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Ärztinnen im Kaiserreich

Wo bleiben die Frauen in der Medizingeschichte?

Mit dieser Frage im Hinterkopf begann Ende der 1980er Jahre die Bibliotheksangestellte Jutta Buchin am Institut für Geschichte der Medizin biographische Daten und Dokumente von Ärztinnen zu sammeln, die ihre Ausbildung noch zu Kaisers Zeiten absolviert hatten. Auswahlkriterium war:

  • die Ärztinnen mussten eine akademische Ausbildung absolviert haben
  • in Deutschland geboren oder zumindest in Deutschland tätig geworden sein
  • ihre Ausbildung 1918 beendet haben.

Mittlerweile stellt die Dokumentation "Ärztinnen im Kaiserreich" die umfangreichste Materialsammlung zur Geschichte der Ärztinnen in Deutschland dar. 1995 erhielt Frau Buchin für ihre Bemühungen den Margherita-von-Brentano-Preis der Freien Universität Berlin.

Das bis Anfang der 90er Jahre gesammelte Material bildete die Ausgangbasis für die über Berlin hinaus bekannte Wanderausstellung "weibliche Ärzte" von Frau PD Dr. Eva Brinkschulte sowie den Begleitband zur Ausstellung: "Weibliche Ärzte. Die Durchsetzung des Berufsbildes in Deutschland." 2. Aufl. Berlin 1995.

Zwischen 1996-1999 konnte mit Hilfe eines von Frau Professor Bleker geleiteten Projektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Sammlung weiter ergänzt und ausgewertet werden. Die Ergebnisse wurden unter dem Titel "Ärztinnen aus dem Kaiserreich. Lebensläufe einer Generation" von Johanna Bleker und Sabine Schleiermacher (Weinheim 2000) publiziert.

Zu den Ärztinnen aus dem Kaiserreich kamen noch die in der Medizin forschenden Wissenschaftlerinnen wie z.B. Lydia Rabinowitsch-Kempner dazu sowie Ärztinnen der Weimarer Zeit, die durch wissenschaftliche oder politische Tätigkeit bekannt wurden. Das noch in der Ferne liegende Ziel wäre, alle Ärztinnen, die ihre Ausbildung bis 1933 abgeschlossen haben, in die Datenbank aufzunehmen.

Wir haben die Hoffnung, durch die Nutzer dieser Datenbank auch zu neuen Informationen zu kommen und freuen uns über jede Art von Ergänzung, Berichtigung oder sonstige Resonanz (Kontakt).