Marie Kalau vom Hofe, geb. Willms

Allgemeines

Nachname:
Kalau vom Hofe
Geburtsname:
Willms
Vorname:
Marie
Geburtsdatum:
09.09.1891
Geburtsort:
Dötlingen b. Oldenburg
Beruf des Vaters:
Pfarrer
Ehemann:
Friedrich Wilhelm Fabian Kalau vom Hofe
Kommentar zum Ehemann:
Landwirt, Unteroffizier, geb. am 21.09.1891 in Königsberg, Heirat vor 1918, vor 1945 geschieden
Kinder:
1
Kommentar zu den Kindern:
Tochter Ettamarie, geb. 17.05.1919 in Oldenburg
Sonstiges:
Vater: Emil Willms, bereits im Jahre 1918 nicht mehr am Leben
Mutter: Johanne Willms, geb. Wieting

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Ostern 1898 - Ostern 1908 Besuch der Städtischen Höheren Mädchenschule in Oldenburg im Großherzogtum
Oktober 1908 - Frühjahr 1911 Vorbereitung auf das Abitur, teils durch die Gymnasialkurse für Frauen in Berlin, teils durch Privatstudien
Reifeprüfung im März 1911 an der Humanistischen Abteilung der Hohenzollernschule in Berlin-Schöneberg
SoSe 1911 Studium der Philologie (Kunstgeschichte und neuere Sprachen) in Berlin
Medizinstudium Herbst 1911-Herbst 1916 an den Universitäten in Freiburg, Jena und München
Physikum August 1913 in Freiburg, Staatsexamen Dezember 1916 in München
Medizinalpraktikum vom 09. März-01. Oktober 1917 an der Königlichen Universitäts-Nervenklinik in Königsberg/Pr., vom 01. Oktober 1917-01. April 1918 an der Inneren Abteilung der Städtischen Krankenanstalt in Königsberg/Pr.
Ort des Staatsexamens:
München
Datum des Staatsexamens:
Dezember.1916
Ort der Promotion:
Königsberg
Datum der Promotion:
17.07.1918
Datum der Approbation:
08.03.1918

Beruf

Fachbezeichnung:
Neurologin (RMK 1929, 1931, 1937), Psychoanalytikerin
Art der Tätigkeit:
01.10.1917 - 31.03.1918 Medizinalpraktikantin auf der inneren Abt. am Städtischen Krankenhaus in Königsberg
1920 Ärztin an der Staats-Krankenanstalt Friedrichsberg
ab 1926 Arbeit für die Charité und für das Berliner Polizeipräsidium in der Gerichtspsychiatrie
1929, 1931, 1937 niedergelassene Ärztin in Berlin
Polizeiärztin (1935)
Leiterin der Abt. Kriminalpsychologie am Deutschen Inst. f. psychologische Forschung u. Psychotherapie in Berlin (1937)
niedergelassene Neurologin in Hamburg (1952)
Kommentar zur Tätigkeit:
Lehranalyse unter Sandor Rado (1925) und später unter Müller- Braunschweig. Freudianerin
1929 eröffnete sie eine eigene Praxis
zugelassen zur Kassenpraxis als Neurologin in Berlin Wilmersdorf (1933)
Tätigkeitsorte:
01.10.1917 - 31.03.1918: Königsberg
1920 Hamburg 22 (Krankenanstalt Friedrichsberg)
1929-1945 Berlin, dort:
Tempelhof, Dorfstr. 19/20 (1929-1931)
Wilmersdorf, Prinzregentenstr. 84 (1931, 1933)
Wilmersdorf, Kaiseralle 188 (1937)
Halensee, Eisenzahnstr. 2 (1939)
Wilmersdorf, Brandenburgische Str. 20 (1940)
1952: Hamburg, Feldbrunnenstr. 24
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
1935 trat sie in die DPG ein und auch gleich wieder aus, weil sie ihre Stellung als Polizeiärztin gefährdet sah, da es zu der Zeit noch jüdische Mitglieder in der Gesellschaft gab
1937 Tätigkeit am neu gegründeten Deutschen Institut für Psychologische Forschung und Psychotherapie, dem sog. "Göring-Institut", Sie war Abteilungsleiterinfür kriminalpsychologische Forschung und forensische Psychiatrie
Am 01.02.1940 nahm sie ihre Kassenpraxis wieder auf
Nach dem Kriege forderte sie ein Verbot der Psychotherapie für Nichtärzte
1952 ließ sie sich in Hamburg als Nervenärztin nieder
Mitgliedschaften:
BdÄ
Dtsch. Psychoanal. Ges. (DPG) (1935), Austritt 1935
DPG (Wiedereintritt 1945)
Deutsche Gesellschaft für Psychotherapie und Tiefenpsychologie (DGPT) (Eintritt nach 1945)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1929, 1931, 1933, 1935, 1937
Lebenslauf (Diss.)
Jahresverzeichnis der an den Deutschen Universitäten erschienen Schriften 1918
Ärzteblatt f. Berlin und Kurmark 44(1939), 424
Ärzteblatt für Berlin, Mark Brandenburg und Pommern 45(1940), 62
Hamburg-Lübeck mit Travemünde. Teilbd. des Reichs-Adreßbuches. Berlin: Branchen-Adressenverl. (Um 1952)
Klee: Deutsche Medizin im Dritten Reich. Frankfurt a. M.: Fischer 2001, S. 199, 202
Geoffrey Cocks: Psychotherapy in the Third Reich. New York: Oxford University Press, 1985
Psychoanalytikerinnen. Biografisches Lexikon. http://www.psychoanalytikerinnen.de/deutschland_biografien.html v. 07.09.2016, S. 11
Archivalien

Eigene Publikationen

Publikationen:
Ein Fall von Herzhypertrophie bei Dystrophia musculorum progressiva. Königsberg, Diss. Med. v. 17.07. 1918
Deskriptoren:
Approbation im Kaiserreich
Fachgesellschaften
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)