914, MK 1919, RMK 1926/27, 1928, 1929, 1931, 1933, 1935, 1937
Kaiser, Spurensuche Univ. Würzburg, 1995, S. 25, 37
v. Kemnitz, Des Weibes Kulturtat, 1920, S. 54-55
Seidler: Kinderärzte 1933-1945... Bonn 2000, S. 323
Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 - 1945, hrsg. vom Bunmdesarchiv, 2. Aufl., Bd. 3, S. 2600
Archivalien

Eigene Publikationen

Publikationen:
Das Carcinom an der Papilla Vateri. Würzburg, Med. Diss. v. 1912
Cajalsche Horizontalstellen und Ganglienzellen des Marks ( Münch. Med. Wschr.76(1929), S. 1816)
Deskriptoren:
Einsatz im 1. Weltkrieg
jüdische Abstammung
Approbation im Kaiserreich