Agnes Bluhm

Allgemeines

Nachname:
Bluhm
Vorname:
Agnes
Geburtsdatum:
09.01.1862
Geburtsort:
Konstantinopel
Sterbedatum:
12.11.1943
Sterbeort:
Beelitz
Beruf des Vaters:
preußischer General (Chef des türkischen Festungswesens)
Sonstiges:
Bluhm wurde als eines von vier Kindern eines preußischen Offiziers im Dienst der türkischen Armee in Konstantinopel geboren. Vater: Julius Bluhm, verstorben etwa 1900, Mutter: Agnes Bluhm, geb. Simon, verst. 1893. Ihre Jugend verbrachte Bluhm mit ihren Geschwistern und Mutter in Berlin. Schwestern: Helene Maria Anna Olga, geb. 8.10.1853 in Konstantinopel, und Martha Maria Bluhm. geb. 15.4.1857 in Konstantinopel. Abgesehen von den seltenen längeren Besuchen des Vaters, wuchs sie vaterlos auf. In einem Interview 1895 erwähnt sie die Begegnung mit der jungen Medizinstudentin Anna Dahms in ihrem Elternhaus als prägendes Erlebnis für ihren späteren Wunsch, den Arztberuf zu ergreifen. Gegen den Widerstand des Vaters, der dem Frauenstudium feindlich gegenüberstand, aber mit der Unterstützung der Mutter erkämpfte sie sich das Medizinstudium auf dem Umweg über den Lehrerinnenberuf. Die Zustimmung des Vaters soll sie erst nach dem Tod ihres Bruders, des einzigen Sohnes, erhalten haben.
Sie lebte zusammen mit der Malerin Adrienne Hacker, einer Schwester der Ärztin Agnes Hacker bis zu deren Tod 1916. Sie sind beide zusammen auf dem Parkfriedhof Lichterfelde in Berlin begraben.

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Höhere Mädchenschule in Berlin 1880 Lehrerinnenexamen für höhere Mädchenschulen, 1881-1883 Lehrerin an einer höheren Mädchenschule in Berlin und private Vorbereitung auf die Maturitätsprüfung, 1884 Maturitätsprüfung in Zürich
Studium: 1884-1889 Medizinstudium in Zürich, 1890 Assistentin an Frauenkliniken in Wien und München (dort bei Geheimrat Prof. Franz v. Winckel)
Ort der Promotion:
Zürich
Datum der Promotion:
1890
Ort der Approbation:
Zürich

Beruf

Art der Tätigkeit:
1890 - 1905 niedergelassene Ärztin in Berlin (ohne deutsche Approbation);
zumindest 1899 - 1900 Ärztin in der Poliklinik für Frauen, bzw. Klinik weiblicher Ärzte in Berlin;
seit Anfang 1891 Kassenärztin beim Kaufmännischen und gewerblichen Hilfsverein für weibliche Angestellte;
1897 Vertrauensärztin bei größeren Lebensversicherungsgesellschaften
seit Anfang 1894 Kassenärztin für die weiblichen Mitglieder der Ortskrankenkasse für Handlungsgehilfen und Lehrlinge
ab 1919 - 1942 experimentelle, wissenschaftliche Arbeit im Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie in Berlin-Dahlem
Kommentar zur Tätigkeit:
Prägend für ihre spätere berufliche Laufbahn wurden ihre Begegnung mit August Forel, Alfred Ploetz, Gerhard Hauptmann und Ludwig Plate in ihrer Studienzeit in Zürich. Sie war eine Schülerin Forels und engagierte sich in der von ihm, Gustav von Bunge und Gaule geführten Antialkoholbewegung in Zürich. Sie nahm an den im Hause der Hauptmanns geführten politischen Diskussionen teil und wurde dabei bekannt mit den Ideen der Rassenlehre von Ploetz.
Mit ihrer 1890 in Berlin eröffneten Praxis war sie so erfolgreich, daß sie bereits ein Jahr später wirtschaftlich unabhängig war. Sie war eine der Vorkämpferinnen für das Frauenstudium in Deutschland, und war aktiv in der Frauenbewegung.
In der ersten Zeit ihrer beruflichen Tätigkeit waren es neben medizinischen auch frauenpolitische Themen, mit denen sie sich unter gynäkologischen und sozialhygienischen Gesichtspunkten beschäftigte. Später unterstützte sie auch finanziell die Zeitschrift "Frauenkapital".
Als Ärztin in der Poliklinik für Frauen und aufgrund ihrer Erfahrungen als Kassenärztin bei dem "Kaufmännischen und gewerblichen Hilfsverein für weibliche Angestellte" engagierte sie sich für die Verbesserung der Lebensverhältnisse der Frauen aus ärmeren Bevölkerungsschichten und veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten. 1894 erschienen in dem von Weyl herausgegebenen Handbuch der Hygiene ihr Aufsatz "Hygienische Fürsorge für Arbeiterinnen und deren Kinder" und 1897 ein "Statistischer Beitrag zur Kenntnis der Gesundheitsverhältnisse der Handlungs- und Gewerbegehilfinnen", die zu der Einstellung der ersten weiblichen Fabrikinspekteure beitrugen.
Am 8.12.1896 (oder 1897) hält sie vor dem Verein zur Verbesserung der Frauenkleidung in Berlin einen Vortrag über "Bau und Funktion des weiblichen Körpers mit Rücksicht auf die Reform der Kleidung" . 1898 befürwortet sie bei einer Diskussion vor dem Verein Frauenwohl die "schweische Gymnastik" für Frauen und Mädchen. In verschiedenen veröffentlichten Artikeln behandelte sie außerdem Themen wie Stillhäufigkeit, Stilldauer, Mutterschutz und Mutterschaftsversicherung. Eine der Forderungen A. B.'s war der Zehnstundentag für Frauen unter 18 Jahren und das Verbot der Nachtarbeit. Sie war vor 1900 eine der Mitbegründerin der Berliner Frauenkurse, aus denen später die soziale Frauenschule unter Alice Salomon hervorging. Ab Okt. 1896 hielt A. Bluhm einen Vortragszyklus über häusliche Krankenpflege mit Demonstration und praktischen Übungen. Der Kurs fand im Falk-Realgymnasium in der Lützowstr. 84 statt.
Ab 1894 arbeitete sie gemeinsam mit Minna Cauer und Lina Morgenstern in einer Kommission, die Entbindungsanstalten für mittellose Frauen plante.
Auf dem internationalen Frauenkongreß 1904 in Berlin leitete sie die Diskussion über akademische Frauenberufe und hielt einen Vortrag über Tuberkulose im Kindesalter. In dieser Zeit engagierte sie sich auch im Berliner Lyceum-Club. Wie I. Clausner-Cronheim in ihrem Artikel zum 70. Geburtstag von Agnes Bluhm 1932 berichtet, war sie auch eine der Initiatorinnen des Plans, die Klinik weiblicher Ärzte zur einem allgemeinen Krankenhaus auszubauen.
Als F. Tiburtius sich 1907 zur Ruhe setzte, veranlaßte sie, daß der Verein die Klinik übernahm und befürwortete den Anschluß an den Deutschen Lyceumclub, um den Verein auf eine breitere Basis zu stellen.
Nachdem sie 1905 ihre praktische ärztliche Tätigkeit aufgrund eines Lungenleidens aufgeben mußte und sie sich in der Folgezeit ausschließlich ihrer wissenschaftlichen Arbeit widmete, traten sozial- und rassenhygienische Gesichtspunkte in den Vordergrund ihrer Arbeiten. In verschiedenen Veröffentlichungen der Jahre 1913/14 behandelte sie das Problem des Geburtenrückgangs und der Säuglingssterblichkeit. 1913 beantwortet sie drei Frage nach der "generativen Tüchtigkeit der deutschen Frauen und der rassenhygienischen Bedeutung der ärztlichen Geburtshilfe" ...
1919, im Alter von 58 Jahren, wurde ihr von Correns ein Forschungsplatz in der biologischen Abteilung im Kaiser-Wilhelm-Institut angeboten. Hier entstanden ihre experimentellen Arbeiten wie die "Untersuchungen zur Stillfähigkeit der Frau und ihrer generativen Tüchtigkeit". 1917/18 übte sie eine Nebentätigkeit als Lehrerin in KAVH aus, wo sie Allgemeine Hygiene unterrichtete. Neben einem experimentellen Beitrag zur Verschiebung des Zahlenverhältnisses der Geschlechter arbeitete Agnes Bluhm in den Jahren 1921-31 vor allem an dem Nachweis des Zusammenhanges zwischen väterlichem Alkoholismus und erblicher Schädigung der Nachkommenschaft anhand von Experimenten mit 32.000 Mäusen in sieben Generationen.
Auf dem 5. Internationalen Kongreß für Vererbungswissenschaft in Berlin v. 11. - 17. 9. 1927 sprach sie über Erblichkeit und Umweltbedingtheit des Geburtsgewichts und der postfötalen Organentwicklung bei weißen Mäusen. Für ihre Arbeit "Alkohol und Nachkommenschaft" wurde ihr 1931 die Leibnizmedaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften, als erste ihrer Auszeichnungen, verliehen.
Im Sept. 1931 hielt sie einen Vortrag vor der Deutschen Gesellschaft f. Vererbungswissenschaft.
1932 erhielt sie die Silberne Staatsmedaille durch den Preußischen Minister für Volkswohlfahrt für Verdienste um die Volksgesundheit, 1937 die Plakette der Helene-Lange-Stiftung und 1940 als erste Frau die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft.
Tätigkeitsorte:
1890 - 1943 Berlin, dort: 1899 - 1900 Poliklinik für Frauen, Alte Schönhauser Str. 23/24
1906, 1907, 1913 Schöneberg bei Berlin, Speyererstr. 1
1919 - 1942 Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie in Berlin-Dahlem
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
1940 wurde ihr von Adolf Hitler die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen
Mitgliedschaften:
Deutscher Lyzeumclub ( Propagandakommission des Hilfskommitees zur Errichtung eines Frauenkrankenhauses (um 1904)
Bund Dtsch. Frauenvereine (BDF)(Kommission zur Hebung der Sittlichkeit 1905)
Dtsch. Ges. f. Rassenhygiene (1905, eines der ersten Mitglieder, Mitherausgeberin des Archivs für Rassen- und Gesellschaftsbiologie`)
Verein Krankenhaus weiblicher Ärzte e. V. (1914)
Bund für Mutterschutz (o.J.)
BdÄ (Ehrenmitglied 1928)
Berl. Ges. f. Eugenik (Ehrenmitglied 1932)
Verein abstinenter Ärzte des deutschen Sprachgebietes (Ehrenmitglied 1931)
Dtsch. Ges. f. Vererbungswissenschaft (1932)
Verein Frauenwohl (1899)
Dtsch. Ges. z. Bekämpfung d. Geschlechtskrankheiten
Verein zur Gewährung zinsfreier Darlehen an studirende Frauen (1900)

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
Wohlberedt, Grabstätten IV, o. J., S. 384
Frauenbewegung 1 (1895), S. 59-61, 2(1896), S. 173, 3 (1897), S. 9, 21, 4(1898), H.3, S. 9, 33, 5(1899), S. 50,
Archiv für Unfallheilkunde, Gewerbehygiene und Gewerbekrankheiten 1 (1896), S. 405-411
Medizinische Reform 5(1897), S. 21 ; 13(1905), S. 49 ; 16(1908), S. 80, 112-114 ; 17(1909), S: 1-3 ; 19(1911), S. 1
Die Frau 7(1899), S. 123, ?(1895/96), S. 125
Jahresbericht über Soziale Hygiene, Demographie u. Medizinalstatistik..., Bd. 7: Bericht über das Jahr 1907, Jena 1908, S. 363, Bd. 10: Bericht über das Jahr 1910. Jena 1911, S. 34, 99-100, Bd. 12: Bericht über das Jahr 1912. Jena 1913, S. 48, 52, 68, 384
Die Frau 16 (1908), S. 355ff. ; 17 (1909/10), S.569 ; 21 (1913/14), S.264-272 ; 26(1918/19), S. 302-309 ; 43(1935/36), S. 754/755 ; 49-51 (1943/44), S. 97
Jahresbericht des Vereins Krankenhaus weiblicher Ärzte e. V. 1914, S. 12
Mschr. Dtsch. Ärztinnen 4(1928), S. 115, 207, 6 (1930), S.197-199
Die Ärztin 7(1931), S.199, 227, 8(1932), S. 26, 12(1941), S. 525-526, 13 (1937), S. 1733 ff., 16 (1940), S. 4ff. und 6ff., 17 (1941), S. 304 - 311, 18 (1942), S. 124, 19 (1943), Deckseite
Ärzteblatt für Berlin, Mark Brandenburg und Pommern 45(1940), 19
Deutsche Ges. f. Vererbungslehre, Bericht über die 9. Jahresversammlung in München 1931. Leipzig: Borntraeger 1932, S. 265ff.
Münch. med. Wschr. 68 (1921), S.1095-1096, 74 (1927), S. 1731-1732, 77 (1930), S.1596, 80 (1933), S.1235
RMK 1906, 1907, 1913
Medizinische Klink 9 (1913), Nr. 37, S. 1510-1511
Bericht über die 9. Jahresvers. d. Dtsch. Ges. f. Vererbungswissensch. (1931), S. 1-2, 265
Die Ärztin 8(1932), S. 31/32, 19(1943), S. 1
Klausner-Cronheim, Irma: Zu Agnes Bluhm's 70. Geburtstag. (Mit wiss. Schriftenverzeichnis). Ärztin 8(1932), S. 31-33
Thimm, Lea: Agnes Bluhm: die rassenhygienischen Aufgaben des weiblichen Arztes. Ärztin 12(1936), 135-139
E. U: Ein erfülltes Leben. Dr. Agnes Bluhm, die älteste Ärztin Berlins. Ärzeblatt für Berlin 42(1937), 51-52
Ilse Szagunn: Agnes Bluhm - Ärztin und Forscherin (Die Ärztin 16(1940), S. 4ff)
Agnes Bluhm erhielt die Goethe-Medaille. (Ärzteblatt für Berlin, Mark Brandenburg und Pommern 45(1940), S. 22)
Dtsch. Ärzteblatt 70(1940), S. 46
Die Ärztin 17(1941), Agnes Bluhm Sonderheft Nr. 12
Der Erbarzt Bd. 9 (1941), S. 284 - 285
Die Ärztin 17(1941), S. 515-526, 18(1942), , S.124 , 20(1944) , S.3 , (1990), H. 5, S. 3, (1990) H. 8, S. 13-16, (1990), H. 10, S. 4
Kuhlo, Ulla: Dr. Agnes Bluhm. Dtsch. Ärzteblatt 72(1942), 32
Ilse Szagunn: Agnes Bluhm 80 Jahre. In: Zschr. f. ärztl. Fortbildung 39 (1942), S. 93 - 94
Dtsch. Ärztebl. 73(1943), S. 278
Schulz, B.R.: Agnes Bluhm + In: Volk und Rasse 18(1943), H. 6, S. 99
Bäumer, G., Ein beispielhaftes Berufsleben. Dr. med. Agnes Bluhm zum 80. Geburtstag (Die Frau 1943, S. 97)
Zum 100. Geburtstag von Dr. Agnes Bluhm. In: Mitteilungsblatt d. Dtsch. Ärztinnenbundes 39 (1962), S.3
Nowacki, B., 1983, S. 143
Tennstedt, F., Der Weg zum Gesetz über die Vereinheitlichung des Gesundheitswesens vom 3. Juli 1934. 1985, S. 384
Schriftenreihe z. Gesch. d. Kinderhk. aus dem Archiv des KAVH-Berlin H. 4, 1987, S. 53
Gemkow, Ärztinnen und Studentinnen, 1991, S. 295
Geschichte der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. (Hrsg.) Siegfried Borelli. Berlin. 1992. S. 89
Ziegeler, Weibl. Ärzte, 1993, S.11, 12, 22, 24, 25, 27, 42, 62-67, 70, 84
Mohme, Wiebke: Der Eintritt von Frauen in den Arztberuf im Spiegel der Zeitschrift "Medizinische Reform" 1893 - 191. Berlin Fu, Med. Diss. v. 1996
Lehnert, Uta: Den Toten eine Stimme. Berlin 1996, S. 59-60
Dölle, Gilla: Die (un)heimliche Macht des Geldes. Frankfurt a.M., 1997. S.204
Ludwig, Svenja: Agnes Bluhm (1862 - 1953). Briefe an Alfred Ploetz (1860 - 1940) aus den Jahren 1901 - 1938. Berlin, FU, med. Diss. v. 1998
Vogt, Annette: Elsa Neumann, Berlins erstes Fräulein Doktor. Berlin 1999, S. 143
Rök, Barbara: Ottilie W. Roederstein (1859-1937) Eine Künstlerin zwischen Tradition und Moderne. Marburg 1999, S. 38
Bleker, Johanna: Agnes Bluhm, die Wissenschaftlerin unter den Rassenhygienikern, und die Frauenbewegung. (Acta Historica Leopoldina 48(2007), S. 89 - 111)
Bleker, Johanna, Ludwig, Svenja: Emanzipation und Eugenik. Husum 2007 (= Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften, 100)
Portrait:
I. Szagunn, Agnes Bluhm 80 Jahre. In: Zschr. f. ärztl. Fortbildung 39 (1942), S.93
Archiv der deutschen Frauenbewegung: Lexikon der Frau, Bd. 1, Zürich, 1956. S.321
Bilder des Internationalen Frauen-Kongreßes, 1904
Ärzteblatt für Berlin 42(1937), 51
Bleker/Ludwig, Emanzipation und Eugenik, a.a.O., S. 147, 187

Eigene Publikationen

Publikationen:
Zur Ätiologie des Morbus Brightii.(Deutsches Archiv für Klinische Medizin 47(1890)) zugl. Zürich, Med. Diss. v. 1890
Zur Kenntnis des Dermatols. (Therapeuthische Monatshefte, Dezember 1891)
Über Mädchenturnen. Die Lehrerin in Schule und Haus (o.0. 1894)
Die Entwicklung und der gegenwärtige Stand des medizinischen Frauenstudiums in den europäischen und aussereuropäischen Ländern (Dtsch. Medizin. Wschr. 1895, Nr. 39)(Münch. Med. Wschr. 1895/964)
Statistischer Beitrag zur Kenntnis der Gesundheitsverhältnisse der Handlungs- und Gewerbegehilfinnen. (Archiv für Unfallkunde usw. Bd. I. (1897))
Zur Pathologie des Ligamentum rotundum. (Archiv Gynäk., Bd. 55 (1898), H.2/3)(Münch. Med. Wschr. 1898/790)
Sind der Streckhang und die Übungen im Streckhang aus dem Turnen der größeren Mädchen auszuscheiden oder doch zu beschränken? Eine Erwiderung (Mschr. f. d. Turnwesen 17 (1898))
Über Cysten des Labium minus. (Archiv Gynäk., Bd. 62 (1901))
Zur "Sitzgelegenheit für Ladenangestellte". Eine Erwiderung (Dtsch. med. Wschr. 27 (1901))
Über den Einfluß der Lufttemperatur auf die Temperatur des Mundes nebst Bemerkungen über das Messen im Munde. (Zschr. f. Tuberkulose und Heilstättenwesen Bd. 2, H. 4)(Münch. Med. Wschr. 1901/1358)
Ein weiterer Beitrag zur Kenntnis der polypösen Schleimdrüsenkystome des Labium minus. (Zbl. Gynäk. 5(1902)(Münch. Med. Wschr. 1902/247)
Über einen durch ungewöhnlichen Sitz ausgezeichneten Ovarialtumor. (Archiv Gynäk. Bd. 68 ,H 2)(Münch. Med. Wschr. 1903/699)
Kasuistischer Beitrag zur Kenntnis des Sarcoma labii majoris. (Arch. Gynäk., Bd. 71(1904), H. 1)(Münch. Med. Wschr. 1904/623)
Zur Kasuistik der Mißbildungen der weiblichen Genitalien. (Dtsch. med. Wschr. 1904, Nr. 21)(Münch. med. Wschr. 1904/979)
Über einen Fall von Kastration wegen Molimina menstr. nach Hysterektomie (Mschr. f. Geburtsh. usw., Bd. 19 (1904))
Wie schützen die Frauen ihre Gesundheit im Wochenbett? (Arbeiterinnen- Zeitung 2 (1905), S. ?)
Ein Beitrag zur Kenntnis des Sarcoma botryoides mucosae cervicis uteri infant. (Arch. Gynäk. Bd. 68(1903))
Neomalthusianismus und Frauenbewegung (Neue Frauenleben (Wien) (1908))
Von den Wenigen und den Guten (Die Frau 15(1908), S. 385ff)
Familiärer Alkoholismus und Stillfähigkeit (Arch. f. Rassenbiol., Bd. 6, 1908)
Ethik und Eugenik. ( In: Frauenbewegung und Sexualethik. Beitr. z. modern. Ehekritik (1909))
Die Stillungsnot, ihre Ursachen und die Vorschläge zu ihrer Bekämpfung (Leipzig E. C. W. Vogel, 1909)
Die Strafbarkeit der Vernichtung keimenden Lebens vom Standpunkt des Mediziners (§218. R.ST.G.B.), (Abolitionistische Flugschriften H.9, Dresden 1909)
Was lehrt uns die neueste Krankenkassenstatistik (Die Frau 18(1910/11)
Aus der neueren Literatur über sexuelle Aufklärung und Ethik. Z. Jugendwohlfahrt usw. ( Der Saemann 2 ( 1911))
Selbststillen - Stillstuben, (In: Th. Heller, Fr. Schiller, M. Taube (Hrsg.): Enzyklopädisches Handbuch des Kinderschutzes und der Jugendfürsorge, Leipzig (1911))
Weibliche Jugendpflege und Volksgesundheit. (Veröffentl. Zentralstelle f. Volkswohlfahrt (1912))
Eugenics and obstetrics. (In: Problems in Eugenics) (1. Internat. Kongr. f. Eugenik in London 1912)
Zur Frage nach der generativen Tüchtigkeit der deutschen Frauen und der rassenhygienischen Bedeutung der ärztlichen Geburtshilfe (Arch. f. Rassenbiol., Bd. 9, XXX, X 1912)
Familienversicherung - Mutterschaftsfürsorge - Mutterschaftsversicherung - Stillfähigkeit - Stillhäufigkeit und Stilldauer (In Grotjahn-Kaup: Handwörterbuch der Sozialen Hygiene. Leipzig, Vogel (1912)
Der Geburtenrückgang in Deutschland. (Die Frau 21 (1913))
Rassenhygienisches aus Amerika (Die Frau 21(1913/14), S. 264-272)
Der Schutz der Volksgesundheit im Kriege (Die Frau (1914))
Franziska Tiburtius ( zum 70. Geburtstag). (Jb. d. Frauenbewegung (1914))
Hygienische Fürsorge für Arbeiterinnen und deren Kinder. (Weyl`s Handbuch der Hygiene Bd. 8 Jena. 2. Aufl., Bd. 7 Leipzig 1914)
Sozialpolitik und Rassenhygiene. (Die Frau (1915))
Bevölkerungspolitisches (Die Frau (1916))
Die soziale Versicherung im Lichte der Rassenhygiene. (Arch. f. Rassenbiol., Bd. 12 1916/17)
Zur Kenntnis der Gattungsleistungen der Industriearbeiterinnen im Kriege. (Arch. f. Rassenbiol., Bd. 13 1918/19)
Rassedienst (Die Frau 26(1918/19), S. 302-309)
Gewerbliche Frauenarbeit in und nach dem Kriege. (Zschr. für soziale Hygiene Bd. 1, 1919)
Über einen Fall experimenteller Verschiebung des Geschlechtsverhältnisses bei Säugetieren. (Sitzungsbericht der Preuß. Akademie der Wissenschaften. Mathem. physik. Klasse XXXIV 1921)
Alkohol und Nachkommenschaft. Sammelreferat. (Zschr. indukt. Abstamm.- Vererbungslehre, Bd. 28, (1922))
Wie behüten wir die Familie vor dem Einfluß des Alkoholismus? (Das kommende Geschlecht 2(1922), 94 - 109
Allgemeine Hygiene. (Veröff. d. Städt. Wohlfahrtsschule f. Fürsorgerinnen in Charlottenburg, Würzburg 1922)
Was lehren uns die neueren Experimente über die Wirkung des elterlichen Alkoholismus auf die Nachkommenschaft? Die Alkoholfrage. (o.O. 1922)
Blastophthorie und Erblichkeit. (Internat. Z. gegen. d. Alkoholismus (1922))
Alkohol und Geschlechtsverhältnis. (ebenda 1922)
Zur Erblichkeitsfrage des Kropfes (Arch. f. Rassenbiol. Bd. 14, (1922))
Blastrophorie, Eugenik, Frühehe-Spätehe. Geschlechtsbeeinflussung usw. Mehrfachgeburten und Mehrlinge. Telegonie, Zölibat (In M. Marcuse: Handwörterbuch der Sexualwissenschaft, Bonn, Marcus, 2. Auf. 1926 (1923))
Über einige Versuche, bei Säugetieren das Zahlenverhältnis der Geschlechter zu beeinflussen. (Arch. f. Rassenbiol., Bd. 16, (1924))
Carl Eich Correns zur 60. Wiederkehr seines Geburtstages. (Z. Sexualwiss. (1924))
Etwas vom Werden, Vergehen, Bleiben und Rassenhygiene (Velhagen und Klasing Mh. 39, (1925))
Zur Erblichkeit der Unfruchtbarkeit. (Arch. Rassenbiol. 18 (1926))
Mitarbeit an Marcuse, Max: Handwörterbuch der Sexualwissenschaft: Enzyklopädie der natur- und kulturwissenschaftlichen Sexualkunde des Menschen / hrg. von M. Marcuse. Mit einer Einleitung von Robert Jütte. Berlin, New York: 2001 (ergänzter Nachdruck v. 1926)
Franziska Tiburtius (zum Tod). ( Dtsch. med. Wschr. (1927))
Bewirkt Alkoholisierung des Männchens der weißen Maus eine Erhöhung der Männchenziffer? (Biol. Zbl. (1927))
Einige fragende Worte zum Mutationsbegriff. (Biol. Zbl., Bd. 48, Heft 3, (1928))
Forderung zum Mutterschutz (Mschr. Dtsch. Ärztinnen 4(1928), S. 115)
Einiges über Erblichkeit und Umweltbedingtheit des Geburtsgewichtes und der zeitlichen postfetalen Organentwicklung sowie über die Beziehung zwischen beiden (Nach Versuchen mit Mus musc. alb.) (Verhandlungen V. intern. Kongr. Vererbungswiss. Berlin 1927. Zschr. indukt. Abstammungs - Vererbungslehre Suppl. Bd. 1 , (1928))
Die Bedeutung des Geburtsgewichtes für die körperliche Entwicklung des Individuums. Ein biologisch-experimenteller Beitrag.(Arch. f. soz. Hyg. N. F. III, (1928)
Über einige das Geburtsgewicht der Säugetiere beeinflussende Faktoren. (Roux` Archiv für Entwicklungsmechanik der Organismen. (Bd. 116, Festschrift für Hans Spemann, (1929))
Experimentalbiologie und Schwangerenschutz. (Zschr. Sex. wiss. , Bd. 16, (1929))
Über eine entgegengesetzt gerichtete Mutation und Modifikation, bewirkt durch ein und dasselbe Agens (Alkohol)(Biolog. Zbl. Nr.2, (1930))
Bemerkungen zu dem Aufsatz von Unterberger, Das Problem der willkürlichen Beeinflussung des Geschlechts beim Menschen. (Dtsch. med. Wschr. (1930))
Zu Prof. F. Unterbergers' vermeintlicher chemischer Beeinflussung der Geschlechtsbestimmung (Mschr. Dtsch. Ärztinnen 6(1930), S. 197-199)
Über exogene Keimschädigungen. (Münch. Med. Wschr.(1930) II, 1596 - 1599)
Zum Problem "Alkohol und Nachkommenschaft". Eine experimentelle Studie. München 1930, zugl. Arch. Rassenbiologie 24(1930), 12 - 82
Alkoholismus schädigt das Erbgut. (Eugenik 1930, S. ?)
Sind Alkoholschäden vererbbar? ( Intern. Zschr. gegen. d. Alkoholismus 38 (1930), S. ?)
Gibt es vererbbare Alkoholschädigungen ? (Forschungen u. Fortschritte. 6 (1930), S. ?)
Über exogene Keimschädigungen ( Münch. Med. Wschr. 77(1930), S: 1596)
Über erbliche Alkoholschäden. (Bl. f. Volksgesundheitspflege (1930), 178-179)
Buchbesprechung: Vererbung und Erziehung, hrsg. v. Günther Just, Berlin 1930. (Ärztin 7(1931), 139-141)
Dr. med. Emilie Lehmus zur Vollendung des 90. Lebensjahres am 30.8.1931 (Ärztin 7(1931), S. 199)
Über einen Fall von Beeinflussung des Geschlechtsverhältnisses der Albino-Hausmaus durch Behandlung des Weibchens (Zschr. f. Abstammungslehre LXII, (1931))
Darf die Erblichkeit der Alkoholschäden als bewiesen gelten? (Zschr. Sexualwissenschaft XVIII, (1931))
Immunitätsforschung und Vererbungswissenschaft (Zschr. Hyg. 112, (1931))
Noch einmal "Alkohol und Erblichkeit". Eine Erwiderung auf den gleichnamigen Artikel von C. Gyllenswärd (Internat. Zschr. Alkoholism., (1931))
Über erbliche und nichterbliche Beeinflussungen der Nachkommenschaft durch väterlichen Alkoholismus. (Zschr. indukt. Abstamm.- Vererb. lehre LVII, (1931))
Vererbung und Erziehung. Eine Buchbesprechung (Ärztin 7 (1931), H. 6, S. 139-141)
Über einen Fall von Beeinflussung des Geschlechtsverhältnisses der Albino-Hausmaus durch Behandlung des Weibchens (Bericht über die 9. Jahresvers. d. Dtsch. Ges.. f. Vererbungswissensch. (1931), S. 265)
Gibt es eine erworbene, auf die Nachkommenschaft übertragbare, spezifische Giftüberempfindlichkeit? (Biol. Zbl. (1932))
Das neueste Experiment über Alkohol und Vererbung. (Internat. Zschr. Alkoholism., (1933))
Ärztin und Rassenhygiene (Ärztin 9 (1933), H. 10, S. 209)
Erbbilder deutscher Dichterfamilien. Die Sippschaftstafel der Dichterin Ina Seidel (Volk und Rasse 8 (1933))
Über erworbene, auf die Nachkommenschaft übertragbare, spezifische Giftüberempfindlichkeit. (Arch. Rassenbiol. 27 (1933)
Carl Erich Correns (zum Tod) (Eugenik III: (1933))
Eugen Fischer, der neue Rektor der Berliner Universität. (Bl. f. Volksgesundheitspflege 33 (1933))
Ist die Gebährfähigkeit der deutschen Frau im Niedergang begriffen? (Zschr. Morphol. XXXIB, (1934))
Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses (Die Frau (1934))
Der gegenwärtige Stand der experimentellen Keimgiftforschung (In: Die Alkoholfrage im neuen Deutschland, Heft 2, Berlin (1934)
Ist die Gebärfähigkeit der deutschen Frauen im Niedergang begriffen? (Zschr. Morph. u. Anthrop. (Festband Eugen Fischer) 34(1934), zit. nach: Der öffentliche Gesundheitsdienst 2(1937), 27)
Zu Eugen Fischer's 65. Geburtstag am 5. Juli 1939. (Ärztin (1939), 186)
Alfred Ploetz zum Gedächtnis. (Ärztin (1940), 213-215)
Vermag die Ernährung die Erbmasse zu beeinflussen (Ärztin 16(1940), S. 6-7)
Von einigen neuen erbbiologischen Arbeiten über die Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten und ihre rassehygienische Bedeutung (Ärztin 17(1941), S. 304-311)
Übt die Jahreszeit einen Einfluß auf die Fruchtbarkeit und das Geschlechtsverhältnis der weißen Hausmaus aus? (Roux Archiv 141, (1941))
u. H. Ernst, Über erworbene Immunität, Giftüberempfindlichkeit und Vererbung III. ( Arch. Rassenbiol. (1941))
Vermag die Temperatur die Konzeptionshäufigkeit zu beeinflussen? (Naturwiss. 29 (1941))
Ein Gedenktag der deutschen Medizinerinnen. (Ärztin 17(1941), 337 - 339)
Dank an meine Studienzeit (Ärztin 12 (1941), H. 12, S. 527-535)































































Deskriptoren:
Abstinenzbewegung
Approbation im Kaiserreich
BDÄ (Bund Deutscher Ärztinnen)
Bevölkerungspolitik
Frauenvereine
Gesundheitsaufklärung
Kaiser-Wilhelm-Institut
Klinik weiblicher Ärzte (o.ä.)
NS-Gesundheitsdienst (o.ä.)
nur Schweizerische Approbation
sozialpol. Engagement
Vorberuf