Gertrud Koch, geb. Böhm

Allgemeines

Nachname:
Koch
Geburtsname:
Böhm
Vorname:
Gertrud
Geburtsdatum:
13.02.1886
Geburtsort:
Leipzig
Sterbedatum:
13.06.1934
Sterbeort:
Leipzig
Beruf des Vaters:
Kaufmann
Ehemann:
Willy Koch
Kommentar zum Ehemann:
Appr. 1911, Arzt, Sportarzt, Leichenschauarzt

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Böhm besuchte in Leipzig die Höhere Schule für Mädchen, anschließend die Realgymnasialkurse für Mädchen und legte im Herbst 1906 am Realgymnasium in Leipzig, der Petrischule, die Reifeprüfung ab.
Nach den ersten Semester Medizin in Leipzig und Heidelberg bestand Böhm das Physikum im Februar 1909 und das Staatsexamen im Winter 1911 in Leipzig.
In der Zeit vom 04.01.-15.07.1912 war Böhm als Medizinalpraktikantin an den Kinderheilstätten vom Roten Kreuz in Hohenlychen tätig.
Zum Zeitpunkt ihrer Dissertation, 1912, arbeitete sie an der Universitäts-Hals,- Nasen- und Ohrenklinik Leipzig.
Ort des Staatsexamens:
Leipzig
Datum des Staatsexamens:
Winter.1911
Ort der Promotion:
Leipzig
Datum der Promotion:
1912
Datum der Approbation:
1913

Beruf

Fachbezeichnung:
Sportärztin (RMK 1931ff.)
Art der Tätigkeit:
1914 Assistenzärztin a. Krankenhaus Gitschinerstr. in Berlin
1914-1933 niedergelassene praktische Ärztin in Leipzig
1931, 1933 auch Sportärztin in Leipzig
1933 Schulärztin
Kommentar zur Tätigkeit:
Für die Forschung, die Böhm für ihre Dissertation betrieb, entfernte sie an vier Hunden und mehreren Kaninchen die Bauchspeicheldrüse und maß die O - und CO -Abgabe mit einer speziellen Apparatur. Es wurden jedoch keine befriedigenden Ergebnisse erzielt. Darüber hinaus zweifelte Böhm ohnehin an der Übertragbarkeit der Befunde auf den Menschen.
1929 wurde G. Koch als Vertrauensärztin in die Angestelltenversicherung Leipzig berufen.
Zu einem unbekannten Zeitpunkt nach ihrer Dissertation heiratete sie Willy Koch, einen Sport- und Leichenschauarzt, der 1933 unter der gleichen Adresse wie Böhm verzeichnet wird (RMK).
Tätigkeitsorte:
1914: Berlin (RMK)
1914-1933: Leipzig, dort:
Gohliserstr. 2 (RMK 1926/27 ff.)
Haupttätigkeitsort:
Leipzig
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933.
Im Deutschen Ärzteblatt vom 12.1. 1935 wird Frau Dr. G. Koch als tot gemeldet (ohne nähere Datumsangabe).
Mitgliedschaften:
BdÄ (1929)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1914, MK 1919, RMK 1926/27-1929, 1931, 1933, 1935
Lebenslauf (Diss.)
Dtsch Ärztebl. 65 (12.01.1935), Nr. 2, S. III
Kästner, Mangel an Leistungsfähigkeit, 1993, S. 15/16
Münchner Handbuch des Arztes, Klinikers und Apothekers.Berlin: ca. 1953, S.140
Mschr. Dtsch. Ärztinnen 5.(1929), S. 62
Diamant, Adolf: Chronik der Juden in Leipzig. Chemnitz/Leipzig 1993, S. 415
Leipziger Jüdisches Jahr- und Adreßbuch 1933. Berlin 1994, 35
Bachhuber, Dagmar: Dr. med. Elisabeth Herzfeld (1890-1966). Eine der ersten in Leipzig niedergelassenen Ärztinnen. Leipzig, Diss. Med. v. 16.04.2002

Eigene Publikationen

Publikationen:
Experimentelle Untersuchungen über den Gasstoffwechsel bei Tieren nach Pankreasexstirpation und Leberausschaltung. Leipzig, Diss. Med. v. 1912
Deskriptoren:
Approbation im Kaiserreich
(Auto-)Biographie vorhanden
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)