Hedwig Landsberg, geb. Hamburger

Allgemeines

Nachname:
Landsberg
Geburtsname:
Hamburger
Vorname:
Hedwig
Geburtsdatum:
24.08.1888
Geburtsort:
Posen
Sterbedatum:
22.09.1956
Sterbeort:
Berlin
Beruf des Vaters:
Bankdirektor
Ehemann:
Landsberg, Max
Kommentar zum Ehemann:
Architekt. (20.04.1878, Berlin - 16.03.1930), Heirat 1919
Kinder:
2
Kommentar zu den Kindern:
Rolf (1920-2003), Chemiker
Peter (1922-2010), Physiker
Sonstiges:
Der Vater der Ärztin war Naphtali Hamburger (1854 - 1934), Bankdirektor in Posen und Berlin, der Name der Mutter lautete Ida Hamburger, geb. Lichtenstein (1867 St. Louis/Mo. - 1937 Berlin).
Ihr Bruder hieß Hans Nathan Hamburger, Dr. jur. Richter, der am 27.3.1891 in Posen geboren wurde und am 7.9.1953 in der Emigration in Sao Paulo starb.

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Hamburger besuchte die königliche Luisenschule zu Posen und bereitete sich anschließend durch Privatunterricht auf das Abitur vor, das sie Ostern 1908 am Realgymnasium zu Bromberg bestand.
Im SoSe 1908 war Hamburger als Gasthörerin der Medizin in Berlin eingeschrieben, anschließend immatrikulierte sie sich regulär und studierte in Berlin, Freiburg, Heidelberg und München. Im WS 1913/14 bestand sie das Staatsexamen, am 23.02.1914 das Doktorexamen in München.
Ort des Staatsexamens:
München
Datum des Staatsexamens:
1913
Ort der Promotion:
München
Datum der Promotion:
1914
Datum der Approbation:
1914

Beruf

Art der Tätigkeit:
1914 Assistenzärztin auf der Inneren Station des Kreiskrankenhaus Barmbeck, Hamburg
1919 Assistenzärztin am Westend-Krankenhaus in Berlin
1919-1937 niedergelassene Ärztin

Kommentar zur Tätigkeit:
Nach ihrer Approbation arbeitete Hamburger auf der inneren Station des Krkhs. Barmbeck in Hamburg. 1919 übte sie die ärztliche Tätigkeit in Posen aus, von 1926 - 1937 in Berlin.
Am 02.07.1927 referierte Hamburger auf der Tagung für soziale Krankenhausfürsorge am 02.07.1927 in Goslar über die "Aufgaben und Entwicklung der sozialen Krankenhausfürsorge.".
Auf der 1. Sitzung des geschäftsführenden Ausschusses der Deutschen Vereinigung für den Fürsorgedienst im Krankenhaus wurde sie zur Geschäftsführerin gewählt.
Nur bei Freidenreich wird sie als Kinderärztin bezeichnet.
Tätigkeitsorte:
1914 Hamburg
1919 Posen
1926-29, 1931 Berlin, Landgrafenstr. 11
1933, 1935, 1937 Berlin, Hohenzollerndamm 59/60
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. 1933 Entzug der Kassenzulassung. 1940 emigrierte Landsberg nach Brasilien/Sao Paulo, später (1947) nach England. Dort arbeitete sie als Hausmutter in einem Kinderheim. 1956 Rückkehr nach Deutschland, Berlin, wo sie starb.
Andere Angaben zur Emigration: Emigration am 23.03.1939 nach GB, Leeds.
Mitgliedschaften:
Dtsch. Vereinigung f. d. Fürsorgedienst im Krankenhaus, dort Geschäftsführerin (1927)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1914, MK 1919, RMK 1926/27, 1933, 1937
Lebenslauf (Diss.)
Lexikon d. dtschspr. Emigration, Bd. I, S. 267
Freidenreich, H.P.: Jewish Women Physicians in Central Europe in the Early Twenthieth Century, Paper delivered at the Annual Conf. of the Association for Jewish Studies, Dec. 12, 1993, S. 17
Münch. Med. Wschr. 74 (1927), S. 746, S. 1695
Leibfried/Tennstedt, Berufsverbote, 1980, S. 258. Verzeichnis jüdischer Ärzte in der Reichshauptstadt, 1937
Archivalien

Eigene Publikationen

Publikationen:
Über einen Fall von Tumor des Kleinhirnbrückenwinkels. München, Diss. Med. v. 1914
Soziale Krankenhausfürsorge (Vjschr. Dtsch. Ärztinnen 3 (1927), S. 91 f.)
Deskriptoren:
Gesundheitsaufklärung
Öff. Gesundheitswesen
Approbation im Kaiserreich
jüdische Abstammung