Gerda Brandt, geb. Bluhm

Allgemeines

Nachname:
Brandt
Geburtsname:
Bluhm
Vorname:
Gerda
Geburtsdatum:
1906
Geburtsort:
Posen
Sterbedatum:
23.07.1993
Sterbeort:
Berlin
Kommentar zu den Lebensdaten:
nach der Scheidung 1960 nahm sie den Geburtsnamen Bluhm wieder an
Ehemann:
Brandt, Günther
Kommentar zum Ehemann:
Richter, Eheschließung 1966. Günther Brandt versteckte ab 1942 Menschen, die vor der Deportation geflohnen waren. Nach dem Kriege freier Kolumnist bei der "Weltbühne", 1946 Lehrauftrag für Zivilrecht an der Berliner Humboldt-Universität, ab 1948 Honorarprofessor für Bürgerliches Recht und Zivilprozeßrecht an der Freien Universität Berlin. Er starb 1968
Heirat nach dem Krieg, Scheidung am 09.09.1960
Kinder:
1
Kommentar zu den Kindern:
Lothar, geb. 1942
Sonstiges:
Mutter: Regine Bluhm
Nach ihrer Scheidung 1960 nahm sie den Namen Bluhm wieder an

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
1912 bis 1915 Schulbesuch in Wien
1915 bis 1925 Schulbesuch in Charlottenburg
Studium in Berlin und Wien
Ort der Promotion:
Berlin
Datum der Promotion:
09.07.1932
Datum der Approbation:
02.02.1932

Beruf

Fachbezeichnung:
praktische Ärztin
Art der Tätigkeit:
1933 Assistenzärztin am Städt. Krankenhaus Britz
1941 - 1942 "Krankenbehandlerin"
1945 - 1958 Allgemeinpraktikerin
Tätigkeitsorte:
1933-1953 Berlin, dort:
Britz, Stubenrauchring (1933)
Charlottenburg 4, Dahlmannstr. 2 (1933-1943)
NW 87, Brückenallee 19 (heute: Bartningallee) (1943, 1945-1960)
Haupttätigkeitsort:

Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933, Enztug der Kassenzulassung am 22.04.1933. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie mit Nebentätigkeit am Krankenhaus. 1938 Entzug der Approbation. 1940 wurde sie als "Krankenbehandlerin" zwangseingesetzt
Als die Mutter die Unterlagen für eine Deportation nach Theresienstadt erhielt, tauchten sie und ihr Enkel mit Hilfe von Günther Brandt unter. M. Brandt lebte noch bis 1943 legal in Charlottenburg. Danach mußte sie ebenfalls mit Hilfe von Günther Brandt untertauchen. Mit falschen Papieren gingen sie nach Schlesien, 1945 nach Mecklenburg und konnten dort überleben. Im März 1945 kehrte Gerda Bluhm unter falschem Namen nach Berlin zurück. Nach Kriegsende richtete Frau Bluhm im Hause Dr. Brandts in Tiergarten eine Praxis ein.

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1933, 1937
Berl. Aerzte-Corr. 38(1933), S. 8
Schilde, Kurt: Versteckt in Tiergarten. Berlin 1995, S. 96-101
Berliner Ärzte-Adreßbuch, Ausg. 1953, Berlin 1953, S. 140
Berliner Ärzte-Adreßbuch 1960. Berlin: Bucho (um 1960), S. 92
Benz, Wolfgang (Hrs.): Überleben im Dritten Reich. München, 2003, S. 101, 105

Eigene Publikationen

Publikationen:
Die Frage der Leberparenchymschädigung beim Morbus Biermer und ihr klinischer Nachweis. Berlin, Med. Diss v. 09.07.1932, zugl. Folia Haematol. 47
Deskriptoren:
jüdische Abstammung
Approbation in Weimarer Republik
untergetaucht während des NS