Elisabeth Aschenheim

Allgemeines

Nachname:
Aschenheim
Vorname:
Elisabeth
Geburtsdatum:
13.07.1871
Geburtsort:
Elbing (Westpreußen)
Sterbedatum:
07.01.1943
Sterbeort:
Berlin
Konfession:
mosaisch, später evangelisch
Beruf des Vaters:
Fabrikbesitzer
Sonstiges:
Vater: Eduard Aschenheim

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
1908 Abitur in Berlin, Sophien-Realgymnasium
SoSe 1908 Gasthörerin an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, eingetragen für Medizin
Medizinstudium in Berlin. Staatsexamen 3.8.1914.
Ort des Staatsexamens:
Berlin
Datum des Staatsexamens:
03.08.1914
Ort der Promotion:
Berlin
Datum der Promotion:
1916
Datum der Approbation:
27.10.1914

Beruf

Fachbezeichnung:
Kinderärztin (RMK 1935)
Art der Tätigkeit:
1914/15 Assistentin am Virchow-Krankenhaus in Berlin
1916, 1917 Assistentin an der Kinderheilanstalt in Stettin
1926-1937 Kinderärztin in Berlin
1931 Leitende Ärztin der Säuglings- und Kleinkinderfürsorgestelle in Berlin-Britz

Tätigkeitsorte:
1914-1937: Berlin, dort:
NW 23, Brückenallee 8 (1914, 1919, 1926/27, 1933)
Barbarossastr. 23 (1935)
Von der Heydtstr. 1 (1937)
Wilmersdorf, Sächsische Str. 44 (1937-1943)
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
Jüdin im Sinne des Gesetzes vom 07.04.1933. 1933 Entzug der Kassenzulassung. 1933 wird sie lt. "Ärztliche Mitteilungen " als beurlaubt gemeldet, im Ärzteblatt für Berlin von 1937 aber wieder unter "Zugänge" geführt. (Diese merkwürdige Tatsache bleibt ungeklärt).
1937 Zuzug in Sächsische Str. aus der Von-der- Heydt-Str. 1
Ihr Großneffe teilte uns noch folgendes mit: "Bei ihrer Abholung zur Deportation 1943 nahm sie in ihrem Badezimmer ein schnell wirkendes Gift." Sie wurde auf dem Stahnsdorfer Friedhof begraben. Als Todesursache wurde "Herzschwäche" angegeben. Die Kosten für die Beerdigung übernahm Frau Agnes Schaale (Wirtschafterin), mit der sie bis zum Tode anscheinend in der Sächsischen Straße zusammengelebt hat. (Wieso sie als Jüdin noch 1943 eine christliche Hausangestellte hatte, bleibt ebenfalls genauso ungeklärt wie die Frage, warum sie als Jüdin auf dem Stahnsdorfer Friedhof begraben wurde und auf der Sterbeurkunde noch der Titel "Dr. med." stehen konnte). Der Großneffe E. A. gibt als Erklärungsversuch an, daß in der Familie erzählt wurde, sie habe Kinder eines ranghohen Nationalsozialisten behandelt und daß diese Tatsache eventuell Konsequenzen für ihren weiteren Weg gehabt habe.
1974 wurde das Grab eingeebnet.
Mitgliedschaften:
Ver. f. Inn. Med. u. Kinderhk. zu Berlin, Pädiatr. Sektion (seit 1919)
Dtsch. Ges. f. Kinderhk., Austritt 31.7.1933, aus Mitgliederverz. gestrichen 1935
BdÄ (Austritt August 1933)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Lebenslauf (Diss.)
RMK 1914, MK 1917, 1919, RMK 1926/27, 1929, 1931, 1933, 1935, 1937
Ärztl. Mitt. 34 (1933), S. 323
Amtsbuch der Stadt Berlin 1928, S. 464
Verhandl. des Vereins für innere Medizin und Kinderheilkunde in Berlin, Leipzig 1919, Mitgliederverz.
Archivalien
Münch. Med. Wschr. 77(1930), S. 818
Ärztebl. f. Berlin 42(1937), S. 67
Leibfried/Tennstedt, Berufsverbote und Sozialpolitik 1933. 2. Aufl. Bremen 1980, S. 254.
Verzeichnis der jüdischen Ärzte der Reichshauptstadt von 1937
Schreiben des Großneffen vom 13.06.05
Seidler: Kinderärzte 1933-1945... Bonn 2000, S. 129
Ärztin 9(1933), 197

Eigene Publikationen

Publikationen:
Über Polyposis intestinalis. Berlin, Diss. Med. 1916
Der Wasserversuch bei Säuglingen. (Aus dem Waisenhaus und Kinderasyl der Stadt Berlin.). (Zschr. Kinderhk. 24(1919), o. S.)
Zur Kenntnis des alimentären Fiebers. 1. Mitt.: Ueber das Eiweißfieber (Zschr. f. Kinderhk. Bd. 49, H. 1+2, o.J., o. S.)
Deskriptoren:
Standespolitik
Öff. Gesundheitswesen
Approbation im Kaiserreich
jüdische Abstammung
ermordet im NS
Fachgesellschaften
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)