Johanna Geissmar

Allgemeines

Nachname:
Geissmar
Vorname:
Johanna
Geburtsdatum:
07.12.1877
Geburtsort:
Mannheim
Sterbedatum:
1942
Sterbeort:
Auschwitz ((Vernichtungslager)
Kommentar zu den Lebensdaten:
verschollen in Auschwitz
Beruf des Vaters:
Rechtsanwalt
Sonstiges:
Vater: Josef Geissmar
ein Bruder, ebenfalls Arzt

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Besuch der Grossherzogl. Höheren Mädchenschule u. des Grossherzogl. Instituts in Mannheim
private Vorbereitung auf das Abitur
Abitur Sommer 1909 am Gymnasium in Baden-Baden
Medizinstudium ab Herbst 1909 in Heidelberg, Mai 1912 ärztliche Vorprüfung
SS 1913 in München
Staatsexamen (außerordentliche Kriegsprüfung) im März 1915 in Heidelberg
Ort des Staatsexamens:
Heidelberg
Datum des Staatsexamens:
19.03.1915
Ort der Promotion:
Heidelberg
Datum der Promotion:
02.02.1916
Datum der Approbation:
1915

Beruf

Fachbezeichnung:
Kinderärztin (RMK 1926/27, 1928, 1933, 1937)
Art der Tätigkeit:
1917 Hilfsassistentin der med. Klinik in Heidelberg
Ärztin im Lazarettddienst (bis 1919)
1920 niedergelassen in Heidelberg
1926/27 - 1933 Kinderärztin in Heidelberg
1935 niedergelassene Ärztin in Falkau (Schwarzwald),
1937 Kinderärztin in Saig (Schwarzw.)
Kommentar zur Tätigkeit:
niedergelassene Ärztin in Heidelberg ab 1920
Tätigkeitsorte:
1917: Heidelberg
1920-1933: Heidelberg, dort:
Erwin-Rhode-Str. 11 a (RMK 1928, 1929)
Moltkestr. 6 a (RMK 1933)
Bärental Schwarzwald (1933)
Falkau (Schwarzwald) (1935)
Saig, Haus Nr. 44 (Schwarzwald) (1937/38)
Haupttätigkeitsort:
Heidelberg
Veränderungen nach 1933:
Jüdin nach dem Gesetz vom 07.04.1933. 1933 Entzug der Kassenzulassung. Approbationsentzug 1938.
Am 24.08.1933 meldete sie sich aus Heidelberg ab und zog nach Bärental in den Schwarzwald, danach nach Falkau und Saig. 1938 flüchtet sich ihr Bruder zu ihr nach Saig, er begeht im Herbst 1940 Selbstmord.
1940 Verhaftung, Abtransport nach Freiburg, Deportation ins Lager nach Gurs, dort als Häftlingsärztin tätig. 1942 schloß sie sich, obwohl jenseits der Altersgrenze, freiwillig dem Transport nach Auschwitz an, um die Kranken nicht allein zu lassen und in der Hoffnung, dort Angehörige zu finden
Am 05.03.1964 vom Amtsgericht Neustadt/Schwarzwald mit Datum vom 31.12.1945 für tot erklärt
Mitgliedschaften:
BdÄ (1927)
Dtsch. Ges. f. Kinderhk. (1933)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
Mk 1917, RMK 1926/27, 1928, 1929, 1931, 1933, 1935. 1937
RMK 1937, Nachtrag 1 v. Febr. 938. Leipzig 1938, S. 178
Vjschr. Dtsch. Ärztinnen 3 (1927), S. 65
Jahresverzeichnis der an den Deutschen Universitäten erschienen Schriften 1916, S. 172
Leibfried/Tennstedt, Berufsverbote, 1980, S. 265. Sauer, Paul: Die Schicksale der jüdischen Bürger Baden-Württembergs während der Nationalsozialistischen Verfolgungszeit 1933-1945. Stuttgart. 1969, S. 280
Gedenkbuch - Opfer d. Verfolgung d. Juden, 1986, Bd. 1, S: 397
Walk, Joseph: Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918-1945. (Hrsg. )Leo Baeck Institut Jerusalem. München, 1988, S.122
Zahlten, Richard: Dr. Johanna Geissmar.: von Mannheim nach Heidelberg und über den Schwarzwald durch Gurs nach Auschwitz-Birkenau, 1877 - 1942. Konstanz 2001
Seidler: Kinderärzte 1933-1945..., Bonn 2000, S. 259-260, 2. erw. Aufl. 2007, S. 297 - 299
Schulz, Dietmar: Engel in der Hölle. Dokumentationsreihe "History", 2009. ZDF v. 25.01.2009. 45 Min., www.history.zdf.de v. 26.01.2009

Eigene Publikationen

Publikationen:
Ueber die Leberveränderung bei Wilsonscher Krankheit.(Frankf. Zschr. Path.18. Bd., 2.H.) (Münch.med. Wschr. 64 (1917), S. 84, zugleich Heidelberg, Med. Diss. v. 02.02.1916
Zur Beurteilung der Intrakutanreaktion auf Diphterieantitoxin. (Arch. Kinderhk. 72. Bd. 3.H.) (Münch. med. Wschr. 70 (1923), S. 374
Deskriptoren:
Fachgesellschaften
Abitur
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)
jüdische Abstammung
Approbation im Kaiserreich
ermordet im NS
Deportation ins Konzentrationslager