Helene Stoeltzner, geb. Ziegelroth

Allgemeines

Nachname:
Stoeltzner
Geburtsname:
Ziegelroth
Vorname:
Helene
Geburtsdatum:
10.02.1868
Geburtsort:
Warschau
Sterbedatum:
01.10.1961
Sterbeort:
Berlin
Kommentar zu den Lebensdaten:
Geburtsdatum lt. Angabe des Enkel 10.02.1868, sie selbst gibt in ihrer Diss. 1870 an
Beruf des Vaters:
Kantor
Ehemann:
Stoelzner, Wilhelm
Kommentar zum Ehemann:
Arzt, Kinderarzt, (1872-1954), appr. 1896, a. o. Prof., 25 Jahre Direktor der Universitäts-Kinderklinik in Halle, Königsberg und ab 1937 in Berlin. Eheschließung 19.12.1904
Kinder:
1
Kommentar zu den Kindern:
Tochter: Gudrun Fett
Sonstiges:
Schwester der Ärztin Nathalie Ferchland, geb. Ziegelroth
Vater: Israel Ziegelroth, Kantor
Mutter: Ehefrau Rachel, geb. Warz
Es gab 7 Kinder in der Familie:
Helene Ziegelroth, verheiratete Stoelzner - Ärztin
Peter Ziegelroth - Arzt
Leo Ziegelroth - Sänger
Nathalie Ziegelroth, verh. Ferchland - Ärztin
Bernhard Ziegelroth - Sänger
Hermine Ziegelroth - Zahnärztin, überlebte das KZ Theresienstadt
Adolf Ziegelroth - Sänger, später Arzt
(Die Angaben entsprechen nicht der tatsächlichen Chronologie)
Peter Ziegelroth war auch Bauherr, der das Sanatorium im Krummhübel (Schlesien, Riesengebirge) und das Krankenhaus Waldfrieden in Berlin Zehlendorf bauen ließ.


Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Höhere Töchterschule in Samter (Posen) und Schwedt
Mai 1893 - Sept. 1896 Arbeit in Mexiko in einem deutschen Diplomatenhaushalt als Erzieherin
Studium: 1897 - August 1900 Maturitätsprüfung (15.09.1899) und schweizerische Vorprüfung in Zürich, 1900-1902 Medizinstudium in Halle nach dem Bundesratsbeschluß vom Juni 1900, 03.11.1900 Physikum in Halle, 12.11.1902 Staatsexamen in Halle
Ort des Staatsexamens:
Halle a. S.
Datum des Staatsexamens:
12.11.1902
Ort der Promotion:
Halle a. S.
Datum der Promotion:
28.11.1902
Datum der Approbation:
1902

Beruf

Fachbezeichnung:
Kinderärztin
Art der Tätigkeit:
1903, 1904 niedergelassene Ärztin
1906 Ärztin an der Universitäts-Poliklinik für Kinderkrankheiten in Halle
1908, 1911, 1914, 1919, 1926/27 niedergelassene Ärztin
1929-1937 keine Praxis
ab Mai 1937 niedergelassene Ärztin
Nov. 1952 Mitarbeiterin ihres Ehemannes in Berlin-Lichterfelde
Kommentar zur Tätigkeit:
In Halle arbeitete H. Stoeltzner zumindest 1906 an der Universitätskinderklinik, die von ihrem Ehemann geleitet wurde.
Im Nachtrag 1 zum Ärzteverzeichnis des RMK werden Helene Stoeltzner und ihr Ehemann als jüdische Ärzte aufgeführt. Über ihren Aufenthalts- bzw. Tätigkeitsort von 1938 bis 1945 ist nichts bekannt. 1952 wird sie im Berliner Ärzteblatt anläßlich ihres 50jährigen Doktorjubiläums als Mitarbeiterin ihres Mannes erwähnt. Am 10.02.1958 beging sie in Berlin ihren 90. Geburtstag
Tätigkeitsorte:
1903, 1904 Berlin, Potsdamer Str. 140
1906 Halle, Universitäts-Poliklinik für Kinderkrankheiten
1908, 1911, 1914 Halle
1919 Merseburg
1926/27 Königsberg
1929, 1931, 1935, 1937 Königsberg, Hufenallee 25
Mai 1937, Nov. 1952, 1958 Berlin, Ringstr. 101
Haupttätigkeitsort:
Königsberg
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. Ihr Ehemann beantragt 1937, ein Jahr vor Erreichung der Altersgrenze, wegen seiner jüdischen Ehefrau Entpflichtung von seinen Aufgaben und zieht mit ihr nach Berlin. Approbationsentzug 1938
Über die Zeit zwischen 1937 u. 1945 gibt es keine Angaben zu H. Stoeltzner
Mitgliedschaften:
Bund Deutscher Ärztinnen (2. Vorsitzende d. Bezirksgruppe Ostpreussen/Königsberg 1928)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1904, 1906, 1908, 1911, 1914, MK 1919, RMK 1926/27, 1929, 1931, 1935, 1937
Mschr. Dtsch. Ärztinnen 4(1928), S. 33
Ärztbl. Berlin 42(1937), S. 268
Berl. Ärzebl. 65(1952), S. 529, 66(1953), S. 9, 44, , 71(1958), S. 93
Gemkow, Ärztinnen und Studentinnen, 1991, S. 348
Jahresverz. d. a. d. dtsch. Univ. ersch. Schriften 1902
Freidenreich: Jewish Women Physician
Lebenslauf (Diss.)
Berl. Ärztebl. 66 (1953) H.3 S.44, 65 (1952) S.529
Verzeichnis jüdischer Ärzte in der Reichshauptstadt, 1937
Archivalien
Seidler, Eduard: Kinderärzte zwischen 1933-1945. Bonn 2000

Eigene Publikationen

Publikationen:
Über den Einfluß von Schlaf, lokaler Wärme und Kälteapplikation auf die motorische Funktion des Magens. Halle a. S., Diss. Med. v. 28.11.1902
Die osmotische Konzentration der gebräuchlichsten Säuglingsnahrungen (Aus der Universitäts-Poliklinik f. Kinderkrankheiten in Halle a. S. (Jb. Kinderkrankh., Bd. 63,H. 3)(G./Manch. Med. Wschr. 1906/719)
Deskriptoren:
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)
Abitur
jüdische Abstammung
Approbation im Kaiserreich