Hildegard Levy-Suhl, geb. Perls

Allgemeines

Nachname:
Levy-Suhl
Geburtsname:
Perls
Vorname:
Hildegard
Geburtsdatum:
06.06.1885
Geburtsort:
Posen
Sterbedatum:
24.02.1950
Sterbeort:
Amsterdam
Kommentar zu den Lebensdaten:
Todesangabe für Max Levy-Suhl bei Hermanns "aufgefunden am 26.09.1947", bei Van der Wielen "Selbstmord am 21.09.1947
Konfession:
mosaisch
Beruf des Vaters:
Kaufmann
Ehemann:
Max Levy-Suhl
Kommentar zum Ehemann:
appr. 1903, Arzt, Facharzt für Nervenkrankheiten und Elektrotherapie, Facharzt für Psychiatrie, verst. am 26.09.1947 in Amsterdam. Er beging Selbstmord. Heirat am 18.07.1913
Kinder:
1
Kommentar zu den Kindern:
Adoptivtochter Berta (sie nannte sich später Renate)
Sonstiges:
Eltern: Louis Perls und Berta Perls, geb. Freund

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Ostern 1893 bis 1901 Kgl. Luisenschule zu Posen
Herbst 1901 bis Ostern 1906 Gymnasialkurse für Frauen in Berlin bei Helene Lange
Reifezeugnis 1906 am Kaiserin-Augusta-Gymnasium zu Charlottenburg
Medizinstudium in Freiburg (SOSE 1906), Berlin (WS 1906/07, SOSE), dann Freiburg, dort ärztliche Vorprüfung, Breslau, Berlin, Staatsexamen am 1.2.1912
Medizinalpraktikantin ab 15.2.1912 in der orthopädischen Abteilung der chirurgischen Poliklinik in der Charité, ab 1.9.1912 am Waisenhaus der Stadt Berlin in Rummelsburg
Ort des Staatsexamens:
Berlin
Datum des Staatsexamens:
1912
Ort der Promotion:
Berlin
Datum der Promotion:
1913
Datum der Approbation:
1913

Beruf

Fachbezeichnung:
Kinderärztin (RMK 1926/27ff.)
Art der Tätigkeit:
1913 Hospitantin am Neumann'schen Kinderhaus in Berlin
1914, 1917 "im Felde"
1914-1916 Chefärztin e. Säuglings- u. Mütterberatungsstelle des DRK-Vaterländischen Frauenvereins in Wilhelmsaue (s. Hermanns, S. 47)
1918-1921 Chefärztin e. Säuglings- u. Mütterberatungsstelle des DRK-Vaterländischen Frauenvereins in Berlin-Wilmersdorf (s. Hermanns, S. 47)
1919-29, 1931, 1933 Kinderärztin, niedergelassene Ä. in Berlin
Kommentar zur Tätigkeit:
ab 1919 niedergelassene Kinderärztin in Berlin
1927 stand sie auf der Vorschlagsliste des Groß-Berliner Ärztebundes für die Wahlen zur Berliner Ärztekammer
Tätigkeitsorte:
1914: Berlin, dort: Kaiserallee 157
1917: "im Felde"
1919, 1926-29, 1931, 1933 Berlin, Kaiserallee 156/57
1933 -1937 Amersfort/Holland
1937 Amsterdam
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933.
1934 Entzug der Kassenzulassung aus politischen Gründen
Emigration 06.11.1933 mit Mann und Adoptivtochter in die Niederlande nach Amersfort (s. Herrmanns, S. 58)
In Amersfort gründete Max Levy-Suhl mit seiner Frau ein Heim für schwer erziehbare Kinder. Die Tochter eröffnete dort einen Modesalon (Hermanns et al., S. 153). sie heiratete 1936 den deutschen Kaufmann Heinz Hollaender. Die Ehe wurde 1947 geschieden. Ihr entstammen zwei Kinder.
1937 zog das Ehepaar Levy-Suhl nach Amsterdam. Dort richtete M.L.-S. eine psychoanalytische Praxis ein.
Nach der Besetzung Hollands durch die Deutschen konnte das Ehepaar untertauchen. Sie überlebten so den Krieg ebenso wie auch ihre Adoptivtochter. Max u. Hildegard L.-S. sind in Amsterdam gestorben


Mitgliedschaften:
Groß-Berl. Ärztebund (1927)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1914, MK 1917, 1919, RMK 1926/27, 1928, 1929, 1931, 1933
Leibfried/Tennstedt: Berufsverbote, S. 268
Berliner Ärzte-Correspondenz 32(1927), 426
Ärztebl. f. Berlin 39 (1934), S. 93
Lebenslauf (Diss.)
Bäumer, G.: Gymnasialkurse
Seidler: Kinderärzte 1933-1945..., Bonn 2000, S. 160
Hermanns, Ludger M., Michael Schröter u. Harry Stroeken: Von der Psychotherapie zur Psychoanalyse: Max Levy-Suhl (1876-1947). Luzifer.Amor 27(2014), H. 53, S. 141-167
Ludger M. Hermanns, Stephan von Minden et al.: Dr. med. Max Levy-Suhl und seine Familie. Suhl 2016. Kleine Suhler Reihe 48
Van der Wielen, Wietske: Das Überleben von Max und Hildegard Levy-Suhl im Amsterdamer Untergrund (1942-1945). Luzifer-Amor 30(2017), S. 183-188)
Archivalien

Eigene Publikationen

Publikationen:
Medizinalpraktische Blutuntersuchungen bei rachitischen Kindern. Berlin, Diss. Med. v. 1919
Ueber die dreifache psychische Wurzel der hysterischen Krankheitserscheinungen. Dztsch. med. Wschr. 45(1919), 130 ff.
Deskriptoren:
Emigration
Einsatz im 1. Weltkrieg
jüdische Abstammung
Approbation im Kaiserreich
Abitur
Standespolitik
untergetaucht während des NS