Anna Hübschmann, geb. Lauer

Allgemeines

Nachname:
Hübschmann
Geburtsname:
Lauer
Vorname:
Anna
Geburtsdatum:
22.03.1886
Geburtsort:
Frankfurt a. M.
Sterbedatum:
April.1965 o. 1969
Sterbeort:
Kiedrich/Rh.
Kommentar zu den Lebensdaten:
der Hartmannbund gibt das Todesjahr mit 1969 an
Konfession:
katholisch
Beruf des Vaters:
Schreinermeister oder Kaufmann
Ehemann:
Karl Ferdinand Hübschmann
Kommentar zum Ehemann:
Senatspräsident am Kammergericht Berlin. Heirat 1925.
Kinder:
2
Kommentar zu den Kindern:
Kinder: geb. 1927 und 1929.
Sonstiges:
Erziehung sehr fromm und katholisch. Sie hatte fünf weitere Geschwister
zwei Brüder verstarben sehr früh. Eine der Schwestern war Prof. Dr. phil. Amalie Lauer (1882-1950), eine führende Vertreterin der katholischen Frauenbewegung und seit 1919 Mitglied der Zentrumspartei und der Nationalversammlung. Weitere Schwester: Therese Lauer (stirbt Anf. d. 30er Jahre).

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch der Volksschule in Frankfurt a. M., Tätigkeit als Sekretärin, dann als Journalistin bei der Frankfurter Zeitung und Kleinen Presse, dort Vorbereitung auf die Reifeprüfung
Herbst 1916, im ALter von dreißig Jahren Reifeprüfung am Realgymnasium Marburg a. d. Lahn
Medizinstudium in Frankfurt a. M., dort ärztliche Vorprüfung im Frühjahr 1919
zwei der klinischen Semester Studium in Köln. Mai 1921 medizinisches Staatsexamen in Frankfurt a. M.
Juni bis Okt. 1921 Medizinalpraktikantin auf der inneren Abteilung des Städtischen Krankenhauses Frankfurt a. M.
01.11.21 - 15.5.1922 Medizinalpraktikantin der Frauenklinik des Städt. Krkhs. Frankfurt a. M.
Ort des Staatsexamens:
Frankfurt a. M.
Datum des Staatsexamens:
Mai.1921
Ort der Promotion:
Frankfurt a. M.
Datum der Promotion:
22.07.1922
Datum der Approbation:
1921

Beruf

Fachbezeichnung:
praktische Ärztin (Hartmannbund)
Art der Tätigkeit:
15.05. - 30.06. 1922 Tätigkeit in der Hebammenlehranstalt Köln, danach Tätigkeit in der Kinderklinik Köln
1929 - 37 im RMK verzeichnet, jedoch ohne Praxis (wahrscheinlich, weil "politisch unzuverlässig", s. Aussage der Tochter etc....)
nach 1939 Tätigkeit als medizinische Gutachterin (bei der AOK??) und in Verbindung mit dieser Tätigkeit Betriebsärztin in einer Spinnerei und/oder Weberei in Berlin-Zehlendorf, in der zahlreiche Juden zur Zwangsarbeit verpflichtet waren.
Ab 1945 - ca 1960: niedergelassene Ärztin in Berlin
Kommentar zur Tätigkeit:
Vermutlich konnte sie mit der Unterstützung ihrer Schwestern und mit der eigenen Arbeit als Journalistin ihr Studium finanzieren. Nach 1933 besuchte sie zusammen mit ihrer Studienkollegin Dr. med. Tina Panick-Martin verschiedene medizinische Fortbildungsveranstaltungen. Prakt. Ärztin, Vertrauensärztin
Tätigkeitsorte:
1922 Köln
1925 - 1933 Berlin
1929-1933 Berlin, Alsenstr. 137
1935 Berlin-Nikolassee, Krottnauerstr. 4
1937 Berlin-Zehlendorf, Herderstr. 27
1949, 1953, 1960: Bln.-Zehlendorf, Bogotastr. 27
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
Nach 1933 Schwierigkeiten bei der Bewerbung in Berlin um eine kassenärztliche Zulassung wegen "politischer Unzuverlässigkeit" aufgrund der Tatsache, daß ihre Schwester Amalie Lauer sich gegen den Nationalsozialismus ausgesprochen hatte und die Fam. Hübschmann in der eigenen Nachbarschaft als Kritiker des NS-Regimes eingeschätzt wurde.
Mitgliedschaften:
Hartmannbund (Eintritt: 31.7.1949)
Berl. Med. Ges. (1926)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
RMK 1929, 1931, 1933, 1935, 1937
Hess. Ärzteblatt 9 (1977), S. 880
Caritas-Kalender 1975, S. 25
Jansen: Prof. Dr. phil. Amalie Laurer. 1882-1950 (Die christliche Frau (1960), S. 141-144)
Ärzteverzeichnis für Groß-Berlin. Adressbuch für das Gesundheitswesen Gross-Berlin. Jahrgang 1949
Berliner Ärzte-Adreßbuch. Berlin: Bucho 1953, S. 160, 1960, S. 100
Berliner med. Gesell. 1926 Bd. LVII (1927)
Archivalien
Die Medizin in West-Berlin 1961, Berlin 1961, S. 100
Portrait:
Ja: Scherenschnitt Anna Lauer (Original vorhanden, stammt aus dem Besitz der Tochter A. Lauers, R. Jansen)
ein Photo, 1917/18 aufgenommen, zeigt Lauer im Präparierkurs des Anatomischen Instituts der Universität Frankfurt (zweite von rechts)
ein weiteres zeigt die Ärztin als Famula vor dem Universitätsklinikum Lindenburg in Köln, 1920, als zweite von rechts

Eigene Publikationen

Publikationen:
Über Abortbehandlung. Frankfurt a.M., Diss. Med. v. 22.07.1922
Deskriptoren:
Fachgesellschaften
(Auto-)Biographie vorhanden
Vorberuf
Abitur
Approbation in Weimarer Republik