Auguste Hoffmann

Allgemeines

Nachname:
Hoffmann
Vorname:
Auguste
Geburtsdatum:
02.12.1902
Geburtsort:
Halle a. S.
Sterbedatum:
24.10.1989
Sterbeort:
Berlin
Beruf des Vaters:
Hauptmann
Sonstiges:
Vater: Ulrich Hoffmann
Mutter Charlotte Hoffmann, geb. von Dunker

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Herbst 1908 bis Herbst 1911 Besuch von Privatschulen in Berlin-Charlottenburg, 1911 - 1912 höhere Töchterschule in Mainz, 1912 - 1915 Lyzeum und ab Ostern 1915 die Studienanstalt realgymnasialer Richtung der Cecilienschule in Berlin-Wilmersdorf
Abitur Ostern 1922
Medizinstudium in Halle (2 Sem.)
1923/24 Studium an der preußischen Hochschule für Leibesübungen
Medizinstudium in Halle, Freiburg u. Wien (1925-27)
Physikum Ostern 1925
Staatsexamen 1927 in Halle
Ort des Staatsexamens:
Halle a. S.
Datum des Staatsexamens:
1927
Ort der Promotion:
Halle a. S.
Datum der Promotion:
20.01.1929
Datum der Approbation:
1929

Beruf

Fachbezeichnung:
Sportärztin (RMK 1933), praktische Ärztin (1945, 1946)
Art der Tätigkeit:
1933/4 - mindestens 1944 Obergauärztin des BDM in Berlin und Ärztliche Referentin für den gesamten BDM
1934 - 36 Ärztin an der Deutschen Hochschule für Leibesübungen
ab 21.01.1939 Lehrauftrag für "Sportmedizin für Frauen", Ass. am anat. Inst. der Med. Fak. in Berlin
ab 30.10.1940 Dozentin für Sportmedizin an der Universität Berlin
1946 Prof. mit vollem Lehrauftrag an der Humboldt-Univ. Berlin
1948 Leitung der Anatomie in Greifswald
1949 - 52 Wiss. Mitarbeiterin Max-Planck-Inst. f. Silikatforschung
1953 - 54 Forschungsstipendium
1953-54 Wiss. Mitarbeiterin am Anatomischen Institut der FU Berlin
1955 a. o. Prof. PH Berlin
1965 Ordinaria
1967 Prorektorin der Pädagogischen Hochschule Berlin
emeritiert 1969
Kommentar zur Tätigkeit:
Nach eigenen Angaben wurde sie von Edith von Lölhöffel animiert, an der Deutschen Hochschule für Sport zu arbeiten und Mitglied im BdÄ zu werden.
Im August 1935 u. im Sommer 1936 ist sie Kursleiterin eines Lehrganges zur Ausbildung von Sportärztinnen.
sie berichtete in der "Ärztin" regelmäßig über Frauensport und über die Olympiade 1936
1937 wurde ihr das Olympia-Ehrenzeichen zweiter Klasse verliehen
Habilitation 1938, Berlin über: Einfluß des Trainings auf die Skelettmuskulatur, hielt darüber auch einen Vortrag vor der Berliner Physiologischen Gesellschaft am 27.5.1938
Tätigkeitsorte:
1930-1989 Berlin, dort:
1930, 1931 Charlottenburg 9, Deutsches Sportforum, Annaheim
1931, 1932, 1933, 1937, 1938, 1942, 1945, 1949, Knesebeckstr. 20-21
1944 NW 7, Ziegelstr. 27
1956, 1960, 1961 Charlottenburg 9, Olympische Str. 20
1967, 1989 Berlin
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
Nach eigenen Angaben wurde sie 1934 aus dem BDM "rausgeschmissen", weil sie zu wenig politisch gewesen sei, tatsächlich aber gehörte sie seit 1934 der Hitlerjugend an und war zumindest bis 1944 auf Teilzeitbasis als Vertragsärztin für den BDM und ab September 1937 in der Nationalsozialistischen Studentenkampfhilfe tätig, wo sie auch Mitglied war. 1935 ist sie Obergauärztin für den Berliner BDM
1948 wird sie nach Greifswald versetzt aufgrund Unklarheiten bei der Einschätzung ihrer politischen Haltung während der NS-Zeit, wird aber im gleichen Jahr wegen der kritischen Personallage zurückberufen nach Berlin an das Anatomisch und Anatomisch-biologische Institut der Universität
1950 nimmt sie an einer Protestversammlung für verhaftete Studenten der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin teil
1951 kündigt sie ihr Arbeitsverhältnis mit der Humboldt-Universität und geht an die Freie Universität Berlin
1959 hält sie einen Vortrag auf dem Kongreß für ärztliche Fortbildung über: Sport und Erholung
Mitgliedschaften:
BdÄ (1930)
Berl. Physiol. Gesellschaft (1938)
Dtsch. Akademikerinnen-Verband, (1952 Vorsitzende, 1956 3. Vorsitzende)
Anatomische Ges. 1947
Bund Dtsch. Ärzte (1938)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
Ärzteblatt für Berlin 40(1935), 386
Boedecker/Plath (Hrsg.): 50 Jahre Habilitationen von Frauen in Deutschland. Göttingen 1974 , S. 102
Eckelmann, Christine: Ärztinnen in der Weimarer Zeit und im Nationalsozialismus. Wermelskirchen 1992, S. 94
RMK 1933, 1937
Fernsprechbuch Berlin 1945, 1946
Ärztin 7 (1931), S. 14, 142, 8 (1932), S. 26
Die Frau 48 (1940/41), S. 124, 49 - 51 (1941/42 - 1943/44), S. 25
Mitteilungsbl. d. Dtsch. Ärztinnenbundes 14 (1967), S. 16
Berliner Ärztebl. Rotes Bl. 65 (1952), H. 24
Mädchenbildung - Frauenschaffen 6(1956), s. 551
Berl. Ärzte-Corr. 36 (1931), S. 8
Ärztin 4 (1990), S. 14
Mitgliederverz. d. Bundes Deutscher Ärzte v. 1938
Tent, James F.: Freie Universität Berlin. Berlin: Colloquium Verl., S. 90 f.
Der Arzt. Wegweiser durch d. Berl. Gesundheitswesen 1952
Amtl. Fernsprechbuch 1945, 1946
Ärztin (1990), H. 4, S. 14
Leibesübungen. Zentralorgan für Turnpädagogik und Sportmedizin 51 (1932), S. 322
Münch. Med. Wschr. 82 (1935), S. 1183, 83 (1936), S. 738, 84 (1937), o. S.
Ärzteverzeichnis für Groß-Berlin. Adressbuch für des Gesundheitswesen Gross-Berlin. Jahrgang 1949
Gertrud Pfister (Hg.): Frau und Sport. Frankfurt a. M. 1980, 121-123, 296
Ruschhaupt, Ulla; Reinsch Heide: Die ersten Jahre nach der Wiedereröffnung der Universität 1946-1951. In: Von der Ausnahme zur Alltäglichkeit. Frauen an der Universität Unter den Linden. Berlin 2003, S. 154, 158-159
Vogt, Annette: Die Privatdozentinnen. In: Von der Ausnahme zur Alltäglichkeit. A.a.O., S. 97
Portrait:
Ärzteblatt f. Berlin 41(1936), 447

Eigene Publikationen

Publikationen:
Stoffwechselregulationen. VIII. Mitteilung: Zur Physiologie des Fettgewebes und der Fettablagerung. Halle, Diss. Med. v. 1927
u. Hans Liepmann: Untersuchungen bei einem Fall von Pankreasinsuffizienz. Zschr. Kinderhk. 50(1930), 212-223)
Der Einfluß sportlicher Berufsausbildung auf Menstruationsablauf. Zbl. f. Geburtshilfe u. Gynäkologie 1933 , Bd. 105, 245. (zit. nach: Ärztin 12(1936), 15)
Genitalfunktion und Sport. Eine Erwiderung auf den Artikel von Prof. Küstner in Münch. Med. Wschr. 1933, Nr. 4, S. 137 (Münch. Med. Wschr. 80 (1933), S. 580-581)
Die Aufgaben der Ärztin im Bund Deutscher Mädel. (Ärztin 10(1934), S. 31 - 32)
Die erzieherische Aufgabe der Aerztin im BdM. (Ärztin 10(1934), 205-206)
Die körperliche Ertüchtigung der Frau. (Leibesübungen und körperliche Erziehung. 53 (1934), H. 19, S. 381 - 382)
Zur Frage der Neugestaltung der Turn- und Sportlehrerinnenausbildung. (Ärztin 11(1935), 28 - 29)
Eindrücke von der Reichsausstellung "Frau und Volk" in Düsseldorf (Ärztin 11(1935), 105 - 108)
Der anatomische Konstitutionstypus und die Leibesübungen bei Mann und Frau. In: Jaensch, W.: Leibesübung und Körperkonstitution. Berlin 1935, S. 38 (zit. nach: Ärztin 12(1936), 15)
Zur Geschichte der Olympischen Spiele. (Ärztin 12(1936), S. 5 - 10)
Die Teilnahme der Frauen an den olympischen Spielen. (Ärztin 12(1936), 34-37)
u. Walther Jaensch: Hochleistung und Körperbau unter Berücksichtigung früherer Olympiateilnehmer und internationaler Wettkämpfer (Münch. Med. Wschr. 83 (1936), S. 1212-121)
Olympiastreiflichter. (Ärztin 12(1936), 188-192)
Antwort auf die Rundfrage: Welche Grundsätze gelten für eine zweckentsprechende Kleidung bei den wichtigsten Sportarten des Sommers und Winters? (Münch. Med. Wschr. 83 (1936), S. 1243-1244
u. W. Meister: Sportärztliche Erfahrungen aus den Prüfungslagern für Sportstudentinnen Marburg 1936 und 1937 (Leibesübungen u. körperliche Erziehung 56 (1937), H. 24, S. 571 - 574)
Die sportliche Grundausbildung der Studierenden. (Ärztin 13(1937), 113-116)
Das sportärztliche Arbeitsgebiet. Ärztin 13(1937), 211-215
u. Walther Jaensch: Rasse. Konstitution und Höchstleistung bei den Siegern des XI. Olympia. (Münch. med. Wschr. 84(1937), 16 - 22)
Einfluß des Trainings auf Skelettmuskulatur. Leipzig 1938
Der Einfluß des Trainings auf die Skelettmuskulatur. (Zschr. Mikros. anat. Forsch. 43(1938), o. S. (zit. nach Ärztin 15(1938), 48))
Leistungsfähigkeit und Kondition. (Ärztin 15(1939), 44- 48)
Sport und Kriegsernährung und Leistungssteigerung. Bemerkungen zu dem Artikel von Geheimrat Dr. L. Heefimayrm München in dieser Wschr. 1939, Nr. 43. (Münch. med. Wschr. 87(1940), 129)
Die körperliche Erziehung der Mädchen. Ärztin 16(1940), 145-148)
Betriebssport. (Ärztin 17(1941), 245-256)
Sport und Menstruation. Aerztin 18(1942), 209-214)
Kreislauffürsorge und Gesundheitsführung. (Ärztin 18(1942), 323-327)
Herzgröße und körperliche Arbeit. (Ärztin 20(1944), 33 - 37)
Die Entwicklung des Fettgewebes beim Menschen (Anat. Anz., Bd. 97 (1949/50), H. 13/15, S. 242-250)
Wie kann der Arzt dem Schulversager helfen? Vortrag im Pädagogischen Funk des Senders Freies Berlin (SFB) Oktober 1957. (Mädchenbildung - Frauenschaffen. 7(1957, H. 1, S. 543 - 547)
Sport und Erholung. Gesundheitspolitik 2(1960), S. 32 - 39
Der goldene Plan der Deutschen Olympischen Gesellschaft. (Gesundheitspolitik 3(1961), S. 339 - 351)
Bedeutung und GEstaltung der Gesundheitserziehung in der Lehrerbildung und die Aufgabe der Humanbiologie. (Gesundheitspolitik 3 (1961), S. 296 - 303)
Frauensport. In: Groh: Lehrbuch der Sportmedizin. 1962
Frau und Leibesübungen im Wandel der Zeit. Schorndorf b. Stuttgart 1965. (= Beitr. z. Lehre und Forschung der Leibeserziehung. 24)
Frau und Leibesübungen im Wandel der Zeit (= Beitr. z. Lehre u. Forschung d. Leibeserziehung 24). Schorndorf bei Stuttgart 1965
u. Inge Bausenwein: Frau und Leibesübungen. Bad Godesberg 1967
Die Frau im Sport. 4000 Jahre Frauensport. Ausstellung des Schweizerischen Turn- und Sportmuseums in Basel, 25.6.-6-7.1969... (Katalogtexte: Auguste Hoffmann, Fritz Karl Mathys). Basel 1969
Die Bedeutung der Vereine für die sportliche Betätigung der Frau. Köln 1971
Sportmedizinische Grundlagen zum Leistungssport der Mädchen und Frauen. (=Trainerbibliothek 12.). Berlin 1975
Ärztliches zum Frauen-Segelflug (in: Pfister, Gertrud (Hg.): Frau und Sport, Frankfurt/M. 1980, S. 121-123)
Deskriptoren:
Fachgesellschaften
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)
Kaiser-Wilhelm-Institut
NS-Gesundheitsdienst (o.ä.)
Habilitation
Approbation in Weimarer Republik
Abitur