Martha Seefeld, geb. Kassel

Allgemeines

Nachname:
Seefeld
Geburtsname:
Kassel
Vorname:
Martha
Geburtsdatum:
18.04.1880
Geburtsort:
Steinau a. d. Oder
Sterbedatum:
29.09.1952
Sterbeort:
New York (New York, USA)
Kommentar zu den Lebensdaten:
In der Reichsarztkartei der KV Berlin wird sie als Kassel, geb. Kassel geführt
in der Zeit zwischen ihren Ehen nannte sie sich wieder Martha Kassel
Konfession:
evangelisch
Beruf des Vaters:
Rechtsanwalt, bzw. Justizrat
Ehemann:
1. Simon Mühlfelder
2. Max Seefeld
Kommentar zum Ehemann:
1. Ehe mit Simon Mühlfelder, Arzt, Eheschließung am 22.10.1912 in Berlin, Scheidung um 1920
2. Ehe mit Max Seefeld, Arzt (07.05.1888, Lanken/Westpr. - 18.03.1945 Acacias, Argentinien) Staatsexamen 1912, Promotion 1912, Heirat 13.09.1938
Sonstiges:
Vater: Paul Kassel, Rechtsanwalt
Bruder Heinrich Kassel, Jurist und Rechtsanwalt
sie war befreundet mit Elisabeth Schmitz
nach 1938 trat M. Kassel aus der evangelischen Kirche aus, da sie enttäuscht war über deren Schweigen zu den politischen Ereignissen

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Von 1899 bis 1903 besuchte Kassel die Gymnasialkurse bei Helene Lange in Berlin, Ostern 1903 bestand sie ihr Abitur am Gymnasium in Hanau.
Immatrikuliert während der Vorklinik war sie in Bonn, Göttingen und Erlangen, wo sie im SoSe 1905 ihr Physikum bestand. Anschließend studierte sie in München, Berlin, Zürich und Halle. Hier legte sie im SoSe 1909 das Staatsexamen ab.
1909/10 arbeitete sie im Rahmen ihres praktischen Jahres an der Kinder-Poliklinik d. Universität Halle, am poliklinischen Institut der Universität Berlin und in der orthopädisch-chirurgischen Abteilung der Charité in Berlin.
Ort des Staatsexamens:
München
Datum des Staatsexamens:
SoSe.1909
Ort der Promotion:
Leipzig
Datum der Promotion:
03.08.1912
Datum der Approbation:
15.09.1910

Beruf

Fachbezeichnung:
Dermatologin (RMK 1933, 1937)
Art der Tätigkeit:
Ab dem 15.09.1910 Assistenzärztin am Städtischen Kaiser- und Kaiserin-Friedrich-Krankenhaus
1919-1934 niedergelassene Ärztin in Berlin
keine ärztliche Tätigkeit ab April 1934
Kommentar zur Tätigkeit:
Ärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten
Tätigkeitsorte:
ab dem 15.09.1910 am Städt. Kaiser-und Kaiserin-Friedrich-Kinderkrankenhaus, Berlin
1919 - 1938 Berlin, dort:
1919 Reinickendorferstr. 61
1926/27 NW 6, Luisenstr. 64 (RMK 1926, Nr. 67 lt. Gailus 2010)
1928 N 65, Nazarethkirchstr. 46 (RMK 1928)
1929 - 1937 Luisenstr., 67 (RMK 1929, 1931, 1935, 1937)
1938 C 25 Kaiserstr. 28
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. 1933 Entzug der Kassenzulassung. Übte ab April 1934 keine ärztl. Tätigkeit mehr aus.
Im Dez. 1938 Auswanderung nach Argentinien/Buenos Aires. Ein Bruder von Max Seefeld besaß argentinische Staatsbürgerschaft u. leistete die Bürgschaft. Das Ehepaar unterhielt dort eine Landwirtschaft. Damit sie auswandern konnten, hatte M. K.'s Freundin E. Schmitz ihnen noch ihr bebautes Gartengrundstück am Wandlitzsee abgekauft.
Nach dem Tode von Max Seefeld ging Martha S. in die USA. Winter 1950/51 befand sie sich in New York

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1919, 1926/27, 1929, 1933, 1937
Lebenslauf Diss.
I. Kästner, Mangel an..., 15
Ärzteblatt f. Berlin, 39 (1934) 141, 43 (1938), S. 89
A. Luhn, Frauenstudium Göttingen, 1971, S. 83
Jahresverz. d. a. d. dtsch. Univ. ersch. Schriften, S. 141, 43 (1938), S. 58
Leibfried/Tennstedt, Berufsverbote, 1980, S. 258.
Verzeichnis jüdischer Ärzte in der Reichshauptstadt. Berlin 1937
Erhart, Hannelore; Meseberg-Haubold, Ilse; Meyer Dietgard: Katharina Staritz 1903 - 1953. Dokumentation Band 1: 1903 - 1942. Mit einem Exkurs "Elisabeth Schmitz". Neunkirchen-Vluyn 1999, S. 193, 198, 200, 209, 215, 265, 549
Gailus, Manfred: Mir aber zerriß es das Herz. Der stille Widerstand der Elisabeth Schmitz. Vandenhoeck & Ruprecht 2010, S. 14, 16, 78, 80 - 86, 89f., 92,98, 100, 104, 106, 108, 113, 115f., 119f., 125f., 135, 137, 140, 146f., 150, 157, 164, 175, 182, 203, 207, 211, 214, 217
Archivalien
Portrait:
Gailus 2010, S. 115, 119

Eigene Publikationen

Publikationen:
Über Lebercirrhose unter Beifügung eines Falles von hypertrophischer Lebercirrhose im Kindesalter. Leipzig, Med. Diss. v. 1912
Wedekinds Erotik. (Sexual-Probleme. Zschr. f. Sexualwissenchaft und Sexualpolitik. Frankfurt a.M. 1913, S. 115 - 118
Deskriptoren:
Approbation im Kaiserreich
Abitur
jüdische Abstammung